Formel 1 - Erkenntnisse zum Belgien-GP: Mercedes fällt zurück ins Performance-Loch

Von Christian Guinin
Toto Wolff war nicht ganz zufrieden mit der Leistung seine Teams.
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3. Mercedes fällt zurück ins Performance-Loch

Nachdem man bei Mercedes unmittelbar vor der Sommerpause noch das eine oder andere Podium eingefahren hatte, hatten sich die Silberpfeile für die verbleibenden Rennen bis zum Jahresende das große Ziel Rennsieg auf die Fahne geschrieben. Doch nach vier Wochen Pause und einem Belgien-GP später kehrt die Ernüchterung beim Traditionsteam zurück.

Lewis Hamilton konnte nach seinem Harakiri-Manöver gegen Fernando Alonso nicht in den Kampf um die vorderen Plätze eingreifen, Teamkollegen George Russell wurde ziemlich unspektakulärer Vierter. Mit dem Speed der Ferraris konnte Mercedes nur zweitweise mitgehen, Red Bull und Verstappen waren in einer eigenen Liga.

"Es ist ein ziemlicher Schock, wie weit er (Verstappen) an diesem Wochenende vorne war. Wir haben eindeutig mehr Arbeit vor uns, als wir dachten. Drücken wir die Daumen, dass er nicht auf jeder Strecke so schnell ist!", stellte Mercedes-Renningenieur Andrew Shovlin fest.

Dabei waren die Silberpfeile eigentlich mit einem großen Update nach Spa gekommen, das funktionierte aber offenbar nicht so wie erhofft: "Wir hatten gehofft, mit unseren Updates einen Schritt nach vorne zu machen, und es scheint, dass wir in Sachen Rennpace näher an Ferrari dran sind, aber nicht an Red Bull", führte Shovlin weiter aus.

Vor allem der starke Reifenabbau mache den Silberpfeilen zu schaffen. Zu spät würden die Reifen ins Arbeitsfenster kommen und dieses dann auch nur für kurze Zeit halten können. "Bei etwas höheren Streckentemperaturen fiel uns das Aufwärmen der Reifen heute viel leichter, aber das ist ein wiederkehrendes Problem bei verschiedenen Bedingungen und auf verschiedenen Strecken, das wir verbessern müssen", so Shovlin.

Toto Wolff war nicht ganz zufrieden mit der Leistung seine Teams.
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Toto Wolff war nicht ganz zufrieden mit der Leistung seine Teams.

Russell: "Würde gerne denken, dass das unser schlechtestes Rennen war"

Ob die kommenden Wochen den Silberpfeilen besser schmecken, bleibt abzuwarten. Mit Zandvoort wartet am nächsten Wochenende immerhin ein Areo-Highspeed-Kurs, welcher Mercedes schon in den Rennen vor der Pause zu schmecken schien. "Um ehrlich zu sein, ist es im Moment alles etwas verwirrend. Es gibt in keine Richtung irgendeine Garantie", sagte Russell mit Blick auf die kommenden Rennen. "Ich würde aber gerne denken, dass das hier unser schlechtestes Rennen war."

In der aktuellen Verfassung der Red Bulls und speziell Verstappens wird es mit Rennsiegen ohnehin schwierig. Dafür müsste Mercedes knapp eine Sekunde pro Runde im Renntrimm finden, ohne dass Red Bull selbst sein Auto weiterentwickelt. "Wir sind nicht da, wo wir sein sollten, mit der Struktur und dem Wissen, um das Rennauto zu verstehen. Das tun wir mit diesem Auto nicht", rätselte Teamchef Toto Wolff.

Formel 1: Der WM-Stand (nach 14 von 22* Rennen)

  • Fahrerwertung:
PlatzFahrerTeamPunkte
1Max VerstappenRed Bull284
2Sergio PerezRed Bull191
3Charles LeclercFerrari186
4Carlos SainzFerrari171
5George RussellMercedes170
6Lewis HamiltonMercedes146
7Lando NorrisMcLaren76
8Esteban OconAlpine64
9Fernando AlonsoAlpine51
10Valtteri BottasAlfa Romeo41
  • Konstrukteurswertung:
PlatzTeamPunkte
1Red Bull475
2Ferrari357
3Mercedes316
4Alpine115
5McLaren95
6Alfa Romeo51
7Haas34
8AlphaTauri29
9Aston Martin24
10Williams4

*Der Russland-GP wurde aufgrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ersatzlos gestrichen. Ursprünglich hatte die Formel 1 für die Saison 2022 23 Rennen eingeplant.