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NBA Playoffs: Sixers scheiden blutleer aus! Miami Heat erreichen dank Jimmy Butler die Conference Finals

Joel Embiid muss weiter auf seine erste Teilnahme an den Conference Finals warten.
© getty

Die Miami Heat haben als erstes Team ein Ticket für die Conference Finals gebucht. In Spiel 6 bei den Philadelphia 76ers gewannen die Heat um einen erneut starken Jimmy Butler dank einer dominanten zweiten Halbzeit mit 99:90.

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Miami steht damit zum sechsten Mal unter Head Coach Erik Spoelstra in den Conference Finals, zum zweiten Mal mit Jimmy Butler als Franchise-Star. Der Forward erzielte 14 seiner 32 Punkte (13/29 FG, 8 Rebounds) im dritten Viertel, als sich die Heat entscheidend absetzen konnten (25:15). Neben Butler wussten Bam Adebayo (10, 5/5, 8 Rebounds) und Max Strus (20, 6/13, 11 Boards) zu überzeugen, P.J. Tucker (12, 6/9, 9 Rebounds) zeigte gute zweite 24 Minuten.

Bei den Sixers lief nach einer ordentlichen ersten Halbzeit nicht mehr viel zusammen. James Harden (11, 4/9, 9 Assists, 4 TO) nahm in der zweiten Hälfte nur noch zwei Würfe und blieb ohne Punkt, Joel Embiid (20, 7/24, 12 Rebounds) wirkte völlig ausgelaugt und wurde von der Heat-Defense im Laufe des Spiels zermürbt. Am ehesten wehrten sich noch Tyrese Maxey (20, 9/24) sowie Backup-Guard Shake Milton (15, 6/8) gegen das drohende Ausscheiden.

Die Partie begann mit einem Schock für die Gastgeber, als Embiid nach drei Minuten auf das Bein von Danny Green fiel. Der Forward konnte nur unter Hilfe der Betreuer das Feld verlassen, es handelt sich wohl um eine schwerere Knieverletzung. Der Ausfall betraf insbesondere das Spacing der Sixers, da nun Matisse Thybulle seinen Platz einnahm. Für die Heat versprühte dagegen Strus Gefahr von draußen, der Guard hatte wie Butler 9 Zähler nach zwölf Minuten. Die Sixers blieben aber zunächst dran (25:28).

Das lag vor allem an Embiid, über den nun alles lief, der aber auch schon Mitte des zweiten Abschnitts müde wirkte. Nach einigen Minuten Her(r)o Ball fingen sich auch die Gäste, es gab Cuts und offene Dreier. Positiv aus Sixers-Sicht war aber, dass der Dreier von Harden fiel und "The Beard" ein wenig entlasten konnte. Miami nahm trotzdem einen 49:48-Vorsprung mit in die Pause.

Jimmy Butler übernimmt im dritten Viertel für Miami Heat

Danach schwammen den Sixers die Fälle jedoch davon. Miamis Defense war famos, insbesondere Bam Adebayo gegen Embiid, auf der Gegenseite übernahm Butler und bescherte den Heat die erste zweistellige Führung des Abends. Philly erzielten über sieben Minuten nur 4 Zähler, Miami machte 19. Milton gab den Gastgebern mit 7 Punkten am Stück einen kleinen Push, sodass vor dem Schlussabschnitt für Philly noch eine kleine Restchance bestand - 74:63 Miami.

Nur wirklich daran glauben schienen die Gastgeber nicht mehr. Turnover, Airballs, schwache Körpersprache - in der Halle hatten sich die meisten mit dem Schicksal bereits abgefunden, sieben Minuten vor dem Ende, als Miami den Vorsprung auf 17 Zähler ausgebaut hatte, verließen die ersten Fans bereits ihre Sitze.Sie sollten nicht mehr viel verpassen, die Heat spielten mit mehr Leidenschaft, einem besseren System und setzten sich verdient durch. Es waren "Let's Go Heat"-Rufe zu vernehmen, die Sixers-Spieler wurden von den verbleibenden Fans ausgebuht.

Miami wartet nun auf seinen Gegner aus der Serie zwischen den Boston Celtics und den Milwaukee Bucks, in welcher die Bucks mit 3-2 führen. Die Heat erwarten den Sieger des Duells in der Nacht auf Mittwoch (2.30 Uhr) zu Spiel 1 der Conference Finals.

Die wichtigsten Statistiken

Philadelphia 76ers (4) - Miami Heat (1) 90:99 (BOXSCORE), Serie: 2-4

  • Wie schon in den anderen beiden Spielen hatten die Heat große Probleme von Downtown. In Halbzeit eins traf Strus zwar gleich drei Dreier, der Rest des Teams netzte jedoch nur einen von zehn Versuchen. Das wurde danach nicht besser, Miami traf über das Spiel nur 25 Prozent (7/28), aber die Gäste erzielten dafür 62 ihrer 99 Punkte in der Zone.
  • Miamis drittes Viertel war vor allem eine Demonstration ihre Stärke in der Defense. Die Sixers bekamen kaum einen leichten Wurf und schossen entsprechend nur 27 Prozent (6/22) aus dem Feld. Dazu kamen 5 Turnover, die Miami in 7 Zähler umwandelte, und 3 Offensiv-Rebounds, 2 von P.J. Tucker, der Harden jeweils für einfache Punkte beim Rebound übertölpelte.
  • Vielleicht der wichtigste Stat des Spiels: Ein Team mit James Harden und Joel Embiid nahm gerade einmal 7 Freiwürfe über 48 Minuten. Harden ging nicht einmal an die Linie, das gab es noch nie, wenn der Bärtige mindestens 40 Minuten auf dem Feld stand. Embiid zog immerhin zwei Shooting Fouls, doch auch das ist natürlich deutlich unter seinem Schnitt.
  • Embiid wartet weiterhin auf seine erste Teilnahme an den Conference Finals. Zwar erreichten die Sixers nun zum fünften Mal in Folge die Playoffs, zum vierten Mal war aber bereits in der zweiten Runde Schluss. Philadelphia erreichte letztmals vor 21 Jahren die Runde der letzten Vier, 2001 führte Allen Iverson die Sixers sogar in die Finals, dort unterlagen "The Answer" und Co. aber den Lakers mit 1-4.

Sixers vs. Heat: Die Stimmen zum Spiel

Doc Rivers (Head Coach Sixers): "Ich werde jetzt wegen James kein Referendum daraus machen. Wir gewinnen als Team und wie verlieren auch als Team. (...) Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass unser Team einfach nicht gut genug war, um dieses Heat-Team zu schlagen. Wir werden darauf aufbauen und diese Mannschaft nicht einreißen."

Erik Spoelstra (Head Coach Heat): "Kaum einer in dieser Liga will mehr gewinnen als Jimmy. Er hat es nicht zugelassen, dass wir für ein siebtes Spiel nach Miami zurückfliegen."

James Harden (Sixers) über seine zweite Halbzeit: "Wir sind unsere Offense gelaufen und dann habe ich den Ball einfach nicht mehr bekommen."

Der Star des Spiels: Max Strus

Der Guard steht symbolisch für den Unterschied zwischen den beiden Teams. Die Heat hatten in dieser Serie einfach mehr Optionen, mehr verlässliche Rollenspieler und Strus war die letzten Spiele genau das. Gefährlich aus der Distanz (4/9 Dreier), dazu ein mehr als respektabler Verteidiger. Hinzu warf er diesmal nicht nur auf den Korb, sondern ließ den Ball auch laufen. Als Belohnung gab es ein Career High (Regular und Postseason) mit 5 Assists. Ebenfalls überragend: Jimmy Butler, der das Spiel im dritten Viertel in gewohnter Manier an sich riss.

Der Flop des Spiels: James Harden

Wo war er eigentlich, als bei den Sixers nichts mehr zusammen lief? Der MVP von 2018 nahm im dritten Viertel nur einen Wurf, nachdem sein Dreier in der ersten Halbzeit so gut gefallen war. Danach ging beim Guard überhaupt nichts mehr. Keine Bewegung, Ballverluste, kein einziger Freiwurf. Es war ein weiteres Elimination Game für Harden, in welchem er beinahe unsichtbar war. Exemplarisch für seinen Auftritt in Halbzeit zwei war noch dieses Dribbling gegen drei Heat-Spieler, das kam bei den Sixers-Fans überhaupt nicht gut an.

Die Szene des Spiels

Früh in der zweiten Halbzeit kamen die ersten Buhrufe im Wells Fargo Center, als Miami sich die erste zweistellige Führung des Abends erspielte. Es wurde leise, insbesondere als Butler gegen Embiid das Foul zog und im Zurückfallen über den Center den Wurf mit Foul traf. Kurz zuvor hatte Maxey im Fastbreak nicht abschließen können, stattdessen traf Butler auf der Gegenseite solch einen unmöglichen Wurf. Demoralisierend.

NBA Playoffs: Sixers vs. Heat - Die Serie im Überblick

SpielDatumUhrzeitHeimAuswärtsErgebnis
13. Mai1.30 UhrMiami HeatPhiladelphia 76ers106:92
25. Mai1.30 UhrMiami HeatPhiladelphia 76ers119:103
37. Mai1 UhrPhiladelphia 76ersMiami Heat99:79
49. Mai2 UhrPhiladelphia 76ersMiami Heat116:108
511. Mai1.30 UhrMiami HeatPhiladelphia 76ers120:85
613. Mai1 UhrPhiladelphia 76ersMiami Heat90:99
SpielDatumUhrzeitHeimAuswärtsErgebnis
13. Mai1.30 UhrMiami HeatPhiladelphia 76ers106:92
25. Mai1.30 UhrMiami HeatPhiladelphia 76ers119:103
37. Mai1 UhrPhiladelphia 76ersMiami Heat99:79
49. Mai2 UhrPhiladelphia 76ersMiami Heat116:108
511. Mai1.30 UhrMiami HeatPhiladelphia 76ers120:85
613. Mai1 UhrPhiladelphia 76ersMiami Heat90:99