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NBA Playoffs: Miami Heat trotzen spätem Comeback der Atlanta Hawks - nächstes Debakel für Trae Young

Von Philipp Jakob
Victor Oladipo springt bei den Miami Heat mit einer starken Leistung für den verletzten Jimmy Butler in die Bresche.
© getty

Die Miami Heat stehen in der zweiten Playoff-Runde! Spiel 5 gegen die Hawks endet in einem Thriller, doch die Heat-Defense sichert den entscheidenden 97:94-Erfolg. Der erneut enttäuschende Trae Young muss seine Koffer packen.

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Miami Heat (1) - Atlanta Hawks (8) 97:94 (BOXSCORE), Serie: 4-1

Der Point Guard der Hawks sah gegen die erneut starke Heat-Defense kein Land und hatte mehr Turnover (6) als erfolgreiche Field Goals (2/12 FG) auf dem Konto für 11 Punkte, 8 Rebounds und 6 Assists. Dass Spiel 5 überhaupt nochmal eng wurde, hatte Atlanta De'Andre Hunter zu verdanken, der mit 35 Punkten (11/21 FG und 11 Rebounds) einen neuen Playoff-Karrierebestwert aufstellte.

Doch das reichte am Ende nicht, da Atlantas Offense mit kleineren Ausnahmen wie Danilo Gallinari oder Kevin Huerter (jeweils 12) gegen Miami nie wirklich in Fahrt kam. Und das, obwohl auf Seiten der Heat Kyle Lowry (Oberschenkel) und kurzfristig Jimmy Butler (Knie) fehlten. Die Hawks mussten auf Bogdan Bogdanovic (Knie) verzichten, Clint Capela konnte verletzungsbedingt nur 19 Minuten spielen.

Bei den Heat sprang Victor Oladipo in die Bresche, der sein Team mit 23 Zählern (8/16 FG) anführte. "Vor einem Jahr saß ich noch alleine in einem dunklen Raum und bin zusammengebrochen, ich war an meinem Tiefpunkt angekommen. Gott hat mir diese Möglichkeit heute gegeben und ich habe das beste draus gemacht", freute sich der Guard nach langer verletzungsbedingter Leidenszeit.

Bam Adebayo steuerte 20 Punkte und 11 Boards bei, Max Strus (15) oder Tyler Herro (16) lieferten offensiv ebenfalls gute Unterstützung. Miami kann sich nun etwas ausruhen und trifft in der zweiten Runde auf den Sieger aus Sixers vs. Raptors.

Ohne Lowry und Butler rückte Oladipo in seinem erst zweiten Einsatz in dieser Postseason in die Starting Five neben Gabe Vincent. Der ehemalige All-NBA-Guard war sofort im Attacke-Modus, dank zahlreicher starker Drives erzielte er 8 schnelle Punkte und Miami schnappte sich eine 14:9-Führung - alle 14 Punkte kamen in der Zone. Ansonsten hatten die Gastgeber aber enorme Probleme, zu scoren. Dafür stand die Defense wieder wie eine Eins. Atlanta traf im ersten Viertel unter 30 Prozent aus dem Feld, mehrere Offensiv-Rebounds ermöglichten den Gästen dennoch eine 22:21-Führung.

Heat-Defense macht Druck - Hawks starten Comeback

Bis Mitte des zweiten Viertels setzten sich die Offensiv-Probleme der Heat fort. In der Zone stand Miami zu diesem Zeitpunkt bei 12/15 - außerhalb der Zone bei 0/12 bis Herro einen langen Jumper und Oladipo den ersten Heat-Dreier im neunten Anlauf versenkte. Und dann war Strus-Time! Der 26-Jährige erzielte 10 Punkte in 67 Sekunden, die Hawks stellten sich mit Turnover selbst ein Bein und blieben über vier Minuten ohne Field Goal. Das Resultat war ein 17:0-Lauf der Heat, der vor der Halbzeitpause auf 54:42 stellte.

Die Halbzeitansprache von Coach Nate McMillan fruchtete offenbar: Atlanta startete mit 8:0 in die zweite Halbzeit. Nur von Young war weiterhin nichts zu sehen, er kämpfte erneut extrem mit der giftigen Heat-Defense, die ihm kaum Luft zum Atmen schenkte. Dank der Defense bekam Miami das Spiel auch wieder unter Kontrolle (+15), ein Dreier von Danilo Gallinari stellte zum Ende des dritten Viertels immerhin auf 64:75 aus Hawks-Sicht.

Der starke Hunter verkürzte nach wenigen Minuten im Schlussabschnitt gar auf -6 für Atlanta, doch Herro und Oladipo aus der Distanz hatten die passende Antwort parat. Hunter hielt die Gäste weiter in Schlagdistanz, nun war aber Strus zur Stelle. Young setzte einen Eckendreier an die Seite des Backboards - sinnbildlich für seinen nächsten Horror-Abend.

Miami Heat trotzen starkem Hunter - Hawks scheiden aus

Dennoch ging es - dank Hunter - nur mit -4 aus Hawks-Sicht in die letzten beiden Minuten, sein nächster Jumper mit dem Fuß auf der Dreierlinie stellte auf 93:95. Nach einem starken Drive bediente Oladipo Big Man Adebayo unter dem Korb, der wieder den alten Abstand herstellte. Young ließ auf der Gegenseite einen von zwei Freiwürfen liegen. Hunter foulte bei einem umstrittenen Call aus, doch Strus leistete sich einen Airball.

Die letzten Sekunden wurden zum Thriller. Atlanta kämpfte ums Überleben, Gallinari setzte einen Midrange-Jumper gegen starke Defense daneben, die Hawks bekamen aber den Offensiv-Rebound. Mit 5,2 Sekunden auf der Uhr bekam Atlanta eine letzte Chance - aber keinen Millimeter Freiraum! Die Hawks bekamen nicht mal einen Wurf los, Miami erzwang einen Turnover. Die Saison der Hawks fand somit ihr Ende.

NBA Playoffs - Heat vs. Hawks: Die Serie im Überblick (4-1)

SpielDatumUhrzeitHeimAuswärtsErgebnis
117. April19 UhrMiami HeatAtlanta Hawks115:91
220. April1.30 UhrMiami HeatAtlanta Hawks115:105
323. April1 UhrAtlanta HawksMiami Heat111:110
425. April1 UhrAtlanta HawksMiami Heat83:110
527. April1 UhrMiami HeatAtlanta Hawks97:94
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