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Top 5: Die wichtigsten Erkenntnisse aus Woche 15 in der NFL

SPOX-Redakteur Adrian Franke blickt zurück auf Woche 15 in der NFL.
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5. Die größte Trumpfkarte der Green Bay Packers

Wenn wir bei NFC-Konkurrenten wie den Cowboys davon sprechen, dass die Offense gerade ein Tief durchläuft und das Team sich auf die Defense stützen muss, oder dass bei den Cardinals der Floor gerade fehlt und das Team endlich lernen muss, bestimmte Hürden zu nehmen - dann lohnt sich auch mal ein Blick auf andere Teams mit der Frage: Was machen sie besser?

Die Packers zum Beispiel. Die Packers nämlich spielen keineswegs perfekten Football. Das Special Team ist, ganz im Gegenteil, ziemlich desolat unterwegs, die Defense kann am Boden und gegen Tight Ends wackeln - beides sah man gegen ein Ravens-Team, das sich angesichts seiner Ausfälle fantastisch verkaufte und mit Huntley vielleicht einen Rohdiamanten in seinen Reihen hat - und die Offensive Line ist schon das ganze Jahr über eine Patchwork-Unit, die konstant Ausfälle wegstecken musste.

Aber was Green Bay kann - und das fällt Dallas seit einigen Wochen schwer, und Arizona ist hier ebenfalls alles andere als konstant - ist das konstante offensive Bewegen des Balls, und das ist eine enorme Qualität. Weil es die eigene Defense entlastet, indem der Druck auf die gegnerische Offense hochgehalten wird, weil es der Offense die Möglichkeit gibt, selbst mit angeschlagener Line lange Scoring-Drives hinzulegen - und weil es ultimativ auch Downfield-Shots ermöglichen kann, die Rodgers dann auch nimmt, wenn Adams mal Eins-gegen-Eins vertikal geht.

Letztlich war diese Qualität auch gegen die Ravens ein entscheidender Schlüssel zum Sieg. Die Ravens legten eine eindrucksvolle erste Hälfte hin, Green Bays Defense hatten keine Antwort auf Mark Andrews - auch wenn sie es wiederholt mit Savage versuchten - und Baltimore fand zwei Mal die Endzone, ein drittes Mal wurde nur durch einen Fourth-Down-Stop der Packers-Defense gleich zu Beginn des Spiels verhindert.

Green Bays Quick Game: Gut geölte Maschine

Aber in diesem Packers-Team ist keine Panik, weil sie selbst mit gravierenden Fehlern im Special Team, oder auch schwachen Phasen der Defense, trotzdem in solchen Spielen drinbleiben und mit geduldigen, langen Drives antworten können.

Natürlich half es, dass man gegen Ravens-Cornerbacks aus der vierten und fünften Reihe immer noch in Man Coverage einige Matchups bekam.

Aber die Gründe dafür sind vielseitig, sie sind stabil, mit mehreren Zahnrädern, die ineinander greifen: Rodgers ist ein exzellenter Quick Passing Quarterback, LaFleurs Scheme gefällt mir spezifisch was diesen Bereich angeht besser als jedes andere in der NFL und natürlich hilft es, den besten Wide Receiver in der NFL in puncto Release und was das Freilaufen bei schnellen Slants, RPOs und dergleichen angeht in seinen Reihen zu haben.

Ein Vorteil mit Blick auf die Playoff-Kandidaten

Das alleine gewinnt dir keinen Super Bowl. Aber wenn ich sehe, wie sehr einige gut besetzte Offenses wie Arizona selbst noch ohne Hopkins, wie Cincinnati, wie teilweise auch die Chargers, die Chiefs und die Bills Probleme haben - während Green Bay so viele Optionen hat, um den Ball in die Flat, in die schnelle Slant, kurz zum Running Back, per RPO zu Adams, per Screen zu einem offenen Target, per Jet Sweep in die Hände eines schnellen Receivers zu bringen? Und das mit dem Run Game kombinieren kann, welches auch deshalb eben funktioniert, wenn die Offensive Line auf dem Papier unterlegen sein sollte?

Dann ist schon auffällig, dass Green Bay neben einem Elite-Quarterback und einem Elite-Receiver auch die Grundstruktur hat, die dieses Team trägt und die den Packers eine unheimlich hohe Baseline gibt.

Mit Blick auf die Playoff-Anwärter und somit die möglichen Postseason-Gegner in der NFC ist das ein umso wichtigeres Kriterium.