FC Bayern - Erkenntnisse zum Sieg gegen Hoffenheim: Gnabry stärker als Mané, kein Vorbeikommen an diesem FCB-Star

Von Tim Ursinus
TSG Hoffenheim, FC Bayern München
© Getty
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FC Bayern: Serge Gnabry stärker als Mané und Coman

Während der durchwachsenen Leistungen im Herbst war Serge Gnabry noch das Sinnbild der Bayern-Krise, seit dem 5:0-Sieg über den SC Freiburg befindet er sich aber auf dem aufsteigenden Ast. Derart, dass er schon zwei direkte Konkurrenten überflügelt hat: Sadio Mané und Kingsley Coman.

Letzterer verpasste wegen eines Muskelfaserrisses zwar fünf Spiele, nach seiner Rückkehr machte der Franzose aber auch nicht wirklich auf sich aufmerksam. In Sinsheim war Coman (SPOX-Note: 4) der klar schwächste Offensivspieler auf dem Feld. Gegen den BVB flog er zudem Platz.

Und Mané? Der hängt bekanntlich schon länger durch. Dass es gegen Hoffenheim nicht für die Startelf reichte, begründete Nagelsmann hinsichtlich des Barça-Spiels mit der Belastungssteuerung. Die schwachen Auftritte in den vergangenen Wochen lassen aber zumindest Raum für Spekulationen, dass es sich dabei auch um einen Denkzettel gehandelt haben könnte. Getreu dem Motto: Nur weil wir einen Weltstar verpflichtet haben, hat er noch lange keine Stammplatzgarantie.

Gnabry untermauerte in Abwesenheit des noch verletzten Leroy Sané gegen Hoffenheim seine aufsteigende Form hingegen ein weiteres Mal. Kein anderer Angreifer verzeichnete mehr Abschlüsse (5) und Pässe im letzten Drittel (13). Wie schon gegen Freiburg und Augsburg war er neben Eric Maxim Choupo-Moting Dreh- und Angelpunkt der Offensive. Für ein Tor reichte es zwar nicht, dafür bereitete er zum dritten Mal in Folge einen Treffer vor.

Serge Gnabry auf den Spuren seiner Form im Triple-Jahr

Ein Blick in die Datenbank von FBref zeigt, dass Gnabry sich in der Bundesliga derzeit sogar so langsam wieder auf dem bärenstarken Niveau aus der Triple-Saison 2019/20 bewegt. In 444 Minuten gab er 21 Schüsse ab, wovon über die Hälfte auf das Tor gingen. Seinen xG-Wert (Expected Goals) von 2,4 übertrifft er aktuell mit drei Treffern. 2019/20 waren es nach 2193 Minuten bei 96 Schüssen (40 aufs Tor) zwölf Tore (xG-Wert von 12,4). Damit steht der Rechtsfuß aktuell bei 0,51 Expected Goals pro 90 Minuten, etwas mehr im Vergleich zu den damaligen 0,49. Und auch mit seinen 0,61 Toren erzielt er durchschnittlich momentan sogar mehr als damals (0,49).

Aus dem Gedankenspiel lässt sich eine Sache nachdrücklich ableiten: Für Gnabry gilt es nun vor allem, Konstanz in seine Leistungen zu bringen. Der 27-Jährige hatte in der Vergangenheit immer wieder herausstechende Phasen, tauchte dann aber wieder für einige Spiele nicht in den relevanten Statistiken auf. In der vergangenen Saison leistete er sich in der Bundesliga beispielsweise zwei längere Phasen ohne Scorerpunkt.

Ausreißer wie gegen den VfB Stuttgart (5:0) - drei Treffer, zwei Torvorlagen - hübschten seine Quote aber auf (26 Scorerpunkte in 45 Pflichtspielen). Ein ähnlicher Trend ist nun auch in dieser noch jungen Spielzeit zu erkennen: Vor dem Freiburg-Spiel war er in sechs Bundesliga-Spielen (zweimal in der Startelf) an keinem Treffer direkt beteiligt, zwölf Scorerpunkte in wettbewerbsübergreifend 17 Pflichtspielen lesen sich jedoch gut.

Es ist freilich von keinem Spieler zu erwarten, dass er in jedem Spiel trifft oder ein Tor vorlegt, hält Gnabry seine Form aber ansatzweise auf dem derzeitigen Level, sprechen in den kommenden Wochen nur wenige Argumente gegen ihn und für Mané oder Coman.

Serge Gnabry: Die letzten vier Bundesliga-Saisons im Vergleich

SaisonSpiele (Minuten)SchüsseTorexGoals
2022/2310 (444)2132,4
2021/2234 (2.185)68148,3
2020/2127 (1.644)59108,0
2019/2031 (2.193)961212,4
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