NFL

Top 5: Die wichtigsten Erkenntnisse aus Woche 17 in der NFL

SPOX-Redakteur Adrian Franke blickt auf die größten Storylines nach Woche 17.
© getty
Cookie-Einstellungen

3. Wir müssen über den Stafford-Trade sprechen

Ich hatte letzte Woche schon über die Rams geschrieben, und darüber, dass Matt Stafford dieses Team zu einer kuriosen Achterbahn macht. Die "Achterbahn" beschreibt dabei natürlich seine Leistungen - kurios ist es, weil die Rams schematisch offensiv sowie auch auf der defensiven Seite des Balls einen so hohen Floor haben, und durch Stafford trotzdem eine Wundertüte sein können.

Das, was ich letzte Woche geschrieben habe, trifft auch weiterhin zu, und die Rams können immer noch hoffen, dass Stafford zum Start der Playoffs heißlaufen könnte. Darauf deutet aktuell nichts hin, aber Stafford hat das in sich, und manchmal wird einem solchen Quarterback ein Schalter umgelegt, ohne offensichtlichen Grund.

Falls das passiert, sind die Rams ein heißer Super-Bowl-Kandidat - und dann sagen Mitte Februar vielleicht alle Verantwortlichen in Los Angeles, dass man mit Stafford alles richtig gemacht hat. Dass er eben derjenige war, der die Offense, als es am meisten gezählt hat, auf ein Level gehoben hat, das mit Jared Goff nicht möglich gewesen wäre.

Aber ist das nicht eine Konversation, die wir an irgendeinem Punkt führen müssen? Wie viel schlechter wäre Goff in dieser Rams-Offense, auf die Saison gesehen, als das was wir von Stafford mittlerweile bekommen? Man kann gut argumentieren, dass Stafford das Spiel gegen die Titans weg geworfen hat, gegen die Niners entscheidenden Anteil an der Niederlage hatte, und gegen die Vikings und Ravens zumindest alles versucht hat, um seinem Team ein Loch zu graben.

Und Stafford hatte sie auch dieses Jahr schon, diese "Big Boy"-Spiele, wo sein Armtalent der Schlüssel zu einer explosiven Rams-Offense war und das ganze Feld für McVay geöffnet hat. Aber drehen wir die Frage mal weiter: Wenn wir den Preis mit einberechnen - an welchem Punkt ist das noch ein guter Deal für die Rams? Oder anders gefragt, was muss passieren, damit es ein guter Deal wird?

Welchen Stafford bekommen die Rams in den Playoffs?

Ganz nüchtern betrachtet, liegt die Antwort vermutlich in genau dem Punkt, den ich gerade angesprochen hatte.

Wenn Stafford in den Playoffs einen Schalter umlegt, wird die jetzt fundierte Kritik niemanden mehr interessieren. Aber ich bleibe dabei: Ich kann mir nicht vorstellen, dass McVay diese große Bandbreite an Leistungen prognostiziert hat, als sich die Rams für das Goff-Upgrade in Person von Matt Stafford entschieden haben.

Nicht falsch verstehen, Stafford ist ein besserer Quarterback und er gibt den Rams mehr Möglichkeiten, selbst in diesem Spiel gegen Baltimore war das wieder zu sehen. Aber die gravierenden Fehler - wieder ein Pick sinnlos in Coverage tief in der eigenen Hälfte, dazu ein Wurf in Triple Coverage ohne Druck, der Fumble in der Red Zone - nehmen im Moment Überhand.

Und ich habe hier ein sehr positives Bild für die mögliche Prognose gemalt. Was - und das scheint an diesem Punkt mindestens so wahrscheinlich wie das positive Szenario -, wenn Staffords Turnover die Rams aus den Playoffs kegeln? Aktuell spielt er nicht ansatzweise wie ein Quarterback, der in zwei Wochen eine Playoff-Offense anführen kann.

Die Rams haben in den letzten Jahren viele aggressive Moves gemacht. Gegen Baltimore waren es am Ende Big Plays von Odell Beckham und Von Miller, den beiden großen In-Season-Trade-Neuzugängen, die diesen Sieg nach Hause brachten.

Aber der Stafford-Trade wurde sehr lange in sehr positivem Licht gesehen und dargestellt. Und ich denke, es ist an der Zeit, darüber zu reden, dass die Rams sich zwar ein Upgrade geholt haben - aber dass Stafford nur mit viel Glück in puncto Timing der Spieler sein wird, der den Rams als Team wirklich zum nächsten Schritt verhilft. Und für diese Varianz war er zu teuer.

Im Moment jedenfalls ist er in erster Linie Beifahrer.