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NBA Power Ranking nach der ersten Saisonhälfte: Der Mittelstand erhebt sich

Kawhi Leonard und die L.A. Clippers lassen es in der Regular Season locker angehen.
© getty
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Die Mittelklasse der Liga ist von positiven Überraschungen wie den jungen Memphis Grizzlies sowie von einigen Enttäuschungen geprägt.

Von 13 auf 20: Brooklyn Nets (18-23)

Die Nets belegen weiterhin einen Playoff-Platz und allzu furchteinflößend ist die Konkurrenz dafür nicht - trotzdem präsentiert sich Brooklyn momentan in einem leicht alarmierenden Zustand. Seit dem letzten Ranking war offensiv kein Team schlechter unterwegs, vier Siege standen elf Niederlagen gegenüber. Und Kyrie Irving? 1-3 seit seiner Rückkehr nach 26 Spielen Ausfall, und schon nach dem dritten Spiel sagte er öffentlich, dass um den Kern herum noch ein, zwei Teile geholt werden müssen - und "vergaß" dabei Jarrett Allen und Joe Harris. Ein Traum von einem Anführer.

Von 18 auf 19: Portland Trail Blazers (18-26)

Die Blazers bleiben im Playoff-Rennen, ihre Defensive macht allerdings recht große Sorgen, seit dem letzten Ranking verteidigten nur fünf Teams schlechter. Und Portland bleibt extrem inkonstant: Quality-Wins gegen Houston oder Toronto stehen (deftige) Pleiten etwa gegen New York oder Minnesota gegenüber. Der Trade mit Sacramento bringt nun in Trevor Ariza, Wenyen Gabriel und Caleb Swanigan etwas Tiefe, vor allem aber finanzielle Erleichterung. Die Blazers setzen (richtigerweise) wohl nicht mehr alles auf den Erfolg in dieser schon jetzt verkorksten Saison.

Von 28 auf 18: New Orleans Pelicans (16-27)

Die Pelicans haben sich seit dem letzten Power Ranking gefangen: Zehn Siege wurden seither bei sechs Niederlagen geholt, wodurch man mittlerweile zumindest wieder Außenseiter-Chancen auf die Playoffs hat. Dabei fehlte Jrue Holiday zuletzt, aber vor allem Brandon Ingram, Lonzo Ball und Derrick Favors haben den Kurs korrigiert und in dieser Woche soll nun endlich auch Zion Williamson sein Debüt geben. Ohne solche Zahlen zu hoch zu hängen: Laut tankathon.com haben die Pelicans in der Western Conference den einfachsten noch verbleibenden Schedule. Volle Kraft voraus?

Von 19 auf 17: Phoenix Suns (18-24)

Über die letzten zwölf Spiele (acht Siege) haben die Suns endlich wieder eine ansteigende Tendenz gezeigt, zuvor drohten acht Ls am Stück, den guten Saisonstart vergessen zu machen. Deandre Ayton wurde dabei zwischenzeitlich auf die Bank beordert, wohl auch deshalb, weil sein Einsatz weder offensiv (13 Freiwürfe in den ersten zehn Spielen!) noch defensiv begeisterte. Seine Reaktion in den letzten beiden Spielen machte Hoffnung: 26 Punkte und 21 Rebounds in New York, 26 und 15 in Boston, 15 Freiwürfe. Ein aggressiver Ayton wäre ein sehr guter Partner für Devin Booker.

Von 21 auf 16: San Antonio Spurs (18-23)

Seit dem 23. Dezember haben die Spurs die zweitbeste Offense der NBA (117,1). Warum dieses Datum? Es markierte einen Wendepunkt für LaMarcus Aldridge: Der Big Man hat seither in jedem Spiel mindestens einen bzw. bis zu fünf Dreier getroffen und seine alte Weigerung endlich abgelegt. Wer hätte ahnen können, dass das in der NBA 2020 eine gute Idee ist?! Auch DeMar DeRozan hat sich gesteigert, im Januar liefert er bisher bärenstarke 29 Punkte, 6 Rebounds und 6 Assists. 1,5 Spiele fehlen auf Playoff-Platz acht und die Fortsetzung der Rekordserie von 22 Playoff-Teilnahmen in Folge.

Von 16 auf 15: Orlando Magic (20-23)

Auf dem Fünf-Spiele-Westcoast-Trip ging den Magic am Ende merklich die Puste aus, gerade der Sieg bei den Lakers zeigte dennoch ihren Fortschritt. Markelle Fultz hat sich in Orlando zu einem vielversprechenden Spieler entwickelt und wertet die Offense auf, wenngleich die Magic hier immer noch große Probleme haben (Platz 26). Defensiv waren derweil seit dem letzten Ranking nur die Bucks besser, auch die bittere Verletzung von Jonathan Isaac ließ sich dabei bisher ansatzweise kompensieren. Die Playoffs sind erneut ein realistisches Ziel für das Team aus Disneyland.

Von 24 auf 14: Memphis Grizzlies (20-22)

Wir kommen zur positiven Überraschung der ersten Saisonhälfte! Seit dem letzten Ranking haben die Grizzlies elf Siege bei nur fünf Niederlagen geholt, ihre Offense in diesem Zeitraum wurde nur von Utah und Denver getoppt - momentan bedeutet das trotz schwacher Defense einen Playoff-Platz, wobei der Spielplan nun härter wird. Sei's drum: Ja Morant, Jaren Jackson Jr. und Brandon Clarke stehen einem tollen jungen Kern vor. Morant ist als Rookie ein legitimer Star. Was macht eigentlich Andre Iguodala? Playoff-Basketball könnte der Exilant womöglich auch ohne Trade erleben.

Von 14 auf 13: OKC Thunder (24-19).

Mittlerweile wirkt es recht unwahrscheinlich, dass OKC noch einen Kurswechsel anstrebt - vielleicht ist es dafür auch schon zu spät. Denn: Die Thunder sind ein legitimes Playoff-Team, nach 13 Siegen aus den letzten 18 Spielen stehen sie nun schon fünf Spiele vor einem Nicht-Playoff-Platz. Chris Paul gehört ins All-Star Game, dazu bewerben sich auch Dennis Schröder (Sixth Man) und Shai Gilgeous-Alexander (MIP) um Hardware. Wenn Sam Presti das Team zusammenhält (und potenziell noch auf dem Flügel ergänzt), könnte es in den Playoffs sogar ein unangenehmer Gegner werden.

Von 4 auf 12: Philadelphia 76ers (28-16)

Auch mit Joel Embiid waren die Sixers an den Erwartungen gemessen eine Enttäuschung und vor allem inkonstant - durch seine Verletzung an der Hand hat nun der vielleicht interessanteste Teil ihrer Saison begonnen. Al Horford, Ben Simmons und Tobias Harris (wird immer stärker!) sind jetzt mehr denn je gefragt, dieser etwas komischen Saison neues Leben einzuhauchen, um dann mit Embiid (und Robert Covington?) einen Angriff auf den Heimvorteil zu starten. Betrachtet man ihre Auswärtsschwäche (8-14???), sollten die Sixers die Playoffs wohl nicht auf Platz 6 eröffnen.

Von 7 auf 11: Boston Celtics (27-14)

Das fünftbeste Net-Rating der Liga (6,0) gehört nach wie vor den Celtics, doch in den letzten Wochen sah das Produkt auf dem Court eher selten danach aus. Sieben der letzten zwölf Spiele wurden verloren, auch zuhause sieht Boston nicht mehr so stark aus wie zu Saisonbeginn. Das gilt auch für Gordon Hayward, der nach seiner Verletzungspause noch nicht wieder an seine Oktober/November-Form anknüpfen konnte. Leiser werden die Gerüchte um potenzielle Verstärkungen dadurch nicht, auch wenn GM Danny Ainge jederzeit betont, dass er seinen Kader gut findet. Aber gut genug?

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