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NBA: Franz Wagner trifft Dagger bei Boston Celtics - Orlandos Top-Pick Paolo Banchero überragt

Von Robert Arndt
Franz Wagner erzielte gegen die Boston Celtics 12 Punkte.
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Die Orlando Magic gewinnen weiter - auch weil Franz Wagner in Boston in Boston einen Dagger trifft. Kevin Durant legt in Detroit ein fast perfektes Viertel auf, Nikola Jokic verbucht Zahlen wie einst Wilt Chamberlain.

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Kevin Durant stellt in Detroit mit einer Gala einen neuen persönlichen Bestwert auf, während die Golden State Warriors auch ohne Stephen Curry gewinnen können. Die Los Angeles Lakers gewinnen ohne Anthony Davis in einer wilden Crunchtime mit einem kuriosen Gamewinner.

Paolo Banchero erzielte gegen die Boston Celtics 31 Punkte.
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Boston Celtics (22-9) - Orlando Magic (11-20) 92:95 (BOXSCORE)

  • Die Leichtigkeit der Celtics ist ein wenig abhanden gekommen. Gegen Orlando setzte es die vierte Niederlage in den letzten fünf Spielen, dazu wurde gegen die Magic innerhalb von 24 Stunden zum zweiten Mal verloren. Die Gastgeber mussten dabei auf Jayson Tatum (persönliche Gründe) verzichten und das machte sich im Angriff bemerkbar: Nur 34,8 Prozent aus dem Feld waren viel zu wenig.
  • So verpassten die Celtics in der Schlussphase gleich mehrere Chancen, die Partie noch zu gewinnen. Bei -1 unterlief Grant Williams ein Turnover beim Einwurf, wenig später produzierte der Forward bei der Möglichkeit, das Spiel in die Verlängerung zu schicken, einen Airball. Zuvor hatte Moritz Wagner (11, 2/8 FG, 6 Rebounds) an der Freiwurflinie keine Nerven gezeigt und beide Versuche versenkt.
  • Die entscheidenden Punkte hatte aber Bruder Franz geliefert. Beim Sophomore klappte in dieser Partie nicht alles (12 Punkte, 5/15 FG, 5 Rebounds), doch 1:40 Minuten vor dem Ende war der Berliner zur Stelle, als er seinen einzigen Dreier des Spiels (1/5) versenkte und auf 93:89 für die Gäste stellte.
  • Bester Spieler der Magic war aber Top-Pick Banchero, der mit 31 Zählern (9/21 FG) zum dritten Mal in seiner Karriere die 30-Punkte-Marke knackte. Vor allem aus der Distanz lief es für den 20-Jährigen (6/7 3P), der erst in Halbzeit zwei überhaupt mal daneben warf. Für die Celtics wehrten sich Jaylen Brown (24, 10/25, 14 Rebounds) und Marcus Smart (15, 5/13, 7 Assists) gegen die Niederlage. Orlando hat nun sechs Spiele am Stück gewonnen und schnuppert bereits wieder an den Play-In-Plätzen.
Jalen Brunson war in Indianapolis der beste Knick.
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Indiana Pacers (15-16) - New York Knicks (17-13) 106:109 (BOXSCORE)

  • Mit Hängen und Würgen haben die Knicks ihre Siegesserie verteidigt und in Indiana mit Glück und Geschick den siebten Erfolg in Serie eingefahren. Dabei war erneut auf die Defense Verlass, welche die Pacers in den den letzten fünf Minuten bei gerade einmal zwei Field Goals hielt. Zwei Minuten vor dem Ende führten die Gastgeber noch mit 104:98.
  • Es folgte der Auftritt des bärenstarken Jalen Brunson, der zunächst einen Dreier traf, dann den Steal holte und in Transition scorte. Julius Randle besorgte von der Freiwurflinie die Führung und traf in den letzten Sekunden weitere vier Freebies, um den Sieg zu sichern. Ein Verzweiflungswurf von der Mittellinie durch Tyrese Haliburton (15, 5/16, 10 Assists) klatschte nur auf den Ring.
  • Ärgern dürfte sich vor allem Myles Turner. Der Center erwischte offensiv keinen guten Tag (6, 2/10, 8 Rebounds) und vergab in der Schlussphase gleich vier Freiwürfe am Stück. In einer engen Partie, in welcher kein Team zweistellig führte, war dies umso kostspieliger. Buddy Hield (5/10 Dreier) und Aaron Nesmith (10 Rebounds) verbuchten je 23 Punkte, Rookie Bennedict Mathruin (15, 4/16) traf drei Würfe mit Foul, wurde aber auch mehrfach abgeräumt.
  • Für die Knicks war Brunson (30, 11/22) der beste Scorer, dazu trafen R.J. Barrett (24, 10/19) und Randle (25, 7/17, 14 Boards) mehr als ordentlich. Isaiah Hartenstein kam 16 Minuten zum Einsatz und nutzte dies zu 2 Punkten (1/2), 6 Rebounds, 2 Assists und 2 Blocks.
Kevin Durant verbuchte in Detroit im dritten Viertel 26 Punkte - ein neuer persönlicher Bestwert.
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Detroit Pistons (8-24) - Brooklyn Nets (19-12) 121:124 (BOXSCORE)

  • Die Kevin-Durant-Show dauerte in Detroit zwölf Minuten - und das reichte für Brooklyn, um nach einem 17-Punkte-Pausenrückstand doch noch einen Sieg einzufahren, auch wenn die Nets es am Ende noch einmal unnötig spannend machten. Durant erzielte 26 seiner 43 Punkte (14/22 FG) im dritten Viertel und bog die Partie zum Ende des dritten Abschnitts im Alleingang um. Die 26 Zähler im Viertel waren ein neuer Karrierebestwert für den zweifachen Finals-MVP.
  • Durant erzielte dabei 20 Zähler in den letzten gut drei Minuten des Viertels, die letzten 70 Sekunden schloss KD mit einem persönlichen 11:5-Run ab. Dabei versenkte der Forward drei Dreier in 50 Sekunden - einer schwerer als der andere -, doch KD ließ es kinderleicht aussehen. So wurde aus einem 54:71 zur Pause ein 98:96 zugunsten der Nets nach 36 Minuten.
  • Durant hatte aber auch Hilfe und zwar von Kyrie Irving, der ebenfalls nicht zu stoppen war. Der Guard eröffnete mit zwei Triples sowie einem And-1 die zweite Halbzeit und übernahm dann wieder im vierten Viertel, als der Guard 14 seiner 38 Zähler erzielte und auch ein wichtiges Drei-Punkt-Foul nach fiesem Crossover 30 Sekunden vor dem Ende gegen Killian Hayes zog. Einen der Versuche ließ Uncle Drew jedoch liegen, doch Bojan Bogdanovic war bei gleich zwei Dreiern für einen mögliche Verlängerung jeweils zu kurz.
  • Der Kroate war mit 26 Zählern (7/16 FG) dennoch der Topscorer der Pistons. Hayes (10, 8 Assists) bestätigte seinen Aufwärtstrend und auch Nr.5-Pick Jaden Ivey (19, 7/11) machte mal wieder ein besseres Spiel. Sein Posterdunk gegen Yuta Watanabe war auch der erste richtige Highlight-Dunk seiner jungen Karriere.
Jordan Poole vertrat Stephen Curry in Toronto exzellent.
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Toronto Raptors (13-17) - Golden State Warriors (15-16) 110:126 (BOXSCORE)

  • In Toronto wird es nach der fünften Niederlage am Stück langsam ungemütlich. Auch ohne Stephen Curry hatten die Warriors in Kanada keinerlei Probleme und beendeten ihrerseits eine Pleitenserie von drei Partien. Jordan Poole gab einen exzellenten Curry-Ersatz und beendete das Spiel mit 43 Punkten (14/23 FG, 5/11 Dreier, 10/11 FT) und 6 Assists in 34 Minuten, ein neuer persönlicher Bestwert.
  • Die Warriors stellten dabei die Weichen früh auf Sieg. Im ersten Viertel versenkten die Gäste acht ihrer 14 Dreier, selbst Draymond Green (17, 9 Rebounds) beteiligte sich mit drei Triples. In der Folge lief Toronto härtere Closeouts, Golden State bestrafte dies mit Drives und jeder Menge einfachen Punkten. Die gab es für Toronto dagegen kaum, stattdessen mussten die Raptors mal wieder hart arbeiten.
  • Die Warriors führten fast die komplette Zeit zweistellig und zogen zum Ende des dritten Viertels endgültig davon. Die Bank um JaMychal Green (15, 5/7, 7 Boards) und Anthony Lamb (6) lieferte gute Minuten, bevor Poole im Schlussabschnitt noch einmal aufs Gaspedal drückte. Klay Thompson erzielte 17 Punkte.
  • Die Raptors nahmen letztlich sogar 14 Würfe mehr als die Warriors, trafen aber deutlich schlechter (53 zu 42 Prozent aus dem Feld, 13/33 zu 18/39 von Downtown). Pascal Siakam (27, 9/20, 6 Assists) und Fred VanVleet (22, 7/18, 8 Assists) rieben sich auf, doch vom Rest des Teams kam letztlich zu wenig.
Anthony Edwards hatte gegen die Chicago Bulls richtig Spaß.
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Minnesota Timberwolves (15-15) - Chicago Bulls (11-18) 150:126 (BOXSCORE)

  • Gute Laune in Minnesota, auch wenn mit Karl-Anthony Towns und Rudy Gobert (Knöchel) erneut beide Big Men ausfielen. Das war an diesem Nachmittag kein Problem, stattdessen hatten die Gastgeber Spaß, wie dieses letzte Play des dritten Viertels zeigte. Anthony Edwards klaute den Einwurf der Bulls und drückte mit der Sirene für drei ab - die 16-Punkte-Führung war die bis dahin höchste des Abends.
  • Dabei waren die Wolves gezwungen, fast die komplette zweite Halbzeit klein zu spielen. Naz Reid (10, 4/4 FG) verletzte sich nach gutem Beginn, sodass Wolves-Coach Chris Finch nur noch Nathan Knight (16) und Two-Way-Player Luka Garza für die großen Positionen zur Verfügung hatte. Das alles spielte keine Rolle, weil Chicago fürchterlich verteidigte.
  • Minnesota erspielte sich einen offenen Dreier nach dem anderen (23/43 3P) und dann war da noch Rückkehrer D'Angelo Russell (28, 10/14 FG, 7/10 Dreier, 8 Assists), der auch Verzweiflungsdreier vom Logo netzte. So blieb am Ende auch noch Zeit, um eine Show zu liefern. Edwards erzielte die letzten seiner 37 Punkte (13/25 FG, 7 Rebounds, 11 Assists) mit einem spektakulären Windmill-Dunk in Transition.
  • Über die Partie trafen die Wolves 66 Prozent aus dem Feld, so spielte es keine Rolle, dass Chicago auch 52 Prozent versenkte. Die Big Three bestehend aus DeMar DeRozan (29), Zach LaVine (22) und Nikola Vucevic (23, 9 Rebounds) trafen alle effizient, waren aber ebenso an der verheerenden Verteidigung beteiligt. "Wir haben uns heute nicht gegenseitig geholfen. Dass wir 150 Punkte abgeben, ist mehr als blamabel", fasste es DeRozan zusammen.
Nikola Jokic schnappte sich gegen Charlotte in der ersten Halbzeit 20 Rebounds.
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Denver Nuggets (18-11) - Charlotte Hornets (7-23) 119:115 (BOXSCORE)

  • Auch gegen Schlusslicht Charlotte mussten die Starter der Nuggets bis zum Ende auf dem Feld bleiben, um den Sieg sicherzustellen. Es brauchte wieder mal Nikola Jokic, der das Nuggets-Team auf seine Schultern nahm. 40 Punkte (13/26), 27 Rebounds, 10 Assists - das war der Arbeitsnachweis des Serben in knapp 40 Minuten Einsatzzeit. Die Zeit ohne den Doppel-MVP verlor Denver mit -16.
  • Eine solche Statline gab es zuletzt im März 1968 - natürlich aufgestellt von Wilt Chamberlain (damals 53-32-14), dem sowas gleich siebenmal gelang. Schon zur Pause hatte der Joker 20 Boards eingesammelt, 27 Rebounds bedeuteten einen neuen persönlichen Bestwert für den Center (zuvor 23).
  • Jokics 10. Assist für Bruce Brown (16) in der Ecke war 1:20 Minuten vor dem Ende schließlich auch die Vorentscheidung (116:104), nachdem sich Charlotte drei Minuten vor Schluss wieder auf -3 heran gekämpft hatte. Danach fand Jokic aber zweimal den freien Mitspieler und versenkte selbst einen sehenswerten Hakenwurf.
  • Kentavious Caldwell-Pope (20) und Aaron Gordon (19, 10 Boards) halfen, während Jamal Murray (6, 2/11, 11 Assists) und Bones Hyland (7, 3/11) kaum etwas trafen. Für Charlotte machte LaMelo Ball (31, 10/21) wieder einen guten Eindruck, dennoch setzte es für das Team von Coach Steve Clifford die achte Pleite am Stück.
Dennis Schröder blieb gegen die Washington Wizards unauffällig.
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Los Angeles Lakers (13-16) - Washington Wizards (11-20) 119:117 (BOXSCORE)

  • Spiel eins nach dem Davis-Schock bestritten die Lakers erfolgreich, allerdings dürfen die Wizards nur bedingt als Maßstab gelten, die nun 13 der vergangenen 14 Partien verloren haben. Und das Ende dieser Partie war nur passend. Nachdem Bradley Beal das Spiel von der Freiwurflinie ausgeglichen hatte, schien den Wizards 10 Sekunden vor Schluss ein Stop zu gelingen, doch LeBron James war nach seinem vermeintlichen Turnover zuerst am Ball und bediente Center Thomas Bryant für den Game-Winning-Dunk.
  • Es war eine Premiere für die Lakers, sie gewannen erstmals in dieser Saison ein Spiel, nachdem sie nach drei Vierteln hinten waren (zuvor 0-13). James legte dabei 33 Punkte (13/24), 7 Rebounds und 9 Assists auf. Es war das vierte 30-Punkte-Spiel in Folge für den bald 38-Jährigen. Heimlicher Held der Lakers war aber Austin Reaves (12), der diesmal startete und in der Crunchtime zwei Floater über Kristaps Porzingis traf. Während der Partie war der Guard mit Knöchelproblemen gleich zweimal in der Kabine verschwunden.
  • Dennis Schröder blieb dagegen lange blass, hatte im vierten Viertel aber einige gute Plays, bei denen er die freien Mitspieler fand. 12 Punkte (4/12) und 7 Assists standen in knapp 30 Minuten zu Buche, bevor der Braunschweiger gut zwei Minuten vor dem Ende ausfoulte. Bryant, der für Davis startete, legte 16 Zähler und 10 Rebounds auf, Russell Westbrook (9, 4/12, 9 Rebounds, 8 Assists) zeigte von der Bank kommend Licht und Schatten.
  • L.A. führte im dritten Viertel mit bis zu 14 Punkten, brach aber ein, als LeBron eine Pause bekam. Washington nutzte dies zu einem schnellen 12:0-Lauf (88:87), wobei hier vor allem Kyle Kuzma (22, 16 Rebounds) und Kristaps Porzingis (21, 11 Rebounds) hervorstachen. Beal war mit 29 Punkten Topscorer, während Kuzma einen letzten Versuch zum Sieg über die ausgestreckten Arme von James nur auf den Ring setzte.
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