NBA

Das Gesetz der Serie - und sonst?

LeBron James hat einen 0-1-Serien-Rückstand bereits neunmal in Serie ausgleichen können
© getty

Kurios: Seit 2009 hat kein Team mit LeBron James mehr ein zweites Spiel verloren, nachdem Spiel 1 abgegeben wurde. Damit sich diese Serie aber auch in Spiel 2 der Finals (ab 2 Uhr im LIVESTREAM) fortsetzt, muss sich einiges tun. SPOX blickt auf die Faktoren, die die Cleveland Cavaliers im Vergleich zu Spiel 1 verbessern müssen, um den Golden State Warriors wirklich gefährlich zu werden.

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Die Bank-Produktion: Dem einen oder anderen ist es vielleicht aufgefallen: In Spiel 1 war die Bank der letztlich entscheidende Faktor. Den 45:10-Vorteil der Warriors-Reserve konnten die Starter der Cavaliers, die ebenfalls nicht gerade eine perfekte Leistung zeigten, nicht annähernd kompensieren - und so sieht sich der zweite Anzug Clevelands, in diesen Playoffs ja eigentlich ebenfalls eine sehr produktive Truppe, vor Spiel 2 in der Pflicht: "Ich denke, dass wir uns einfach an sie gewöhnen müssen", so Channing Frye, der im ersten Spiel überhaupt kein Faktor war.

"Sie hatten einen Plan für unsere Second Unit, an den wir uns anpassen müssen. Natürlich müssen wir auch einfach besser spielen, aber ich denke, dass wir dazu bereit sind. Wir sind sehr selbstbewusst, dass wir es besser machen können."

Diese Einschätzung teilt übrigens auch LeBron James: "Man wirft jetzt nicht alles weg wegen einem Spiel. Unsere Bank war bis hierhin so stark für uns. Sie alle wissen, dass wir sie unbedingt brauchen, wenn wir diese Serie gewinnen wollen. Darauf sind sie sehr stolz und deswegen bin ich auch sicher, dass sie sich in Spiel 2 noch stärker präsentieren werden."

Der Dreier: Teilweise hat auch dieser Faktor mit der schwachen Bank zu tun, allerdings erstreckte sich das Problem auch auf die meisten Starter - Cleveland strahlte von Downtown nicht annähernd die Gefahr aus wie in den bisherigen Playoffs (7/21 3FG). Das lag zum einen an der guten Defense der Warriors, die mit ihrer "Wir-switchen-alles"-Strategie offene Looks verhinderten, allerdings auch am fehlenden Konter der Cavaliers.

J.R. Smith etwa wurde abgemeldet und reagierte nicht etwa dadurch, dass er abseits des Balles um eine gute Wurf-Position kämpfte, sondern mit Arbeitsverweigerung. Wer hätte gedacht, dass man Earl Smith III. jemals den Vorwurf würde machen können, er habe zu wenig geworfen (nur drei Würfe in 36 Minuten)? Es war allerdings nicht allein seine Schuld.

Denn während LeBron es zumindest versuchte, seine Teammates zu involvieren, war Kyrie Irving in Spiel 1 ein Ballstopper der übelsten Sorte. Immer wieder endete jeder Versuch von Ballbewegung bei Uncle Drew, da er sich zunächst in Dribbelarien versuchte und dann selbst abschloss - mit mäßigem Erfolg (1/9 FG bei Isolation Plays).

Irving soll in Tyronn Lues System durchaus den Abschluss suchen, ohne dabei aber die gesamte Offense als Geisel zu nehmen. Wenn der Point Guard etwas mehr Balance in sein Spiel bringt und schnellere Entscheidungen gegen das Double-Team trifft, sollten sich auch wieder mehr Chancen für Dreier seiner Mitspieler bieten.

Die Wichtigkeit davon unterstrich auch LeBron: "J.R. ist wichtig für unseren Erfolg und wir müssen uns besser darum kümmern, dass er früh einige gute Looks bekommt, um sofort ins Spiel zu finden. Drei Versuche sind für ihn auf jeden Fall zu wenig."

Entschlossenheit am Korb: In einer Hinsicht war Clevelands Offense in Spiel 1 durchaus gut - die Cavs kamen zum Korb und hatten dort auch durchaus gute Würfe. Dennoch trafen sie bloß 18 ihrer 42 Versuche in Ringnähe, und das ist trotz der guten Rim-Protection von Draymond Green, Andrew Bogut und Co. einfach viel zu wenig.

Gerade bei Kevin Love bestätigte sich dabei ein Trend: Der Forward traf nur 2 von 8, obwohl darunter einige wirklich offene Layups waren - zumindest so offen, wie man sie in den Finals auf diesem Niveau eben bekommen kann. In den Playoffs steht Love mittlerweile bei 25/70 FG in der Zone. Das kann er besser - und das muss er auch besser machen, wenn die Cavs in dieser Serie eine Chance haben wollen. Das gilt auch für den fleischgewordenen Panzer namens LeBron, der in Spiel 1 ebenfalls nur 6 seiner 14 Versuche am Ring im Korb unterbringen konnte.

"Es war schon witzig, als wir uns das Video davon angesehen haben", sagte Lue am Samstag. "Wir sind ja immer gut in die Zone gekommen. Wir haben aber gleich neun Layups verpasst, bei denen wirklich niemand in der Nähe war. Das muss einfach besser werden."

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