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NBA Finals - Erkenntnisse zu Suns vs. Bucks, Spiel 2: Die Verschwendung einer legendären Leistung

Giannis Antetokounmpo war in Spiel 2 der NBA Finals zu oft auf sich allein gestellt.
© getty
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Die Suns haben auf alles eine Antwort

Man konnte den Bucks nicht vorwerfen, dass sie nichts ausprobiert hätten. Im Vergleich zu Spiel 1 gab es jede Menge Adjustments: Holiday verteidigte primär Chris Paul und kämpfte sich sogar durch Screens, statt jeden einfachen Switch abzugeben. Lopez verteidigte in der Drop Coverage, stand aber nicht unterm Korb, sondern mehrere Schritte weiter oben.

Die Verteidiger auf dem Flügel halfen aus und sanken von den Schützen ab, um gegen Chris Paul, Booker oder auch Ayton auszuhelfen. Vor allem sollten den Suns die Mitteldistanz und die Abschlüsse am Ring genommen werden.

Das ging im ersten Viertel gewissermaßen auf, Phoenix war im Zweierbereich zunächst komplett abgemeldet und blieb nur durch die exzellente Dreierquote in Schlagdistanz. Es sorgte allerdings auch dafür, dass ein Großteil der Rollenspieler früh ins Spiel fand. Mikal Bridges, Jae Crowder und Cameron Johnson wurden quasi herausgefordert, sie alle waren bereit.

Phoenix traf am Ende 20/40 Dreiern, die zweitmeisten in der Geschichte der Finals. "Ich habe in Houston gespielt", sagte Paul auf die Frage, ob sich dies abnormal angefühlt habe. Tatsächlich, bei den Rockets wären zu ihren Hochzeiten 40 versuchte Dreier sogar eher wenig gewesen. Phoenix hebt sich von diesem Team allerdings in vielerlei Hinsicht ab.

Es gibt bei den Suns nicht die eine, alles übergreifende Art zu spielen. Die Suns sind vielmehr ein Team, das seinen Gegner genau analysiert und schnell herausfindet, welche Coverage wie zu attackieren ist. Sie haben exzellente Schützen, sie haben die Playmaker mit Scoring von überall, sie haben den athletischen Roll-Man Ayton.

Und sie verarbeiten das Spiel in Bewegung und in Echtzeit, allesamt. Die beste Szene des Spiels ereignete sich kurz vor der Halbzeitpause, als Phoenix den Ball fast 24 Sekunden zirkulieren ließ, immer auf der Suche nach einer Lücke. Milwaukee bot diese lange nicht, tatsächlich hätte Middleton einen Crowder-Pass beinahe abgefangen, die Rotationen waren wie aus dem Lehrbuch.

Und doch: Bridges bekam den Ball am Zonenrand, blickte auf und fand Ayton im Dunker-Spot. Es war der zehnte Pass dieser Possession, die Milwaukee beinahe perfekt verteidigt hatte. Das Resultat war trotzdem ein And-1, weil Phoenix das Glück, aber auch das Können und die Intelligenz auf seiner Seite hatte. So einen Angriff schafft nur ein Team, das sich komplett auf einer Wellenlänge bewegt.

Die Rotationen werden noch kürzer

Eigentlich reisen die Suns nun also in einer komfortablen Position nach Milwaukee, es gibt da nur ein Problem. Nach dem Kreuzbandriss von Dario Saric verzichtete Monty Williams in dieser Partie eigentlich auf einen Backup-Center, stattdessen wurde in den Minuten ohne Ayton eben klein gespielt - schließlich hatte man noch Torrey Craig.

Der frühere Buck machte seine Sache tatsächlich ziemlich gut, selbst bei der Szene, die ihn dann ausknockte: Craig nahm ein Offensiv-Foul von Giannis an, bescherte dabei seinem Team den Ballbesitz, aber auch ein Problem. Denn er verletzte sich bei der Aktion am Knie und konnte in der Folge nicht mehr zurückkehren.

Die Suns werden hoffen, dass er für Spiel 3 wieder fit wird. Denn auch Phoenix ist nicht sonderlich tief: Cameron Johnson spielt bisher eine exzellente Serie, Cam Payne hingegen hat zuletzt ein wenig an Spielzeit verloren. Ohne Craig blieben dann nur noch eher wenig getestete Optionen wie Frank Kaminsky oder Abel Nader. Das ist dünn, wobei es helfen wird, dass von nun an immer zwei Tage Pause zwischen den Spielen liegen.

Die Bucks vermissen derweil weiterhin Donte DiVincenzo - schmerzlich. Abgesehen von Connaughton scheint Budenholzer kaum mehr einem Bankspieler zu vertrauen, auch Bobby Portis bekam nur noch fünf Minuten Einsatzzeit, dafür gab es wieder zwölf Jeff Teague-Minuten.

Was will man auch machen? Die Bucks können sich keine soliden Ersatzspieler mehr schnitzen. Es ist daher umso wichtiger, dass ihre Starter in Wisconsin endlich alle gleichzeitig abliefern.

NBA Finals: Die Serie im Überblick - Stand: 2-0

SpielDatumUhrzeitHeimAuswärtsResultat/TV
17. Juli3 UhrSunsBucks118:105
29. Juli3 UhrSunsBucks118:108
312. Juli2 UhrBucksSunsDAZN
415. Juli3 UhrBucksSunsDAZN
5*18. Juli3 UhrSunsBucksDAZN
6*21. Juli3 UhrBucksSunsDAZN
7*23. Juli3 UhrSunsBucksDAZN

*falls erforderlich

 

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