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Top 5: Die wichtigsten Erkenntnisse aus Woche 16 in der NFL

SPOX-Redakteur Adrian Franke blickt zurück auf Woche 16 in der NFL.
© getty
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3. Die Chiefs sind offiziell zurück

Ich habe schlechte Nachrichten für die AFC: Die Kansas City Chiefs sind zurück.

Oder in etwas abgeschwächter Form: Sie sind mindestens auf sehr gutem Wege dahin. Ich hatte es eingangs bereits erwähnt, die Chiefs haben einen neuen Floor dank ihrer Defense gefunden. Mit einer zunehmend dominanten Defensive Front erhielt KC einen neuen Spielraum für Fehler; in einer Saison voller ungewöhnlicher Storylines durchlief Kansas City einmal den kompletten Kreislauf von einer Defense, die so desolat war, dass die Offense das Gefühl hatte, bei jedem Play scoren zu müssen - bis hin zu einem Team, das sich auf eine solide und immer noch aggressive Defense stützen und die Offense parallel dazu langsam wiederbeleben kann.

Gegen Pittsburgh - und die Steelers-Defense ist sehr wacklig unterwegs, das sei hier nicht unerwähnt - zeigten die Chiefs und in erster Linie Mahomes eine neue Qualität. Eine Qualität, die sie in den vergangenen Wochen bereits einige Male angedeutet hatten. Ich war dann immer noch vorsichtig, aber der Eindruck festigt sich zunehmend.

Die Chiefs haben ihre Geduld gefunden.

Das war für mich immer die Frage, wann hier der Turnaround einsetzt. Das zweite Spiel gegen die Raiders war da für mich erstmals so richtig auffällig, generell in den letzten Wochen ist es immer wieder aufgeblitzt.

Mahomes scheint mittlerweile viel mehr gewillt zu sein, Plays zu nehmen, die die Defense anbietet - und parallel dazu auch konstant aus der Pocket zu spielen. Selbst wenn er das Play verlängern muss.

Die Chiefs als gefährlichstes AFC-Playoff-Team?

Letztlich gab es für Kansas City zwei Wege, um offensiv wieder in einen Rhythmus zu finden und Defenses schrittweise zu zwingen, die Chiefs wieder anders zu spielen. Mit weniger tiefer Zone Coverage, weniger abwartend. Nämlich indem man die kurzen Pässe und die Räume im Run Game konsequent ausnutzt, die sich in der Folge bieten.

Das erfordert Geduld vom Quarterback, aber auch vom Play-Caller. Andy Reid ist nicht unbedingt bekannt dafür, am Run Game festzuhalten - und das große Thema bei Mahomes war, dass er eben nicht gut darin ist, dieses geduldige Spiel zu spielen.

Das ändert sich zunehmend. Und so ergeben sich eben auch wieder mehr Möglichkeiten, diese spektakulären Big Plays aufzulegen, für die KC lange Zeit keine Räume gefunden hat. Und gleichzeitig bleibt der Floor, den die eigene Defensive Front bietet. Kansas City kann defensiv aggressiv auftreten, und gleichzeitig offensiv den Ball zunehmend kontinuierlich bewegen, was das ganze Feld wieder mehr und mehr öffnet.

Ich bin sehr auf das Spiel gegen die Bengals in der kommenden Woche gespannt. Nicht nur, weil es das in den Playoffs durchaus nochmals geben könnte, sondern auch, weil Cincinnati die Feuerkraft hat, um die die Chiefs in einen Shootout zu verwickeln. Und dann wäre ich gespannt, ob Kansas City, wenn nötig, dann ebenfalls mit anhaltender Geduld antwortet - oder ob dann doch irgendwann die Ungeduld siegt.

Aber für den Moment? Die Chiefs haben mit dem Sieg gegen Pittsburgh die AFC West gewonnen, wieder einmal.

Und im Moment sind wir auf bestem Wege, dass KC als Topfavorit in die AFC-Playoffs startet - wieder einmal.