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NBA: Los Angeles Lakers stolpern, LeBron James schwächelt - Brooklyn Nets ballern sich Frust von der Seele

Von Philipp Jakob
LeBron James schwächelt bei der Lakers-Pleite gegen die Utah Jazz.
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Washington Wizards (4-5) - Brooklyn Nets (3-6) 86:128 (BOXSCORE)

  • Die Nets haben sich den Frust der vergangenen Tage von der Seele geballert. Im ersten Spiel nach der Suspendierung von Kyrie Irving stellte Brooklyn den Franchise-Rekord für den höchsten Auswärtssieg ein (+42). Zwar fehlte neben dem Point Guard auch Ben Simmons (Knie), dafür haben die Nets ja aber noch einen gewissen Kevin Durant.
  • Der setzte im ersten Viertel das Sahnehäubchen auf einen 15:0-Lauf der Gäste, als er einen Anklebreaker gegen Daniel Gafford auspackte. Als der Center bäuchlings auf dem Boden lag, stieg KD eiskalt zu seinem Jumper hoch und versenkte ihn. Im zweiten Durchgang kämpfte sich Washington zwar nochmal in die Partie, doch die Halbzeit endete erneut mit einem 11:0-Run der Nets. Und die machten nach dem Seitenwechsel direkt weiter, 16 der ersten 19 Punkten gingen auf ihr Konto.
  • Damit war der Wille der Wizards offenbar gebrochen. Brooklyn hielt die Hausherren in der gesamten zweiten Halbzeit bei nur noch 29 Punkten (!), entsprechend wurde es schnell deutlich. Die Nets zeigten starkes Ball-Movement (32 Assists) und leisteten sich kaum Fehler (7 Turnover), dazu kratzte Durant mit 28 Punkten (10/21 FG), 9 Rebounds und 11 Assists am Triple-Double.
  • Nic Claxton lieferte in der Zone einen starken Auftritt ab (18 Punkte, 9 Rebounds bei 9/10 FG), Yuta Watanabe spielte erneut stark (14, 6/8 FG) und Cam Thomas rechtfertigte seinen ersten längeren Einsatz der Saison mit 17 Zählern und 6 Assists. Zuvor war er kaum in der Rotation. Bei den Wizards war Beal noch bester Mann mit 20 Punkten, Kyle Kuzma kam auf 19 und Kristaps Porzingis immerhin noch auf ein Double-Double (14 und 10 Rebounds). Aber: "Wir hatten keinen Kampfgeist in uns. Wir haben nicht hart genug gespielt", meckerte Kuzma.

Boston Celtics (5-3) - Chicago Bulls (5-5) 123:119 (BOXSCORE)

  • Am Ende wurde es nochmal wild, doch nach der Overtime-Pleite gegen die Cavs ist Boston zurück in der Erfolgsspur. Dabei stellte Jayson Tatum gleich zwei Karrierebestwerte auf, sowohl für die verwandelten Freiwürfe (17), als auch für die Versuche von der Charity Stripe (20). Die Celtics benötigten jeden seiner 36 Punkte.
  • Mitte des Schlussabschnitts sah es eigentlich schon richtig gut aus für die Hausherren, die sich dank eines Tatum-Dreiers bis auf 14 Zähler absetzten. Die Lineups mit Tatum und der Bank funktionierten das gesamte Spiel über sehr gut. Doch wer nun schon ein lockeres Austrudeln erwartete, der hatte die Rechnung ohne DeMar DeRozan und Nikola Vucevic gemacht. Der Center versenkte im vierten Viertel 3 Dreier (11 Punkte), DeRozan steuerte zum Comeback ebenfalls 11 Zähler bei. Auf dem Weg zu seinem Saisonbestwert von 46 Punkten war auch er unglaublich sicher von der Linie (20/22 FT).
  • DeRozan verkürzte eineinhalb Minuten vor Schluss auf -2 - natürlich von der Linie nach einem starken Drive -, doch Derrick White hatte die passende Antwort von Downtown und Vooch verkürzte erneut. Dann vergab ausgerechnet Tatum nach einem wichtigen Offensiv-Rebound einen Freiwurf, stahl auf der anderen Seite den Ball, schenkte ihn in einer wilden Sequenz direkt wieder her, doch Patrick Williams scheiterte von Downtown. Anschließend brachte Boston das Spiel doch noch an der Linie nach Hause.
  • Zusätzlich zu seinen 36 Punkten schnappte sich Tatum 12 Rebounds und 6 Assists. Jaylen Brown sorgte mit einem Poster-Dunk über Vucevic für das Highlight des Spiels, blieb ansonsten offensiv aber eher blass (16, 6/14 FG), Malcolm Brogdon machte ein starkes Spiel von der Bank (25, 9/10 FG). DeRozan erhielt die meiste Unterstützung von Vucevic (24, 12 Rebounds), während Zach LaVine nur auf 16 Punkte (6/13 FG) kam. Auch von der zuletzt starken Bank kam nicht viel.

Memphis Grizzlies (6-3) - Charlotte Hornets (3-6) 130:99 (BOXSCORE)

  • Die Grizzlies haben kurzen Prozess mit den ersatzgeschwächten Hornets gemacht. Deren wahrscheinlich drei besten Spieler fehlten verletzungsbedingt (LaMelo Ball, Gordon Hayward, Terry Rozier) und das merkte man dem Team auch an. Bereits das erste Viertel ging mit 41:24 an Memphis und da war die Partie eigentlich schon gelaufen.
  • Das heiße Händchen aus der Distanz gehörte dieses Mal Dillon Brooks der mit 6 Dreiern (bei 7 Versuchen) seinen Karrierebestwert einstellte und 23 Punkte erzielte. Zudem dominierte Steven Adams in Halbzeit eins die Zone nach Belieben (16 Rebounds, Franchise-Rekord in einer Hälfte, 10 davon am offensiven Brett!) und auch die Defense war zur Stelle.
  • So wuchs der Vorsprung schon vor dem Seitenwechsel auf 24, im dritten Viertel gar auf 38 Punkte an. Adams beendete die Partie letztlich mit 13 Punkten und 19 Rebounds in 22 Minuten. Viel mehr spielten auch die restlichen Starter nicht, Desmond Bane kam noch auf 19 Zähler und Ja Morant auf 12 und 11 Assists bei einem Plus/Minus von +40! Bei den Hornets war noch Kelly Oubre Jr. bester Scorer (17), P.J. Washington war dagegen ein Totalausfall (10, 2/15 FG).