Champions-League-Power Ranking zum 5. Spieltag: Chelsea im Boss-Modus - BVB und die Q-Frage

FC Chelsea, Champions League
© getty

Malmö ist die Rote Laterne los - und musste dafür sogar nur fast gewinnen. RB Leipzig entert erst, als es um nichts mehr geht, fast die Top 10 und auch der FC Chelsea überzeugt Filippo Cataldo endlich. Das Power Ranking zum 5. Spieltag der Champions League.

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Platz 32 (war 27.): FC Brügge

Je länger die Gruppenphase dauert, desto überforderter sind die Spieler des belgischen Meisters. Wirkten die Brügger am 4. Spieltag gegen Manchester City noch total überfahren und überrascht von Citys Spielweise, ergaben sie sich gegen die ersatzgeschwächten Leipziger beim 0:5 einfach ihrem Schicksal. Zehn ganz nette Minuten nach der Pause konnten Brügge nicht vor dem Abrutschen auf Platz 32 bewahren.

Platz 31 (war 31.): Besiktas

Keine Frage: Ein 1:2 gegen die glänzend aufgelegten Ajax-Spieler ist schon mal ein Fortschritt im Vergleich zum 0:4 gegen Sporting zuletzt. Und relativ lange konnten sie in Istanbul ja sogar auf den ersten Sieg oder wenigstens den ersten Punkt hoffen. Aber dazu müsste man halt in der zweiten Halbzeit zumindest minimal was fürs Spiel machen und Sebastien Haller verteidigen. Letzteres ist schwer, aber jetzt auch nicht so aussichtslos, dass man gar nicht zum Mann geht.

Platz 30 (war 32.): Malmö FF

Fünf Minuten Nachspielzeit haben nur gefehlt und Malmö hätte nach dem beherzten Auftritt gegen St. Petersburg hier einen gewaltigen Sprung machen können. Doch Sören Rieks Treffer in der ersten Halbzeit reichte am Ende doch nicht zum Sieg, obwohl Keeper Dajlin einen selbstverschuldeten Elfmeter an Artem Dzyuba gegen diesen nach knapp einer Stunde hielt. Doch in der zweiten Minute der Nachspielzeit traf Zenit doch noch. Malmö ist damit endgültig ausgeschieden aus dem internationalen Wettbewerb. Aber immerhin mit mindestens einem Punkt.

Platz 29 (war 29.): Schachtjor Donezk

Dreimal hatte Donezk bis dato in der Champions League die Null halten können in Duellen mit Inter. Mit zwei Gegentoren beim vierten Aufeinandertreffen waren die Ukrainer nun aber gut bedient: Inter ließ Donezk über 90 Minuten nicht den Hauch einer Chance - und das, ohne richtig glänzen zu müssen. Für Donezk ist das internationale Geschäft zu Recht zu Ende.

Malmös Sören Rieks erzielte das erste Tor für seine
© imago

Platz 28 (war 24.): Zenit St. Petersburg

Zenit wird im Europapokal überwintern. Das sehr schmeichelhafte 1:1 gegen Malmö zementierte Platz drei in der Gruppe H, von allen Vorrundengruppen wohl die mit der größten Schere zwischen den zwei starken (wobei "stark" für Juventus derzeit nur auf dem Papier gilt) und schwachen Teams. Zenit reichte für das 1:1 ein Treffer in der Nachspielzeit. Und viel mehr muss man wirklich nicht wissen.

Platz 27 (war 28.): Dynamo Kiew

Einen Punkt hatte Kiew in der Königsklasse schon vor dem zweiten Aufeinandertreffen mit Bayern München, danach hatten die Ukrainer dank Denys Garmash immerhin auch ihren ersten Saisontreffer auf dem Konto. Beinahe wären es sogar zwei gewesen, wenn der Ball in der ersten Halbzeit nach Manuel Neuers Luftloch nicht an den Pfosten gekullert wäre. Natürlich war Kiew auch gegen stark ersatzgeschwächte und nicht ganz so engagierte Bayern krass unterlegen, aber so übel sah das streckenweise gar nicht aus, wenn die Kiewer im Mittelfeld das Tempo für ihre Konter anzogen. Ausgeschieden aus Europa sind sie trotzdem schon, aber vielleicht geht ja im letzten Spiel gegen Benfica noch was.

Platz 26 (war 22.): Sheriff Tiraspol

Manche Dinge erledigen sich von selbst - oder eben nach dem zweiten CL-Spieltag. Sheriff mag die Fachwelt, Gegner und wahrscheinlich auch seine Oligarcheneigner zu Beginn der Saison überrascht haben durch die zwei Auftaktsiege. Doch spätestens das 0:3 gegen Real Madrid rückte die Verhältnisse wieder zurecht. Sheriff hatte nicht den Hauch einer Chance. Wie es halt auch (leider oder nicht) zu erwarten war.

Platz 25 (war 20.): BVB

Ach, BVB! Nach jeder Niederlage in einem entscheidenden Spiel könnte man das gleiche schreiben und das bei Marco Reus so unbeliebte M-Wort bemühen. Dass nach dem 1:3 bei Sporting auch die Q-Frage gestellt wird, ist vielleicht sogar ganz gut. Weil: Mangelnde Qualität eben den Blick auch mal ein wenig wegrichtet von der Arbeit des Trainers und auch eine Frage von Kaderplanung und individuellem Können ist. Nico Schulz, Marin Pongracic und Reinier sind nicht die einzigen BVB-Spieler, die dem geforderten Niveau nicht ganz gewachsen scheinen. Klar ist aber auch: Selbst die ersatzgeschwächte BVB-Startelf in Lissabon hatte nominell mehr Qualität als Sporting. Womit wir dann doch wieder beim Thema Mentalität wären.

Platz 24 (war 18.): VfL Wolfsburg

Waren die Erfolgserlebnisse in den ersten Spielen unter dem neuen Trainer Florian Kohfeldt doch nur ein Strohfeuer? Gegen Sevilla enttäuschten die Wölfe in allen Belangen. Zu allem Überfluss kassierte Lukas Nmecha auch noch seine dritte Gelbe Karte, so dass Wolfsburg im letzten Gruppenspiel gegen den aktuellen Tabellenführer Lille ohne den besten Stürmer auskommen muss. Dass die Wölfe trotzdem noch international überwintern können - sogar in der Königsklasse - ist nach der Leistung vom Dienstag nüchtern betrachtet schlicht wahnsinn.

Platz 23 (war 19.): Atletico Madrid

Auch Atletico gehört zu den Mannschaften, die im laufenden Wettbewerb klar abgebaut haben. Holte Diego Simeones Team zunächst in einem für Atletico-Verhältnisse ungewohnt spektakulären Spiel gegen Liverpool (2:3) nicht die erhofften Punkte, spielt der spanische Meister mittlerweile wieder so wie gewohnt - nur ohne die Ergebnisse. Gegen Milan, das sich im laufenden Wettbewerb wahrlich nicht als Übermannschaft hervorgetan hat, zu verlieren und nun sogar vor dem letzten Spieltag auf Platz vier zu liegen, tut nicht nur Simeone weh. Auch wenn in der Gruppe B noch alles drin ist (Porto auf Platz 2 hat nur einen Punkt mehr): In dieser Form wäre ein ausgeschiedenes Atletico kein Verlust für die K.o.-Runde.

Platz 22 (war 29.): Young Boys Bern

Vom Gegner Atalanta ist man solche irren Schlussphasen wie bei diesem 3:3 ja mittlerweile gewohnt, aber wer hätte gedacht, dass die Young Boys, denen seit dem Überraschungssieg gegen ManUnited am ersten Spieltag der richtige Punch fehlte, auch so viel Spaß machen können? Gut, Bern musste ein wenig zu seinem Glück gezwungen werden. Die Schweizer begannen mit Underdog-Fußball und versuchten, ihren Gegnern mit ein paar Fouls die Lust am Fußball zu nehmen. Als sie aber merkten, dass das gegen Atalanta nicht klappt und als sie prompt 0:1 hinten lagen, machten eben auch die Young Boys das Visier auf und kickten einfach mal mit. Danke dafür! So verabschiedet man sich ehrenvoll aus dem Wettbewerb.

Platz 21 (war 25.): Atalanta Bergamo

Atalanta ist und bleibt die schizophrenste Mannschaft der Champions League. Es macht ja echt Spaß, ihr zuzuschauen und eigentlich verdient sie für ihren Spektakelwahn nur Liebe. Aber in den vergangenen zwei Jahren gelang es Atalanta öfter, Spiele dann halt auch mal nach Hause zu bringen. Nach dem 3:3 gegen Bern ist zwar grundsätzlich noch alles drin, aber gegen das in der Regel hochseriös spielende Villarreal braucht Gian Piero Gasperinis Elf nun einen Sieg am letzten Spieltag.