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NBA - 5 Fragen zum Trade von Russell Westbrook und John Wall zwischen den Rockets und Wizards: Zwei Problemfälle, keine Lösung

Russell Westbrook (l.) und James Harden spielten letztlich nur eine Saison gemeinsam bei den Houston Rockets.
© getty
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Sind die Houston Rockets mit John Wall besser geworden?

Dies ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu beantworten, zu viele Fragezeichen stehen hinter der Fitness von Wall. Sein letztes Spiel in der Association absolvierte der 30-Jährige am 26. Dezember 2018. Anschließend musste er mit einer Fersenverletzung pausieren, später stürzte er in seiner Wohnung und riss sich die Achillessehne im linken Fuß. Zum Start der neuen Saison wird Wall ziemlich genau zwei Jahre lang ohne eine einzige NBA-Minute sein.

Den Sommer über war immer wieder zu hören, welch guten Eindruck Wall in Workouts hinterlassen habe. Solche Aussagen sind aber immer mit Vorsicht zu genießen. Man hört sie bei jedem verletzten Star kurz vor dessen Comeback, meistens kommen sie aus dem direkten Umfeld des Spielers. Wenn die Wizards vollstes Vertrauen in Walls Gesundheit gehabt hätten, hätten sie ihn wohl nicht abgegeben - trotz der angeblichen Unzufriedenheit des ehemaligen Franchise-Stars.

Das große Problem: Ähnlich wie Westbrook basiert(e) auch das Spiel von Wall immer auf seiner Athletik, um zum Korb zu ziehen und so für sich oder die Teamkollegen zu kreieren. Diese Athletik dürfte mit mittlerweile 30 Jahren und der langen Verletzungshistorie schwinden. Und damit noch mehr Fragezeichen zu Walls Fit in Houston aufploppen.

Ähnlich wie Westbrook war auch Wall Zeit seiner NBA-Karriere ein balldominanter Spieler. Bis zu seiner Verletzung im Dezember 2018 hatte er den Ball unter allen Spielern der Liga am zweitlängsten in der Hand. Platz eins in dieser Kategorie war Harden. In den 32 Spielen dieser Spielzeit legte Wall immerhin 20,7 Punkte und 8,7 Assists bei 44,4 Prozent aus dem Feld auf.

John Wall eine schwächere Version von Russell Westbrook?

Ähnlich wie Westbrook strahlt jedoch auch Wall kaum Gefahr aus, wenn er nicht den Ball in der Hand hat. Über seine Karriere kommt der Point Guard auf eine Dreierquote von 32,4 Prozent (bei 2,9 Versuchen), in seiner bisher letzten Saison waren es nur 30,2 Prozent bei einer gesteigerten Rate von 5,3 Versuchen pro Partie. Die Rockets werden hoffen, dass er in seinen Workouts im Sommer daran gefeilt hat.

Letztendlich ist davon auszugehen, dass Wall nach der langen Verletzungspause eher als schwächere Version von Westbrook zurückkommen wird. Die Rockets sind durch den Trade also nicht besser geworden, haben in der Free Agency in Christian Wood aber immerhin einen interessanten Big Man geholt, gleichzeitig auch Robert Covington verloren. Der wichtigste Teilaspekt des Trades könnte aus Rockets-Sicht langfristig tatsächlich der Draft-Pick sein. In dem Westbrook-Trade mit den Thunder 2019 hat Houston schließlich einige eigene Picks abgegeben.