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NBA Saisonvorschau - Los Angeles Lakers, Minnesota Timberwolves, Portland Trail Blazers: Zum Scheitern verurteilt?

Auch Dennis Schröder ist wohl nicht die Antwort für die Probleme der Los Angeles Lakers.
© getty

Bei den Lakers sind Anspruch und Wirklichkeit auch in der Saison 2022/23 ein gutes Stück voneinander entfernt - sofern nicht bald ein Blockbuster kommt. Die Wolves haben Playoff-Blut geleckt, die Blazers wollen zurück zur Relevanz. Fragezeichen bleiben aber bei beiden Teams. SPOX macht den Check.

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Nur noch wenige Tage bis zur neuen NBA-Saison, in der Nacht vom 18. auf den 19. Oktober geht es los - höchste Zeit für den letzten Teil unserer Vorschau-Serie! Eine Übersicht mit allen Previews zu allen 30 Teams gibt es hier.

NBA-Saisonvorschau: LOS ANGELES LAKERS

Los Angeles Lakers: Die Transaktionen

Neuzugänge

  • Draft: Max Christie (#35)
  • Trade: Patrick Beverley (Jazz)
  • Free Agency: Dennis Schröder (Rockets), Lonnie Walker IV (Spurs), Troy Brown Jr. (Bulls), Thomas Bryant (Wizards), Damian Jones (Kings), Juan Toscano-Anderson (Warriors), Scotty Pippen Jr., Cole Swider (beide undrafted)

Abgänge

  • Trade: Talen Horton-Tucker, Stanley Johnson (beide Jazz)
  • Free Agency: Carmelo Anthony, D.J. Augustin, Avery Bradley, Wayne Ellington, Dwight Howard, Mac McClung (alle Free Agents), Kent Bazemore (Kings), Malik Monk (Kings)

Los Angeles Lakers: Die wichtigsten Statistiken 2022/23

Bilanz Regular SeasonOffensiv-RatingDefensiv-RatingNet-Rating
33-49 (Platz 11 im Westen)110,0 (22.)112,8 (21.)-2,8 (22.)

Los Angeles Lakers: Die Strategie in der Offseason

Aufräumen war angesagt in Hollywood, General Manager Rob Pelinka musste irgendwie das Wrack namens "Lakers-Saison 21/22" auf Vordermann bringen. Deshalb wartete ganz L.A. den kompletten Sommer über auf einen Trade von Russell Westbrook - und wartet immer noch. Der Point Guard ist nach dem gescheiterten Experiment der Russ-LeBron-AD-Big-Three weiterhin im Kader.

Stattdessen hat sich beim Supporting Cast einiges getan. Viele der Rollenspieler aus der Vorsaison sind noch immer ohne Vertrag, was einiges über dieses Team aussagt. Nur der Abgang von Monk schmerzt etwas, er gehörte 21/22 noch zu den besseren Lakers-Schützen. Für eine der vielen Problemzonen, den Backcourt, hat L.A. aber auch Verstärkung geholt.

Das einstige Lakers-Juwel Horton-Tucker musste per Trade Platz für (Ex-?)Westbrook-Erzfeind Beverley machen, der sofort zu einem der besten Three-and-D-Spieler der Lakers aufsteigt. Erst vor wenigen Wochen holte L.A. zudem Schröder nach dessen starker EuroBasket zum Minimum zurück (2,6 Mio.). Die Taxpayer Midlevel Exception nutzte man für die Dienste von Walker IV, für den Flügel kamen Toscano-Anderson sowie Brown Jr. und unter dem Korb verjüngten sich die Lakers mit Bryant und Jones.

Letztlich hat Pelinka gefühlt den kompletten Supporting Cast ausgetauscht (nur insgesamt sechs Spieler kehren aus der Vorsaison zurück), dafür immerhin die Unterschrift von LeBron James unter einer vorzeitigen Vertragsverlängerung ergattert (2 Jahre und 97,1 Mio. Dollar bis 2025). Auch auf der Bank gibt es eine Änderung, der neue Head Coach Darvin Ham übernimmt für Bauernopfer Frank Vogel. Einen leichten Job hat er sich damit nicht geangelt. Vor allem die Personalie Westbrook birgt viele Schwierigkeiten, schafft es Coach Ham wirklich, Westbrook zu ändern? Muss er vielleicht gar nicht, wenn es doch noch zu einem Trade kommt.

Los Angeles Lakers: Die Schwachstellen

Auch in dieser Offseason haben es die Lakers - zugegeben mit eingeschränkten Möglichkeiten - nicht geschafft, an die Erfolgsformel von 2020 anzuknüpfen. Damals wurden LeBron und Co. mit 3-and-D-Rollenspielern und viel Flexibilität Champion, vor allem die Two-Way-Talente fehlen jedoch auch in der neusten Version der Lakers.

Abgesehen von Beverley (und auch das nur mit Abstrichen) ist keiner der Neuzugänge ein Plus-Shooter, die Spacing-Probleme des Vorjahres bleiben weiterhin bestehen. L.A. setzt seine Hoffnungen auf das Comeback von Kendrick Nunn, der die komplette vergangene Saison verletzt verpasste. Beim Thema Shooting wird er helfen, doch es bleiben auch defensiv genügend Fragezeichen in diesem Kader. Im Vergleich zu den echten Titelanwärtern fehlt es auf den Positionen drei bis zwölf schlicht an Talent. Wer ist nach LeBron und AD der drittbeste Spieler?

NBA-Preview: Der Kader der Los Angeles Lakers

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Russell WestbrookKendrick NunnLeBron JamesAnthony DavisThomas Bryant
Dennis SchröderPatrick BeverleyAustin ReavesJuan Toscano-AndersonDamian Jones
Scottie Pippen Jr.*Lonnie Walker IVTroy Brown Jr.Cole Swider*Wenyen Gabriel
-Max Christie---

*Two-Way-Contract

Los Angeles Lakers: Der Hoffnungsträger

Um es mal ins Positive zu drehen: An der Spitze haben die Lakers einen machtvollen One-Two-Punch - sofern LeBron und Anthony Davis denn wirklich fit sind. Das ist vor allem bei AD die große und entscheidende Frage. Der 29-Jährige hat in zwei Jahren 78 Partien verpasst, zuvor spielte er in der Bubble 2020 auf MVP-Niveau.

Davon war er aber vergangene Spielzeit weit entfernt, wenn er denn auf dem Court stand. Nun will Coach Ham die Offense hauptsächlich durch seinen Big laufen lassen, was den 37 Jahren alten LeBron entlasten soll. Das war ursprünglich aber auch in den Vorjahren der Plan, der King meinte immer wieder, dass er für seinen Co-Star Platz machen will. Aufgegangen ist dieses Vorhaben bislang nie.

Jetzt muss die Braue liefern. Davis muss es endlich schaffen, auf dem Parkett zu bleiben - und er muss sich daran erinnern, wie man wirft (22,9 Prozent Dreierquote seit der Bubble). Irgendwo steckt in ihm immer noch ein MVP-Kandidat, diesen AD hat man aber seit zwei Jahren nicht mehr gesehen.

Los Angeles Lakers: Fazit

Wer auf eine starke Davis-Saison setzt, dem wird es nicht gefallen, dass der Big bereits eine Preseason-Partie aufgrund von Rückenproblemen verpasst hat. Außerdem schwebt weiterhin der dunkle Westbrook-Schatten über diesem Team. Kann er seine Sturheit ablegen, eine kleinere Rolle akzeptieren, seinen Wurf verbessern, defensiv mehr Einsatz zeigen? Das darf angezweifelt werden, Westbrooks Körpersprache in der Preseason war nicht immer die beste.

LeBron und Davis können die Lakers in einem Best-Case-Szenario im Alleingang in die Postseason tragen, doch das Ceiling dieses Kaders ist trotz der Upgrades im Sommer begrenzt. Eigentlich MUSS noch ein Westbrook-Trade her, ansonsten droht er zu einem 47-Millionen-Dollar-Klotz am Bein zu werden. Nach einem solchen Deal muss der Kader natürlich neu bewertet werden, bis dahin sind die Lakers aber nicht mehr als ein Play-In-Team.

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