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NBA Saisonvorschau - Los Angeles Lakers, Minnesota Timberwolves, Portland Trail Blazers: Zum Scheitern verurteilt?

Auch Dennis Schröder ist wohl nicht die Antwort für die Probleme der Los Angeles Lakers.
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NBA-Saisonvorschau: PORTLAND TRAIL BLAZERS

Portland Trail Blazers: Die Transaktionen

Neuzugänge

  • Draft: Shaedon Sharpe (#7), Jabari Walker (#57)
  • Trade: Jerami Grant (Pistons)
  • Free Agency: Gary Payton II (Warriors), Norvel Pelle (G-League)

Abgänge

  • Free Agency: Joe Ingles (Bucks), Eric Bledsoe, Kris Dunn, Ben McLemore, Elijah Hughes (alle Free Agents), C.J. Elleby (Wolves)

Portland Trail Blazers: Die wichtigsten Statistiken 2022/23

Bilanz Regular SeasonOffensiv-RatingDefensiv-RatingNet-Rating
27-55 (Platz 13 im Westen)107,3 (27.)116,3 (29.)-9,0 (30.)

Portland Trail Blazers: Die Strategie in der Offseason

Acht Jahre lang ließ Portland das Playoff-Abo mit Damian Lillard laufen, 2022 nahm sich die Franchise dann aber eine (zum Teil) selbstverschriebene Auszeit. Nachdem klar war, dass Lillard aufgrund einer Bauchmuskel-Verletzung den Großteil der Saison verpassen wird, schaltete Portland in den Tanking Modus. Der Lillard-McCollum-Backcourt wurde aufgebrochen, auch Larry Nance Jr., Norman Powell oder Robert Covington mussten noch während der Saison gehen. Das Resultat: 21 Niederlagen aus den letzten 23 Spielen.

Nun hat Joe Cronin in seiner ersten Offseason als General Manager - er hatte im Dezember vom entlassenen Neil Olshey übernommen - das Schiff wieder in Richtung Playoff-Jagd gelenkt. Die Trades der Veteranen brachten den Blazers nicht nur die drittschlechteste Bilanz der Western Conference, den siebten Pick im Draft und dadurch Shaedon Sharpe, sondern auch mehr finanzielle Flexibilität für den Sommer.

So gelang es Portland, mit Youngster Anfernee Simons (4 Jahre, 100 Mio. Dollar) und Center Jusuf Nurkic (4 Jahre, 70 Mio.) zu verlängern. Anschließend investierte Cronin in die größte Schwachstelle des Teams, die Defense. Per Trade kam aus Detroit Jerami Grant, ein guter Verteidiger auf den Forward-Positionen und ein neuer prominenter Name an der Seite von Lillard. Dazu schnappte man den Warriors Gary Payton II weg, der zur Elite unter den Guard-Verteidiger zählt.

Das alles kumulierte letztlich in einem neuen Arbeitspapier für Lillard. Der Franchise-Star unterschrieb eine vorzeitige Vertragsverlängerung über zwei Jahre und 122 Mio. Dollar, die den 32-Jährigen bis 2027 ans Team bindet. Eine Menge Holz, immerhin sind die Trade-Spekulationen damit vom Tisch.

Portland Trail Blazers: Die Schwachstellen

Für Defensiv-Fanatiker waren die Blazers in der jüngeren Vergangenheit keine gute Adresse. Platz 27, 29 und 29 stand in den vergangenen drei Spielzeiten beim Defensiv-Rating zu Buche. Das sollte nun besser werden - nur wie viel besser? Trotz Grant, Payton II (der den Saisonstart verpassen wird) oder auch Josh Hart, in Portlands Verteidigung klaffen im Backcourt und am Ring immer noch große Löcher. Lillard, Simons und Nurkic sind in dieser Hinsicht jeweils ein dickes Minus.

Zudem lässt der Kader an Tiefe vermissen. Payton II und Nassir Little sind gute Spieler von der Bank, Sharpe ist mehr ein langfristiges Projekt. Der Rest hätte bei einem Contender wohl Schwierigkeiten, die Rotation zu knacken. Vor allem die Center-Position ist hinter dem durchaus verletzungsanfälligen Nurkic extrem dünn besetzt. Zu guter Letzt hat auch Head Coach Chauncey Billups bislang einen klaren Plan teils vermissen lassen.

NBA-Preview: Der Kader der Portland Trail Blazers

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Damian LillardAnfernee SimonsJosh HartJerami GrantJusuf Nurkic
Gary Payton IIShaedon SharpeNassir LittleTrendon WatfordDrew Eubanks
-Keon Johnson-Justise WinslowGreg Brown III
---Jabari Walker-

Portland Trail Blazers: Der Hoffnungsträger

Es braucht Heldentaten von Damian Lillard, wenn die Trail Blazers zurück in die Playoffs wollen. Quasi im Alleingang kann er eine Top-10-Offense lenken, insbesondere mit guten Shootern an seiner Seite wie es kommende Saison der Fall sein sollte. Simons ist einer der besten Catch-and-Shoot-Spezialisten der Liga (47,8 Prozent vergangene Saison), auch Grant oder Hart sind ordentliche Dreierschützen.

Die große Frage ist, wie Lillard nach so langer Verletzungspause zurückkommt - in diesem Kalenderjahr hat er noch kein reguläres NBA-Spiel bestritten - und ob er nach seiner OP und mit mittlerweile 32 Jahren wirklich fit bleibt. Wenn nicht, haben die Blazers ein riesiges Problem.

Portland Trail Blazers: Fazit

Bleiben wir aber erstmal optimistisch: Lillard zurück in All-Star-Form, eine verbesserte Defense, alle bleiben fit - dann ist Portland ein gutes Team, aber halt kein sehr gutes. Selbst in einem Best-Case-Szenario könnte es für die Blazers nur für die Playoff-Qualifikation übers Play-In und das nächste Erstrundenaus reichen.

Realistischer ist im Haifischbecken namens Western Conference, dass das Play-In-Turnier das höchste der Gefühle bleibt. Geht auch nur eine Kleinigkeit schief - Verletzungen oder nur ein marginaler defensiver Fortschritt - könnte sich Portland erneut außerhalb der Postseason-Plätze wiederfinden. Im schlimmsten Fall stecken die Blazers ohne klaren Pfad nach oben auf Jahre im Mittelmaß fest.