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Top 5: Die wichtigsten Erkenntnisse aus Woche 9 in der NFL

SPOX-Redakteur Adrian Franke blickt zurück auf Woche 9 in der NFL.
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4. Quick Hitter: Darnold, Broncos, Browns

Panthers und Darnold: Mit dem Rücken zur Wand

Keine Chance, dass die Panthers bei Sam Darnold bleiben können.

Ich habe viel über Darnold geschrieben in der ersten Saisonhälfte, und an irgendeinem Punkt müssen wir die Konversation haben, dass Adam Gase und die Umstände bei den Jets keine große Hilfe waren, aber dass wir jahrelange Datenpunkte zu Darnold hatten - im College und in der NFL - und dass jahrelange Darnold-Beobachtungen ziemlich klar darauf hindeuteten, dass er einfach kein Starting-Quarterback ist.

Aber für den Moment sollte eines klar sein: Die Panthers können nicht bei Darnold bleiben. Nicht nach einem Spiel, in dem er mehrere weitere komplett desolate Interceptions warf, in dem er wieder einen seiner Receiver - diese Woche war es Moore, letzte Woche Anderson - mit einem "Hospital Ball" einem enormen Hit aussetzte.

Nicht nach einem Spiel, in dem innerhalb der Struktur kaum etwas ging und er dann außerhalb der Pocket nicht ein einziges Play machte: Seit ESPN 2009 damit anfing, diese Daten zu tracken, hat noch nie ein Quarterback ein Spiel ohne Completion und mit mehreren Picks außerhalb der Pocket beendet. Darnold am Sonntag? 0/6, zwei Picks. Nicht nach einem Spiel, in dem aktuell ein Turnover bitterer aussieht als der davor. Der Kreuzbandriss von Center Matt Paradis wird die Dinge jetzt noch schwieriger machen.

Wir sind über den Punkt hinaus, an dem Darnold "nur" ein schlechtes Signing war und müssen darüber sprechen, dass das ein Move war, der diese Franchise um mehrere Jahre zurücksetzen könnte. Darnold kostet die Panthers nächstes Jahr im Zuge der gezogenen Fifth-Year-Option mehr als 18 Millionen Dollar, garantiert. Die Panthers haben keinen Quarterback gedraftet, weil sie auf die Darnold-Karte gesetzt haben. Und jetzt stehen sie mit dem Rücken zur Wand.

Was machen die Denver Broncos?

Was genau ist der Plan der Denver Broncos? Ja, das war ein spektakuläres Ausrufezeichen in Dallas und sie sind mittendrin im Playoff-Rennen einer AFC, in der kein Team wirklich gut zu sein scheint - aber schätzen sie ihren Kader so ein? Und wenn Ja, warum haben sie dann jetzt Von Miller weg getradet?

Die New Orleans Saints hatten Interesse an einer Rückkehr von Teddy Bridgewater, der bereits vor zwei Jahren mal den damals verletzten Drew Brees vertreten hatte und die Offense zumindest grundsätzlich kennt.

Nach einem Bericht des NFL Networks haben die Broncos diese Anfrage aber umgehend abgelehnt, weil sie ihren Starting-Quarterback nicht abgeben wollten. Ehrlicherweise dachte ich nach dem Von-Miller-Trade, dass die Broncos in ihrer Selbstevaluierung einen Schritt weiter sind - und sich nicht daran klammern, was sie mit Bridgewater noch herausholen können, nachdem sie das Gesicht ihrer Franchise weg getradet haben. Wo ist hier die klare Linie?

Der Sieg gegen die Cowboys wird in Mile High jetzt definitiv wieder Aufwind geben, und wie gesagt, das Playoff-Rennen in der AFC ist komplett offen. Aber jeder, der diesen Broncos einen Postseason-Run zutraut, darf sich gerne in den Kommentaren melden. Ich gehöre nämlich nicht dazu.

Browns und OBJ: Manchmal passt es einfach nicht

Ich bin ehrlich, ich habe es aufgegeben, zu verstehen, warum es zwischen Odell Beckham und Baker Mayfield - rein sportlich gesprochen - nicht geklappt hat.

Weil ich nicht denke, dass es an OBJ lag, dafür war Beckham zu häufig frei und hat den Ball nicht bekommen, dafür konnte man sein gutes Route-Running noch immer zu häufig sehen. Weil ich aber eben auch nicht denke, dass es an Mayfield lag, der zwar Beckham den Ball in diesen Situationen zu häufig nicht fand, aber auch unter Drops und Fehlern seines Star-Receivers litt.

Letztlich war es vielleicht eine Sache, in der beide nie auf eine Wellenlänge kamen, das soll es ja durchaus geben. Ein Timing-Problem, vielleicht ein Problem zwischen Mayfields Verlangen, innerhalb der Struktur zu spielen, und Beckhams berichteter Tendenz, sich im Play ein klein wenig mehr Freiheiten herauszunehmen.

Extrem auffällig war beim so wichtigen - und so deutlichen - Sieg der Browns gegen Cincinnati, dass diese Offense am besten funktioniert, wenn das Scheme greift, wenn der Ball verteilt wird, wenn die Spieler mehr funktionale Rollen innerhalb des Gesamtkonstrukts als dominante Ansprüche haben. Insofern ist es an diesem Punkt schwer der Aussage zu widersprechen, dass die Browns-Offense ohne Beckham besser funktioniert als mit OBJ.

Für Beckham, der mit seinem vor der Entlassung neu strukturierten Vertrag nach der Saison Free Agent wird, geht es in erster Linie nur um die zweite Saisonhälfte. Falls also kein Team die gut 7,2 Millionen Dollar an Cap Space opfern und Beckham über das Waiver Wire claimen will, sprich falls er am Free Agent wird, sollte es keine andere Priorität geben. Er muss sich bestmöglich präsentieren können, und das sehe ich beispielsweise nicht bei den Saints, die hier bisher intensiv ins Gespräch gebracht wurden, mit ihrer Quarterback-Situation.