Wie gefährlich sind die Timberwolves nach dem Trade?
Bei aller Euphorie muss man die Kirche zunächst im Dorf lassen, auch von einer Big Three kann noch nicht wirklich die Rede sein, solange Butler der einzige All-Star im Team ist. Wenngleich es sehr wahrscheinlich ist, dass mindestens Towns in der kommenden Saison ebenfalls einer sein wird - nach dem All-Star Break legte er vergangene Saison 28,4 Punkte und 13,4 Rebounds bei Quoten von fast 60 Prozent aus dem Feld und 43 Prozent von der Dreierlinie auf. Geht.
Stand jetzt wäre Towns allerdings der mit Abstand beste Shooter im Wolves-Lineup und das ist ein Problem. Die Wolves haben genug Talent, um auch ohne große weitere Änderungen um die 45 Siege oder etwas mehr einzufahren, zum ernsthaften Contender fehlt dann aber doch noch einiges, nicht ausschließlich Erfahrung.
Die Free Agency sollte Minnesota dazu nutzen, Shooter aufzutreiben. Die Power Forward-Position würden sie vermutlich gern upgraden, allerdings ist der teure Vertrag von Dieng wohl eher nicht so leicht loszuwerden. Ob sich ein Trade von Rubio wirklich lohnt, ist ebenfalls ungewiss - natürlich hat der Spanier seine Schwächen, er bringt aber auch genug Qualitäten, dass die Wolves immer dann besser spielen, wenn er auf dem Court steht.
Auch er steigerte sich zudem vergangene Saison nach dem All-Star Break enorm, auf 16 Punkte, 10,5 Assists und immerhin 35,3 Prozent von Downtown - kann er dieses Niveau halten oder vielleicht noch ein Stück weit anheben, hat er vielleicht doch eine Zukunft bei den Wolves, Gerüchte hin oder her.
Unabhängig von weiteren Moves: Ein Jahr mehr Erfahrung und ein Jahr mehr unter Thibodeau dürfte gerade defensiv zu einer großen Verbesserung führen, wobei Butler als einer der besten Two-Way-Player der Liga helfen wird.
Die Wolves haben sehr gute Chancen darauf, zum ersten Mal seit den Tagen von Kevin Garnett im Jahr 2004 (!) wieder in die Playoffs einzuziehen. Und wenn ihnen noch ein paar Moves von diesem Kaliber gelingen sollten, könnte man in nicht allzu ferner Zukunft vielleicht wirklich nach den Sternen greifen.