Zweiter Sieg! DBB-Team schockt Georgien

Dennis Schröder war erneut Topscorer der deutschen Mannschaft
© fiba.com

Die deutsche Nationalmannschaft hat im zweiten Spiel der EuroBasket 2017 eine beeindruckende Leistung gezeigt und mit Georgien einen Mitfavoriten 67:57 geschlagen. Damit könnte das DBB-Team schon am Sonntag gegen Gastgeber Israel den Einzug ins Achtelfinale klar machen.

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Die deutsche Mannschaft präsentierte sich im Vergleich zum teilweise durchwachsenen Spiel gegen die Ukraine diesmal deutlich konzentrierter und zeigte eine beeindruckende Mannschaftsleistung. Einen Comeback-Versuch der Georgier im dritten Viertel wehrten sie erfolgreich ab, das letzte Viertel wurde dann fast komplett vom DBB-Team dominiert.

Topscorer war erneut Dennis Schröder, der 23 Punkte auflegte, es aber deutlich schwerer hatte als im ersten Spiel (9 Turnover). Dafür erhielt er mehr Unterstützung von der Bank, die die georgische Reserve klar in den Schatten stellte. Robin Benzing kam auf 11 Punkte.

Topscorer Georgiens war Zaza Pachulia mit 14 Zählern, Tornike Shengelia kam auf 12 Zähler. Die nächste Partie der Deutschen findet am Sonntag um 20.30 Uhr deutscher Zeit gegen Israel statt.

Die Reaktionen

Ingo Weiss (DBB-Präsident): "Zweites Spiel, zweiter Sieg, wir sind voll im Lot und haben jetzt noch drei Matchbälle. Istanbul ist schon ein bisschen in Reichweite."

Robin Benzing: "Wir haben die starke Physis der Georgier gut angenommen, uns nicht versteckt und es sehr gut gemacht. Jetzt müssen wir uns schnell erholen und ein gutes Spiel gegen Israel machen."

Georgien vs. Deutschland: Der SPOX-Spielfilm

Vor dem Tip-Off: Das DBB-Team begann auch das zweite Spiel mit der gleichen Fünf: Schröder und Tadda im Backcourt, dazu Benzing, Barthel und Voigtmann. Bei den Georgiern starteten Dixon, Tsintsadze, Markoishvili, Shengelia und natürlich Warriors-Center Pachulia.

1. Viertel: Barthel kassierte nach nur drei Minuten sein zweites Foul, der primäre Shengelia-Defender musste also schnell durch Theis ersetzt werden. Dieser forcierte umgehend zwei Turnover und stopfte zum 4:4 ein, nur zwei Minuten später hatte aber auch er zwei Fouls, und so kam erstmals Hartenstein zum Einsatz. Die Natur des Spiels veränderte sich dadurch nicht: Deutschland spielte hochkonzentrierte Defense, vorne wurde Schröder immer besser und war genau so wenig zu kontrollieren wie Shengelia (8 Punkte) auf der Gegenseite. 19:19 nach einem hochklassigen Durchgang.

2. Viertel: Während Schröder auf der Bank saß, hielt Lo die Offense gut am Laufen, Hartenstein erhöhte per Putback-Dunk auf 27:21 für Deutschland und rammte im Anschluss Pachulia. Die Georgier ließen sich nicht wirklich abhängen, mit einem Dreier zum 41:34 besorgte Schröder den Deutschen dann aber die bis dahin höchste Führung. Mit 41:36 ging es in die Pause.

3. Viertel: Das DBB-Team startete fahrig, im Gegensatz zu Dixon, der mit zwei Dreiern eröffnete und Georgien eine 44:43-Führung brachte. Fleming reagierte mit Lo als Verteidiger gegen den Guard, was defensiv half, offensiv war jedoch der Rhythmus weg. Es brauchte einige Minuten, bis ein Alley-Oop von Barthel auf Hartenstein wieder ein positives Ausrufezeichen setzte. Schröder brachte die Deutschen per And-1 wieder in Führung, danach brach ein kleiner Tumult aus und Hartenstein kassierte ein Technisches Foul. 55:52 Deutschland vor dem letzten Viertel.

4. Viertel: Die Deutschen hatten den Sturm abgewehrt und ihren Groove wieder gefunden. Mit zwei Benzing-Dreiern und einem Floater von Schröder bauten sie die Führung schlagartig auf 13 Punkte aus, Shengelia wirkte nach seinem nächsten Ballverlust frustriert. Den Georgiern gelang kein Comeback mehr, Deutschland brachte den Sieg souverän nach Hause - 67:57!

Georgien vs. Deutschland: Der Boxscore

Der Star des Spiels

Die Bank des DBB-Teams. Natürlich war Schröder wieder der "Star", das ist er in diesem Team ohnehin immer. Aber in dieser Partie war die Bank der große Unterschied gegenüber Georgien: Hartenstein lieferte ein beeindruckendes Debüt ab, Lo half immer wieder in wichtigen Sequenzen defensiv aus, auch Akpinar war in seinen Minuten wertvoll - Theis natürlich sowieso. Dass Hartenstein (+13) und Lo (+10) die besten Plus/Minus-Werte des Teams hatten, war am Ende nicht überraschend.

Der Flop des Spiels

Tornike Shengelia. Nach seiner dominanten Vorstellung gegen Litauen wurde der Forward von den Deutschen um einiges besser verteidigt. Er traf ordentliche 6 seiner 13 Würfe, allerdings unterliefen ihm auch stolze 8 Ballverluste. Die vielen Verteidiger der Deutschen schienen ihn regelrecht zu entnerven.

Georgien vs. Deutschland: Das fiel auf

  • Erneut kam die deutsche Offense langsam in Schwung, diesmal lag das aber nicht an mangelnder Execution, sondern an einem deutlich höheren gegnerischen Niveau als im Ukraine-Spiel. Gerade Schröder hatte viel weniger Raum und musste sich an die neue Dynamik erst kurz gewöhnen, was ihm dann aber gut gelang. Wie unter anderem von Voigtmann angekündigt, wurde der Hawks-Guard dabei viel abseits des Balles eingesetzt, um seine Schnelligkeit optimal auszunutzen.
  • Anders als im ersten Spiel hing diesmal aber nicht die komplette Offense von Schröder und Benzing ab, auch die anderen Spieler brachten sich stärker ein, was Fleming aber auch forcierte: Bereits Mitte des zweiten Viertels hatte er alle Spieler außer Heckmann Spielzeit gegeben. Stark war, wie die Mannschaft ihre defensive Konzentration trotz der vielen Wechsel weitestgehend aufrechterhalten konnte.
  • Der Hauptfokus lag dabei natürlich auf der Defense gegen die Big Men Shengelia und Pachulia. Zwar konnte man diese logischerweise nicht abmelden, beide mussten aber für ihre Punkte ackern. Und auch wenn sie zumeist Eins-gegen-Eins verteidigt wurden, wurde gut ausgeholfen und bei jedem Drive hackten mehrere Hände dazwischen, um ihnen den Ball irgendwie abzuluchsen.
  • Die Georgier bewiesen erneut ihre Comeback-Qualitäten, als sie sich im dritten Viertel zeitweise die Führung zurückholten. Kurz sah es so aus, als würden die Deutschen die Nerven verlieren angesichts des hochklassigen Gegners und der Stimmung in der Halle, die ganz klar pro Georgien war. Allerdings berappelten sie sich relativ schnell wieder, zumal Fleming ein gutes Händchen bei seinen Wechseln bewies. Im letzten Viertel bewiesen sie dann beeindruckende mentale Stärke.
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