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NBA Playoffs: Milwaukee Bucks erreichen die Finals - Rückkehr von Trae Young hilft den Hawks nicht

Trae Young konnte sich in Spiel 6 nicht gegen Khris Middleton und Jrue Holiday durchsetzen.
© getty

Die Milwaukee Bucks haben sich erstmals seit 1974 ihr Finals-Ticket gesichert! Durch ein 118:107 in Spiel 6 setzte sich der 3-Seed der Eastern Conference gegen die Atlanta Hawks durch - auch ohne seinen besten Spieler.

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Superstar Giannis Antetokounmpo fiel mit Knieproblemen erneut aus, dafür übernahmen seine beiden Co-Stars. Khris Middleton führte Milwaukee beim Scoring an (32 Punkte, 10/22 FG, 7 Assists, 7 Turnover) und sorgte im dritten Viertel mit 23 Zählern fast im Alleingang für die Vorentscheidung. Jrue Holiday kam auf 27 Punkte, 9 Rebounds und 9 Assists sowie 4 Steals und 2 Blocks. Vier weitere Bucks punkteten zweistellig, darunter Brook Lopez mit 13 Punkten.

Bei den Hawks kehrte Trae Young zurück, die Knöchelprobleme waren dem Point Guard jedoch noch anzumerken (14 Punkte, 4/17, 9 Assists, 5 Turnover). Stark waren dafür Bogdan Bogdanovic (20) sowie Cam Reddish (21, 6/7 Dreier) von der Bank, John Collins (13 und 11 Rebounds) kam auf ein Double-Double.

Milwaukee steht nun erstmals seit 1974 in den Finals und bekommt es dort mit den Phoenix Suns zu tun. Spiel 1 findet bereits in der Nacht auf Mittwoch statt.

Bei seiner Rückkehr stand Young direkt wieder für Lou Williams in der Starting Five, ansonsten gab es keine Änderungen auf beiden Seiten, Portis trat also erneut als Giannis-Ersatz auf.

Milwaukee startete besser ins Spiel, was vor allem am permanentem Attackieren der Zone lag. Holiday gab mit 7 Punkten bei einem 15:4-Start den Ton an, dank Bogdanovic kamen die Hawks jedoch schnell zurück und nach einem And-1 von Young waren es nur 2 Punkte Unterschied. Die nächsten Minuten gehörten Lopez, der 6 Punkte zu einem 8:0-Lauf beisteuerte. Gallinari traf zwei Dreier, es stand 28:24 für Milwaukee nach zwölf Minuten.

Khris Middleton explodiert im dritten Viertel

Das zweite Viertel begann erneut problematisch für die Hawks, die nur einen ihrer ersten neun Würfe trafen. Auf der Gegenseite versenkte Ex-Hawk Jeff Teague zwei Triples und verschaffte den Bucks wieder einen 9-Punkte-Vorsprung. Milwaukee ließ in der Folge indes weiter viele Chancen liegen, um richtig davonzuziehen, sieben Turnover setzte es allein in diesem Viertel. Als Konsequenz ging es nur mit 47:43 in die Pause.

Im dritten Viertel nahm Middleton das Heft in die Hand. Mit einem persönlichen 8:0-Run brachte er die Bucks auf +10 weg und zwang Nate McMillan zur Auszeit. Es half nicht - der Swingman erzielte auch die nächsten 5 und brachte den Bucks ihre größte Führung (+16). Reddish versuchte das Duell anzunehmen, aber nun trafen auch die anderen Bucks einige Würfe. Und Middleton (23) blieb über das gesamte Viertel brandheiß. Kurz vor dem Viertelende netzte Holiday von draußen für +19, 91:72 vor dem Schlussviertel.

Das letzte Wort war jedoch noch nicht gesprochen. Atlanta fand noch einmal seinen Rhythmus von draußen, nach zwei weiteren Reddish-Dreiern waren die Gastgeber wieder bis auf 10 Punkte dran, Capela verkürzte knapp vier Minuten vor Schluss sogar auf -6. Holiday konterte mit einem sensationellen Layup, 1:30 vor Schluss servierte er Lopez einen Alley-Oop zur erneuten 10-Punkte-Führung. Es war der Dagger, wenig später nahm McMillan seine Starter vom Court.

Die wichtigsten Statistiken

Atlanta Hawks (5) vs. Milwaukee Bucks (3) 107:118 (BOXSCORE), Serie: 2-4

  • Eigentlich sah Milwaukee zunächst wie das klar bessere Team aus, das Problem war wie schon über große Teile der Postseason: Die Bucks trafen ihre Dreier nicht. Etliche weit offene Versuche gingen daneben, nach einem Viertel waren es 1/9, zur Pause immerhin 5/19. Der Knoten platzte dann im dritten Viertel, am Ende waren es immerhin 17/45 (37,8 Prozent).
  • Hinzu kamen die Turnover. Zehnmal verloren die Bucks in Halbzeit eins den Ball, jeweils fünfmal durch Middleton und Holiday. Gerade Holiday hatte indes auch einen großen Anteil daran, dass die Hawks sogar noch mehr Probleme mit Ballverlusten hatten; am Ende stand es 16:14 in dieser Hinsicht und Milwaukee generierte mehr Punkte nach gegnerischem Turnover (25:19), da das Transition Game gerade zu Beginn oft sehr gut funktionierte.
  • Die Hawks waren zunächst stark von Einzelaktionen abhängig, auch weil Milwaukee durch sein Switching nicht viele Drives zuließ und die Defense so selten kollabierte. Als Resultat gab es oft schwierige Jumpshots am Mann und wenig Spielfluss, in der ersten Halbzeit verzeichneten die Hawks nur 6 Assists. Nach der Pause wurde dies zwar besser (22), die Hawks hatten aber über das gesamte Spiel keine effiziente Offense (41,8 Prozent aus dem Feld).
  • Milwaukee war nicht so dominant unterm Korb wie in Spiel 5, das Duell bei den Points in the Paint war ausgeglichen (40:40). Allerdings nutzten die Bucks ihre Länge unter anderem für 12 Offensiv-Rebounds, die zu etlichen zweiten Chancen führten.

Hawks vs. Bucks: Die Stimmen zum Spiel

Nate McMillan (Coach Hawks) über Trae Young: "Die Botschaft war, dass wir hinterher nichts bereuen wollten. Wir wollten alles auf dem Court lassen. Und das habe ich heute von Trae gesehen."

Trae Young (Hawks) über Playoff-Basketball: "Diese Scheiße ist höllisch schwer."

Mike Budenholzer (Coach Bucks) über Khris Middleton: "Er ist ein Bucket-Getter, er hat so ein großartiges Gesamtpaket. Er wird als Playmaker unterschätzt. Aber alles fußt darauf, dass er so ein großartiger Schütze ist. Wann immer er eine Möglichkeit hat, hat er das ultimative grüne Licht. Ich bin froh, dass ich ihn coachen darf."

Der Star des Spiels: Jrue Holiday

Abgesehen von den Ballverlusten in Halbzeit eins machte Holiday ein nahezu fehlerloses Spiel. Attackierte regelmäßig den Korb, verteilte den Ball gut und trat vor allem auch defensiv richtig dominant auf. Dazu kamen die entscheidenden Plays in der Crunchtime, mit denen Milwaukee den Sack zumachte.

Der Flop des Spiels: Kevin Huerter

Young war durch seine Verletzung sichtlich eingeschränkt, versuchte aber immerhin alles. Die größere Enttäuschung war Huerter, der offensiv in dieser Partie nahezu nichts beitragen konnte (5 Punkte, 2/10 FG).

Die Szene des Spiels

Middletons Explosion im dritten Viertel war unfassbar, 16 Punkte erzielte der Forward allein in den ersten vier Minuten. Neben mehreren Dreiern war auch dieser linkshändige Scoop Shot mit Foul dabei - wenn es erstmal läuft, läuft es eben.

Bucks vs. Hawks: Die Serie im Überblick - 4-2

SpielDatumHeimAuswärtsErgebnis
124. JuniBucksHawks113:116
226. JuniBucksHawks125:91
328. JuniHawksBucks102:113
430. JuniHawksBucks110:88
52. JuliBucksHawks123:112
64. JuliHawksBucks107:118
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