NBA

39-0! Monster-Duo erledigt Raptors

Von Thorben Rybarczik
Trifft seinen patentierten Wurf aus der Mitteldistanz: LaMarcus Aldridge
© getty

Die San Antonio Spurs (64-12) haben mit 102:95 (BOXSCORE) gegen die Toronto Raptors (51-25) gewonnen. Gegen dezimierte, aber aufmüpfige Kanadier müssen LaMarcus Aldridge und Kawhi Leonard über sich hinauswachsen, um die weiße Heimweste zu wahren.

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Damit stehen die Texaner vor eigener Kulisse bei einer Bilanz von 39-0 - und haben diesen Rekord damit um ein weiteres Spiel ausgebaut. Zudem bedeutete der knappe Erfolg über die Kanadier den 64. Saisonsieg, was dem fünffachen Champion aus Texas in seiner Franchise-Geschichte noch nie gelungen ist.

LaMarcus Aldridge legte 31 Punkte (12/18 FG) und 15 Rebounds auf, sein Frontcourt-Kollege Kawhi Leonard kam auf einen Career High von 33 Zählern nebst 7 Assists, 6 Rebounds und 3 Steals. Zudem behielt er stets von der Freiwurflinie die Nerven (11/11 FT).

Bei den Raptors wurden mit Kyle Lowry und DeMar DeRozan die beiden Topscorer des Teams geschont. In der Abwesenheit des Starting Backcourts streute Norman Powell 17 Punkte ein, Corey Joseph und Jonas Valanciunas kamen auf jeweils 16.

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Die Reaktionen:

Danny Green (Spurs, zur 39-0-Bilanz): "Wir können es uns nicht leisten, auf so etwas zu achten. Es mag zwar witzig sein, ein Teil von so einem Rekord zu sein - aber unser Ziel ist größer."

Kawhi Leonard (Spurs): "Wir waren heute nicht sehr konstant. Wir sollten in der Lage sein, ein Spiel sofort zu entscheiden, wenn wir mit 10,11 Punkten vorne liegen. Heute haben wir sie immer wieder zurück kommen lassen."

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Vor dem Tip-Off: Das kam fast schon überraschend: Coach Pop schonte niemanden und schickte mit Tony Parker, Danny Green, Kawhi Leonard, LaMarcus Aldridge sowie Tim Duncan sein Elite-Lineup aufs Parkett. Ganz anders die Raptors: Lowry und DeRozan erhielten eine Pause, stattdessen starteten Norman Powell und Corey Joseph im Backcourt. Dazu: James Johnson, Luis Scola und Jonas Valanciunas.

1. Viertel: Die Raptors versuchten, das Spiel schnell zu machen - wurden von der hervorragenden Spurs-Defense aber ausgebremst, die wiederum ihren Stiefel in der Offensive in Ruhe runter spielten und den offenen Mann fanden. Schon sieben Texaner hatten sich nach 12 Minuten ins Scoreboard eingetragen, während sich die Kanadier auf die Klasse von Valanciunas im Post verließen. 26:18.

2. Viertel: Johnson überraschte zum Auftakt mit einem Freiwurf mit Brett und sorgte für ein allgemeines Schmunzeln. Patterson und Ross dagegen netzten auch ohne "Umwege" ein und trafen von Downtown - doch nach einer kleinen Durststrecke übernahm bei den Spurs Leonard Verantwortung und punktete mehrfach im Eins-gegen-Eins. Es entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch mit hohen Trefferquoten auf beiden Seiten. 55:46.

3. Viertel: Die Spurs starteten mit 6 erfolgreichen Freiwürfen in Folge in die zweite Halbzeit, während die Gäste fast vier Minuten auf die ersten Punkte warten mussten. Doch gerade, als es so aussah, dass sich die Hausherren absetzen würden, startete Toronto einen 7:0-Lauf. Der L-Train war davon aber nicht besonders beeindruckt und brachte sein Team mit Punkten aus dem Post wieder auf Kurs - doch die Gäste hatten Blut geleckt. Nur noch 71:66.

4. Viertel: Die Raptors blieben dank Ross und Powell auf Tuchfühlung - doch das Duo Leonard/Aldridge hatte mit sicheren Jumpern - mal wieder - die Antwort parat. In der Schlussphase wurde es aber noch einmal spannend, da sich die Spurs defensive Schwächen erlaubten. Für die Vorentscheidung sorgten dann zwei Big Plays von Leonard - der mit MVP-Sprechchören gefeiert wurde.

San Antonio Spurs vs. Toronto Raptors: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: LaMarcus Aldridge und Kawhi Leonard "müssen" sich diesen Titel teilen. Als es beim Rest nicht lief, trugen die beiden Forwards ihr Team im Alleingang. LMA punktete vor allem aus der Halbdistanz und aus dem Post, Leonard attackierte kompromisslos den Korb und zog Foul um Foul (11/11 FT). Auch defensiv standen beide - wie gewohnt - ihren Mann.

Der Flop des Spiels: Jonas Valanciunas. Nach einem starken Start tauchte der Center weitgehend ab und konnte nur noch vereinzelt Akzente setzen. War in der Verteidigung heillos überfordert und trug mit seinem schlampigen Ausboxen gehörige Mitschuld an den 15 Offensiv-Rebounds der Spurs.

Das fiel auf:

  • Dem Raptors-Backcourt fehlte es ohne Lowry und DeRozan anfangs an Kreativität und Explosivität. Auch Spielzüge waren zunächst Mangelware, sodass es besonders im ersten Viertel auf einfache Isolationen und Post-ups unter Zeitdruck hinauslief. Die Spurs-Defense wurde dadurch nicht wirklich gefordert.
  • Das Ball Movement der Spurs ist ja ohnehin berüchtigt - doch diese erste Halbzeit war selbst für ihre Verhältnisse beeindruckend. Von 21 Treffern aus dem Feld kamen 19 durch Assists zu Stande, besonders das Zusammenspiel zwischen Leonard und Aldridge war eine Augenweide. Ob im Fastbreak oder per Durchstecker am Brett - Leonard spielte einen Zuckerpass nach dem anderen auf "LMA", der zu einfachen Abschlüssen kam. Das sah vor ein paar Monaten noch ganz anders aus.
  • Eine andere Sache war aber alles andere als typisch für die Spurs: In puncto Scoring ging bei den meisten Akteuren nicht viel. So mussten Leonard und Aldridge die Offensive phasenweise alleine tragen und zeichneten sich zusammen für 37 (!) Spurs-Punkte in Folge verantwortlich. Im dritten Viertel (16:20) erzielte das Duo sogar alle Zähler der Texaner.
  • Da war es fast schon kein Wunder mehr, dass die eigentlich unterdurchschnittliche Raptors-Bank (Rang 26 in Scoring) die zweite Garde der Spurs (Rang 3) mit 44:22 nass machte. Neben Patterson und Ross fiel besonders der junge Delon Wright (12 Punkte, 4 Rebounds, 3 Assists) positiv auf, der seine Chance nutzte und den Spurs-Backcourt mit seinen Drives immer wieder vor überraschende Probleme stellte.

Der Spielplan im Überblick

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