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Top 5: Die wichtigsten Erkenntnisse aus Woche 9 in der NFL

SPOX-Redakteur Adrian Franke blickt zurück auf Woche 9 in der NFL.
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5. Die Minnesota Vikings brauchen einen Neustart

Ich denke, kein Team in der NFL ist so sehr von seinen Matchups abhängig wie die Minnesota Vikings - und das führt ultimativ zu einem "Hohen Mittelmaß Team". Mal wieder. Weil sie besser spielen, wenn sie gegen gute Teams antreten, die ihnen aber schematisch liegen, und dann wiederum gegen schlechtere Teams, die schematisch vielleicht nicht das ideale Matchup sind, aber welche die Vikings vermeintlich durch ihre eigene individuelle Qualität schlagen müssten, riesige Probleme haben.

Selbst die Tatsache, dass Minnesota Woche für Woche in engen Spielen ist, ist Teil der Identität dieses Teams. Weil man sich insbesondere in den ersten drei Vierteln auf das Run Game stützt, die Aggressivität auf einem sehr überschaubaren Level hält und wenig macht, um davonzuziehen - oder umgekehrt eben auch nicht deutlich ins Hintertreffen gerät.

Das Spiel in Baltimore war das dritte (!) Overtime-Spiel für die Vikings in dieser Saison, und nichts beschreibt den Stil, der diese Franchise seit Jahren prägt, besser.

Allein die Play-Auswahl in dieser letzten, entscheidenden Phase des Spiels: Minnesota bekam den Turnover in der eigenen Hälfte, und ging Swing Pass, Run, Incompletion gegen den ultra-aggressiven Blitz bei Third Down. Baltimore, nach einem riskanten Call bei Third Down, attackierte im Gegenzug direkt nach dem Punt vertikal für 20 Yards, von der eigenen 10-Yard-Line. Das war der Dosenöffner, um noch den Game-Winning-Drive hinzulegen.

Und dieses Spiel war gewissermaßen das Spiegelbild dieser indiskutablen Niederlage gegen die Cowboys ohne Dak Prescott in der Vorwoche, als Minnesota das Spiel spätestens nach dem ersten Drive so anging, als wären es die Vikings, die um einen Backup-Quarterback herum arbeiten müssten. Minnesota ist ein notorisch vorsichtiges Team, dessen Floor und Ceiling davon abhängt, wie das Matchup ausfällt. Das wird dem Talent nicht gerecht und es ist auch keine Ausgangslage für weiteren Erfolg. Und die Weiterentwicklung des Team als Ganzes fehlt dabei ebenso.

Die Vikings brauchen einen Neustart, und ich weiß, dass sich das leicht sagt, mit einem Cap Hit von Kirk Cousins über 45 Millionen Dollar nächstes Jahr, garantiert. Aber irgendwann muss der Kreislauf aus "gut genug für die Playoffs - wieder neu in das Cousins-Fenster investieren - merken, dass es nicht für den nächsten Schritt reicht" enden.

Und ja, das betrifft für mich auch Head Coach Mike Zimmer und seinen Trainerstab.