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NBA: Die Franchiserekorde jedes Teams nach Punkten in einem einzigen Spiel - Jalen Brunson fast mit Knicks-Bestmarke

Von Robert Arndt
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Durch diverse Scoring-Explosionen wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Offensiv-Rekorde gebrochen. Das gilt auch für die Rekordhalter für die meisten Punkte in einem Spiel: Zuletzt stellten Joel Embiid und Luka Doncic neue Bestmarken für ihre Teams auf - und Jalen Brunson war ganz nah dran. Es gibt aber weiter Bestmarken, die bereits seit Jahrzehnten bestehen.

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Die 100 Punkte von Wilt Chamberlain kennt jeder. Doch wer hält zum Beispiel den Punkte-Rekord für die Sacramento Kings? Wir präsentieren alle 30 Rekordhalter - wobei mittlerweile kein einziger Spieler mehr die Bestmarken bei zwei Teams innehat.

Atlanta Hawks
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ATLANTA HAWKS

  • DOMINIQUE WILKINS: 57 Punkte (19/28 FG, 19/21 FT) am 10. Dezember 1986 gegen die Chicago Bulls
  • DOMINIQUE WILKINS: 57 Punkte (21/37 FG, 15/19 FT) am 10. April 1986 gegen die New Jersey Nets
  • LOU HUDSON: 57 Punkte (25/34 FG, 7/8 FT) am 10. November 1969 gegen die Chicago Bulls
  • BOB PETTIT: 57 Punkte (25/42 FG, 7/9 FT) am 18. Februar 1961 bei den Detroit Pistons

Die Nummern aller drei Akteure hängen unter der Hallendecke, insbesondere Pettit und Wilkins repräsentieren die Hawks so gut wie niemand Anderes. Pettit war der Eckpfeiler der Hawks, als diese noch in St. Louis ansässig waren. Mit ihm gewannen die Hawks ihren einzigen Titel und fügten Bill Russell die einzige Niederlage in den Finals zu.

Im entscheidenden Spiel 6 der Finals 1958 erzielte Pettit 50 Punkte. Es war ein Rekord für die meisten Zähler in einem Elimination Game, der erst 63 Jahre später von Giannis Antetokounmpo eingestellt werden sollte. Hier geht es zur Legenden-Story von Bob Pettit.

Wilkins stand in den Finals dagegen nie auf dem Feld. Seine Hawks-Teams in den Achtzigern waren zwar gut, aber nie gut genug, um Teams wie Boston, Detroit, Chicago oder Milwaukee gefährlich zu werden. Wilkins war dabei nicht nur ein Dunker, sondern einer der besten Scorer aller Zeiten, der sich mit Michael Jordan zahlreiche packende Duelle lieferte. Hier geht es zur Legenden-Story von Dominique Wilkins.

60 Punkte: LARRY BIRD (Boston Celtics) im März 1985 gegen die Atlanta Hawks
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BOSTON CELTICS

  • JAYSON TATUM: 60 Punkte (20/37 FG, 5/7 Dreier, 15/17 FT) am 30. April 2021 gegen die San Antonio Spurs
  • LARRY BIRD: 60 Punkte (22/36 FG, 1/4 Dreier, 15/16 FT) am 12. März 1985 bei den Atlanta Hawks

"Larry hat damals den Heat Check erfunden." So beschrieb John Sterling, damals Kommentator im Radio für die Hawks, die Performance von Larry Bird Jahre später. Der Forward war an diesem Abend so gut, dass selbst die Bank der Hawks mitfeierte - und dafür im Nachgang eine Strafe von Coach Mike Fratello aufgebrummt bekam.

Bird hatte übrigens noch eine andere Motivation. Neun Tage zuvor hatte Teamkollege Kevin McHale Bird den Franchise-Rekord mit einer 56-Punkte-Performance gegen Detroit weggeschnappt, das wollte "Larry Legend" nicht auf sich sitzen lassen (hier geht es zur Legenden-Story von Larry Bird).

36 Jahre später stellte Jayson Tatum diesen Rekord zumindest ein - in einem denkwürdigen Spiel gegen die Spurs. Noch im dritten Viertel lagen die Celtics mit 31 Punkten zurück, bevor Tatum im vierten Abschnitt und in der Verlängerung zusammengerechnet 31 Zähler markierte.

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BROOKLYN NETS

  • KYRIE IRVING: 60 Punkte (20/31 FG, 8/12 Dreier, 12/13 FT) am 15. März 2022 bei den Orlando Magic

"Es war ein Spiel in Reinform", sollte Kyrie Irving nach der Partie analysieren. 60 Punkte in 35 Minuten bei nur 31 Würfen, selten war ein Spieler effizienter. Schon zur Pause hatte der Guard 41 Zähler auf dem Konto, das hatte es zu diesem Zeitpunkt seit fast 20 Jahren nicht mehr gegeben.

Und natürlich passierte es auswärts. Es war die Zeit, als der ungeimpfte Irving nicht im heimischen Barclays Center auflaufen durfte. Entsprechend ausgeruht war der Guard, der sich insgesamt fünf Tage auf die Partie vorbereiten konnte, in Orlando. Eine Woche zuvor hatte Irving in Charlotte bereits 50 Punkte bei nur 19 Würfen aufgelegt.

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CHARLOTTE HORNETS

  • KEMBA WALKER: 60 Punkte (21/34 FG, 6/14 Dreier, 12/12 FT) am 17. November 2018 gegen die Philadelphia 76ers

In der Geschichte der Hornets erzielten nur zwei Spieler in einer Partie mehr als 45 Punkte - Glen Rice und eben Kemba Walker, dem dieses Kunststück innerhalb von zwei Jahren gleich sechsmal gelang. Gegen Philadelphia lieferte der einstige All-Star sein Meisterstück ab, dennoch verloren die Hornets nach Verlängerung.

Gegen ein Sixers-Team um Joel Embiid, Jimmy Butler, J.J. Redick und Ben Simmons erzielte Walker im vierten Viertel 19 der 24 Hornets-Punkte und erzwang so zumindest eine Verlängerung. In dieser ging Walker dann aber die Luft aus und Butler versenkte mit der Sirene den Buzzerbeater für die Gäste.

Michael Jordan
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CHICAGO BULLS

  • MICHAEL JORDAN: 69 Punkte (23/37 FG, 2/6 Dreier, 21/23 FT) am 28. März 1990 bei den Cleveland Cavaliers

Wenn Michael Jordan vor seinen sechs Meisterschaften einen Lieblingsgegner hatte, dann waren es die Cleveland Cavaliers. Nicht nur traf MJ seinen berühmten Wurf in den Playoffs über die ausgestreckten Arme von Craig Ehlo (aka "The Shot"), auch sein Career High legte His Airness gegen die Cavs auf.

Aber auch in den folgenden Jahren sollte Jordan Cleveland immer wieder ärgern. Nur gegen die Milwaukee Bucks (2.129 Punkte) sollte MJ mehr Zähler erzielen als gegen die Cavs (2.048).

Hier geht es zu unserem Archiv mit zahlreichen Stories zum wahrscheinlich größten Basketballer aller Zeiten.

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CLEVELAND CAVALIERS

  • DONOVAN MITCHELL: 71 Punkte (22/34 FG, 7/15 Dreier, 20/25 FT) am 2. Januar 2023 gegen die Chicago Bulls

Bis zur Explosion Mitchells teilten sich LeBron James und Kyrie Irving brüderlich den Cavs-Rekord, der bei 57 Punkten lag. Beim 145:134 in Overtime über die Chicago Bulls pulverisierte Mitchell diese Bestmarken.

Doch damit nicht genug: Der damals 26-Jährige steuerte nämlich auch noch 11 Assists und 8 Rebounds bei - es war das erste Spiel mit 70 Punkten und mindestens 10 Vorlagen der Liga-Geschichte.

Spektakulär waren auch die Schlusssekunden der Partie: Chicago hatte Mitchell bei einem 3-Punkte-Vorsprung eigentlich an die Linie geschickt, um den Ausgleich zu verhindern. Doch der Cavs-Guard setzte seinen zweiten Freiwurf geschickt an den Ring, schnappte sich selbst den Rebound und brachte den Ball im Fallen irgendwie zur Overtime im Korb unter.

Die Verlängerung leitete Mitchell standesgemäß mit einem Stepback-Dreier ein. Warum jetzt noch aufhören, dachte er sich offenbar: Insgesamt 13 Zähler erzielte er in der Overtime, die Bulls kamen nur auf 4 (1/8 FG). "Wir haben heute eine der besten Leistungen der NBA-Geschichte bestaunen dürfen", schwärmte Cavs-Coach J.B. Bickerstaff nach der Partie.

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DALLAS MAVERICKS

  • LUKA DONCIC: 73 Punkte (25/33 FG, 8/13 Dreier, 15/16 FT) am 26. Januar 2024 gegen die Atlanta Hawks

Fast 45 Minuten spulte Doncic im Spiel gegen die Hawks ab und erzielte dabei 73 Punkte bei unfassbaren 76 Prozent aus dem Feld. Es ist das erste 70-Punkte-Spiel in der NBA-Geschichte mit mindestens 75 Prozent Wurfquote. Es ist Doncics persönlicher Karrierebestwert. Es ist Franchise-Rekord der Dallas Mavericks für die meisten erzielten Punkte in einem Spiel. Es ist ... wir könnten hier wahrscheinlich noch eine Weile so weiter machen. Nach einem solchem Auftritt bleibt einem aber nichts anderes übrig, als sich zu verneigen. Chapeau!

Doncic wurde damit einer von nur vier Spielern in der NBA-Geschichte, die mindestens 73 Punkte erzielt haben. Bisher gelang dieses Kunststück Wilt Chamberlain (4x), Kobe Bryant und David Thompson. Nur Wilt (2x) und Bryant mit seinem berühmten 81-Punkte-Spiel waren in der NBA-Historie noch besser.

Interessanterweise schaffte der Slowene dies ausgerechnet gegen das Team, das ihn ursprünglich gedraftet hatte: Die Atlanta Hawks hatten im Draft 2018 den dritten Pick und wählten Doncic, hatten sich zuvor aber schon auf einen Trade mit den Mavericks geeinigt: Noch in der Draft-Nacht wurde er für Trae Young und einen weiteren Erstrundenpick getauscht.

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DENVER NUGGETS

  • DAVID THOMPSON: 73 Punkte (28/38 FG, 17/20 FT) am 9. April 1978 bei den Detroit Pistons

Von diesem Spiel gibt es auch heute leider keinerlei Bilder, die NBA war in den 70ern in einer schwierigen Phase, auch wenn der Talent-Pool nach dem Zusammenschluss mit der ABA enorm groß war. Thompson war eines der neuen Gesichter in der Liga und galt als kommender Superstar.

Seine 73-Punkte-Performance am letzten Spieltag der Regular Season genießt Legenden-Status, am Ende verpasste der Nuggets-Star die Scoring-Krone, weil gleichzeitig George Gervin selbst 55 Zähler erzielte (Hier gibt es einen ausführlichen Bericht). In den folgenden Jahren konnte der "Skywalker" aber nie an diese Leistungen anknüpfen, seine Karriere endete schon wenige Jahre später auf tragische Art und Weise.

Detroit Pistons
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DETROIT PISTONS

  • JERRY STACKHOUSE: 57 Punkte (21/36 FG, 4/11 Dreier, 11/13 FT) am 3. April 2001 bei den Chicago Bulls

Detroit hatte nie die großen Scorer, die Hochzeiten der Pistons waren vor allem mit knallharter Defense verbunden. Ende der Achtziger verbreiteten die Bad Boys Angst und Schrecken, 2004 schockten Ben Wallace, Chauncey Billups und Co. die ShaKobe-Lakers.

Und dazwischen war die Explosion von Jerry Stackhouse, der gegen die damals katastrophalen Bulls (Bilanz: 12-61) 36-mal auf den Korb knallen durfte. Dabei stand der Forward 42 Minuten auf dem Feld, obwohl die Partie ein klassischer Blowout (110:83) war. In der heutigen NBA hätte er wohl nach drei Vierteln Feierabend gehabt.

Wilt Chamberlain
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GOLDEN STATE WARRIORS

  • WILT CHAMBERLAIN: 100 Punkte (36/63 FG, 28/32 FT) am 2. März 1962 gegen die New York Knicks

Diesen Rekord dürfte jeder NBA-Fan kennen, auch wenn es auch in diesem Fall keinerlei Bilder und auf YouTube nur einige Audioschnipsel von dieser Partie der damaligen Philadelphia Warriors gibt. Es passierte in jener berüchtigten Saison, als Chamberlain 50 Zähler im Schnitt auflegte und trotzdem nicht MVP wurde.

Das Spiel selbst war aber wohl eine Farce, wie einige Augenzeugen (es waren nur gut 4.000 Zuschauer anwesend) später berichten sollten. Für den Mythos Wilt war es weiteres Futter, erst recht, da er zuvor die ganze Nacht in New York durchfeierte und erst dann mit dem Zug zurück nach Philadelphia fuhr.

Und die Medien? Die hatten auch kein wirkliches Interesse an diesem historischen Ereignis. Selbst in Philadelphia schaftten es die 100 Punkte nicht aufs Cover der lokalen Zeitungen. Die New Yorker Medien gaben sich mit dem Agenturbericht zufrieden.

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HOUSTON ROCKETS

  • JAMES HARDEN: 61 Punkte (19/34 FG, 9/13 Dreier, 14/17 FT) am 22. März 2019 gegen die San Antonio Spurs
  • JAMES HARDEN: 61 Punkte (17/38 FG, 5/20 Dreier, 22/25 FT) am 23. Januar 2019 bei den New York Knicks

Der damalige Rockets-Manager Daryl Morey nannte Harden damals den "besten Scorer aller Zeiten". Im Jahr 2019 war er es definitiv. Harden war auf dem Höhepunkt seines Schaffens, dazu war das komplette Team darauf ausgerichtet, dass Harden die Kohlen aus dem Feuer holen sollte.

Gegen die Knicks fehlte in Chris Paul auch der Co-Star, gegen San Antonio zwei Monate später war CP3 aber dabei. Trotzdem war der Point God nur ein Nebendarsteller, wenige Monate später sollte das mittlerweile zerstrittene Backcourt-Duo aufgebrochen werden. Harden produzierte in der Saison 2018/19 neun Spiele mit mindestens 50 Zählern, viermal davon sogar 58 oder mehr.

Indiana Pacers
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INDIANA PACERS

  • REGGIE MILLER: 57 Punkte (16/29 FG, 4/11 Dreier, 21/23 FT) am 28. November 1992 bei den Charlotte Hornets

Ein klassischer Reggie Miller möchte man meinen, aber diese Vorstellung war durchaus ein Ausreißer. Der Guard war nie ein Spieler, der viel auf den Korb ballerte. Entsprechend erzielte Miller nur viermal in seiner Karriere mehr als 40 Punkte.

An jenem November-Abend stachen aber auch ein paar andere Dinge hervor. Miller spielte 8 Assists, nahm damals unübliche 11 Dreier und marschierte 23-mal an die Freiwurflinie. Nur dreimal überhaupt versuchte Miller mehr als 16 Freebies in einer Partie. Miller ist ein klarer Hall of Famer, doch diese Partie war wirklich die absolute Ausnahme für den heutigen TV-Experten. Hier geht es zur Legenden-Story von Reggie Miller.

Los Angeles Clippers
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L.A. CLIPPERS

  • CHARLES SMITH: 52 Punkte (17/27 FG, 18/21 FT) am 1. Dezember 1990 bei den Denver Nuggets
  • BOB MCADOO: 52 Punkte (18/26 FG, 16/22 FT) am 17. März 1976 bei den Seattle SuperSonics
  • BOB MCADOO: 52 Punkte (20/28 FG, 12/14 FT) am 22. Februar 1974 gegen die Boston Celtics

Charles Smith? Da klingelt doch was?! Richtig, es handelt sich um jenen Smith, der in der Crunchtime von Spiel 5 der Eastern Conference Finals zwischen New York und Chicago innerhalb weniger Sekunden viermal von den Bulls geblockt wurde. Chicago gewann und zog zwei Tage später zum dritten Mal in Folge in die Finals ein, Smith wurde zum Sündenbock in New York.

So wirklich passte Smith mit seiner eleganten Art auch gar nicht zu den Knicks unter Pat Riley. Bei den Clippers waren seine Fähigkeiten als Power Forward dagegen gefragter und auch heute noch hält Smith mit 51 Punkten den Franchise-Rekord.

Streng genommen teilt er sich diesen mit Bob McAdoo. Der Big Man war damals das Aushängeschild der Buffalo Braves, die später nach San Diego verkauft wurden, bevor ein gewisser Donald Sterling die Clippers nach Los Angeles brachte.

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LOS ANGELES LAKERS

  • KOBE BRYANT: 81 Punkte (28/46 FG, 7/13 Dreier, 18/20 FT) am 22. Januar 2006 gegen die Toronto Raptors

Keiner kam den 100 Punkten von Wilt Chamberlain näher als Kobe Bryant. Die Lakers hatten in diesen Jahren zwar wenig Erfolg, Kobe war dafür in seiner Prime und reihte ein High-Scoring-Game an das andere. In Toronto hatte sich das scheinbar nicht herum gesprochen, sie verzichteten das ganze Spiel darauf, den Superstar der Lakers zu doppeln.

Lakers-Coach Phil Jackson hatte zwischenzeitlich sogar mit dem Gedanken gespielt, Bryant aus dem Spiel zu nehmen, als dieses entschieden war. Kobe stand da bei 77 Zählern, doch Assistent Coach Frank Hamblen riet ihm davon ab. "Wenn du das machst, wird es Aufstände geben", soll er dem Zen Master gesagt haben. Vermutlich hatte er recht.

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MEMPHIS GRIZZLIES

  • JA MORANT: 52 Punkte (22/30 FG, 4/4 Dreier, 4/7 FT) am 28. Februar 2022 gegen die San Antonio Spurs

Es gibt 52-Punkte-Spiele und es gibt ein 52-Punkte-Spiel von Ja Morant. Der Grizzlies-Spiemacher zeigte im Frühling 2022 sein komplettes Arsenal, unter anderem auch einen Poster-Dunk über Center Jakob Pöltl, als Morant nur knapp innerhalb der Freiwurflinie abhob.

An diesem Abend fiel für Morant auch der Dreier, sodass sich immer wieder Räume für ihn öffneten. Überhaupt scorte neben dem Nr.2-Pick von 2019 nur ein anderer Grizzlies-Spieler in der noch recht jungen Franchise-Geschichte mehr als 44 Punkte. Es war Mike Miller im Februar 2007 gegen die Golden State Warriors.

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MIAMI HEAT

  • LEBRON JAMES: 61 Punkte (22/33 FG, 8/10 Dreier, 9/12 FT) am 3. März 2014 gegen die Charlotte Bobcats

Die Charlotte Bobcats waren in diesem Jahr ein gern gesehener Gast (später mehr), sodass Dwyane Wade, der damals schon chronische Knieschmerzen hatte, eine Pause bekam. James spielte dagegen, obwohl er sich selbst das Nasenbein gebrochen hatte. Und so spielte der King an diesem Abend mit einer Maske - "Masked LeBron" war geboren.

Seine Sicht schien das nicht zu beeinflussen. Acht verwandelte Dreier sind auch heute noch ein Karrierebestwert für den King, der alleine im dritten Viertel fünf Triples versenkte und dabei keinen einzigen daneben setzte. Überhaupt: 25 Punkte in diesem Abschnitt sind ebenfalls ein Bestwert für James in seiner Karriere.

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MILWAUKEE BUCKS

  • GIANNIS ANTETOKOUNMPO: 64 Punkte (20/28 FG, 24/32 FT) am 13. Dezember 2023 gegen die Indiana Pacers

Es war schon ein wenig wild, dass über viele Jahre Michael Redd und Brandon Jennings hier die Top-2 bildeten, nun hat sich Giannis Antetokounmpo in einem denkwürdigen Spiel gegen die Indiana Pacers auch diesen Rekord geschnappt. Nur fünf Spieler haben in diesem Jahrtausend in einem Spiel mehr Punkte als der Grieche erzielt, diesem gelang es ohne einen einzigen Dreier zu verwandeln.

26 seiner 64 Punkte markierte Antetokounmpo im Schlussviertel, nach der Partie gab es dann Ärger um den Spielball, der angeblich von den Pacers geklaut wurde.

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MINNESOTA TIMBERWOLVES

  • KARL-ANTHONY TOWNS: 62 Punkte (21/35 FG, 10/15 Dreier, 10/14 FT) am 22. Januar 2024 gegen die Charlotte Hornets

Towns knackte seinen eigenen Franchise-Rekord von zuvor genau 60 Punkten, er ist ohne Zweifel der beste Scorer der Franchise-Geschichte. Trotzdem war dieses Spiel nicht unbedingt ein Ruhmesblatt für ihn und sein Team: Nach 44 Punkten in der ersten Hälfte ging es plötzlich nur noch um einen möglichen Rekord, nicht aber um den Gegner. Und so machten die Hornets einen Rückstand von 18 Punkten wett und gewannen am Ende mit 128:125. "Das war defensiv eine widerliche Vorstellung und kindischer Basketball, das gesamte Spiel über", schimpfte Head Coach Chris Finch.

Beim Gegner staunte man dagegen über Towns' Vorstellung: "Zum Glück hat er am Ende nicht mehr so gut getroffen", atmete Miles Bridges auf. "Gegen einen 7-Footer, der so gut werfen kann wie er, kann man nicht viel ausrichten."

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NEW ORLEANS PELICANS

  • ANTHONY DAVIS: 59 Punkte (24/34 FG, 2/2 Dreier, 9/10 FT) am 21. Februar 2016 bei den Detroit Pistons

Die drei besten Scoring-Spiele der Pelicans/Hornets-Geschichte gehören Anthony Davis, der über Jahre der Eckpfeiler der Pelicans war, bevor er 2019 seinen Trade zu den Los Angeles Lakers forcierte. Mit New Orleans erreichte AD dagegen in sieben Jahren nur zweimal die Playoffs.

2015/16 war keines dieser Jahre, was wenig verwundert bei dieser Starting Five, die an jenem Februar-Tag im Palace von Auburn Hills auflief. Neben Davis spielten (festhalten!) Norris Cole, Bryce Dejean-Jones, Dante Cunningham und Ömer Asik. Jrue Holiday und Ryan Anderson kamen von der Bank.

Noch ein kurzes Wort zu Dejean-Jones: Er sollte nur 15 Spiele in der NBA machen. In der Offseason 2016 wurde der damals 23-Jährige in Dallas tragischerweise erschossen, als er seine Freundin besuchen wollte und sich dabei in der Tür irrte.

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NEW YORK KNICKS

  • CARMELO ANTHONY: 62 Punkte (23/35 FG, 6/11 Dreier, 10/10 FT) am 24. Januar 2014 gegen die Charlotte Bobcats

Es wird ja gerne über die heiße Hand gesprochen, wenn ein Spieler jede Menge Punkte erzielt. Im Falle von Carmelo Anthony darf man dies durchaus so sagen. Von seinen 23 Field Goals erzielte Melo 19 außerhalb der Zone und traf dazu auch noch jeden seiner zehn Freiwürfe. Und noch eine Besonderheit der Performance von Anthony. In 39 Minuten blieb er ohne Turnover, spielte aber auch keinen einzigen Assist. Ja, das war Melo in Reinform.

Noch heute hat kein Spieler mehr Punkte im Madison Square Garden erzielt. Nicht Michael Jordan, nicht Kobe Bryant, nicht James Harden, der 2019 nah dran war (61).

Ganz knapp an Melos Rekord schrammte Point Guard Jalen Brunson am 29. März vorbei: Beim 126:130 nach Verlängerung bei den San Antonio Spurs gelangen ihm in 43 Minuten auf dem Parkett 61 Punkte (25/47 FG). Überschattet wurde er dabei aber von Spurs-Rookie Victor Wembaynama, dem ein 40-20-Spiel gelang.

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OKLAHOMA CITY THUNDER

  • RUSSELL WESTBROOK: 58 Punkte (21/39 FG, 3/9 Dreier, 13/16 FT) am 7. März 2017 gegen die Portland Trail Blazers
  • FRED BROWN: 58 Punkte (24/37 FG, 10/13 FT) am 23. März 1974 bei den Golden State Warriors

Nun, Sonics-Fans werden das nicht hören wollen, aber alle Rekorde, die in Seattle aufgestellt wurden, sind nun auch Teil der Thunder-Geschichte. So werden bei OKC weiterhin die 58 Punkte von Brown gewertet, der jedes seiner 963 Spiele zwischen 1971 und 1984 für die Sonics absolvierte.

Russell Westbrook machte übrigens nur 821 Partien für die Thunder, in keinem erzielte er mehr als in seiner MVP-Saison gegen die Blazers. OKC verlor dieses Spiel übrigens, auch weil der Point Guard einen Dreier zum Ausgleich verpasste. 39-mal warf Westbrook auf den Korb, die zweitmeisten Würfe hatte Victor Oladipo (9). Auch einige Jahre später muss man sagen, dass dies eine merkwürdige Saison war.

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ORLANDO MAGIC

  • TRACY MCGRADY: 62 Punkte (20/37 FG, 5/14 Dreier, 17/26 FT) am 10. März 2004 gegen die Washington Wizards

Die Magic hatten zu diesem Zeitpunkt ihre Saison längst abgeschrieben, es konnte also fleißig geballert werden und McGrady holte sich letztlich auch die Scoring-Krone. Es sollte übrigens die letzte Saison für T-Mac in Orlando gewesen sein. In der Offseason tradeten die Magic ihren Franchise-Star nach Houston.

Die 62 Punkte waren seitdem nicht einmal mehr annähernd in Gefahr - und eigentlich hätten es mehr sein sollen: "Ich wollte 70 machen und ich hätte es geschafft, wenn ich meine Freiwürfe getroffen hätte", bilanzierte McGrady nach der Partie etwas enttäuscht. Hier geht es zur Legenden-Story von Tracy McGracy.

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PHILADELPHIA 76ERS

  • JOEL EMBIID: 70 Punkte (24/41 FG, 1/2 Dreier, 21/23 FT) am 22. Januar 2024 gegen die San Antonio Spurs

Es braucht schon eine ganz besondere Vorstellung, um einen Rekord von Wilt Chamberlain zu brechen. Der hatte bis dato den Sixers-Rekord gehalten, mit 68 Punkten (bei 8/22 von der Freiwurflinie, es war also noch deutlich mehr drin).

Embiid war nach seiner Glanzleistung mit 70 Punkten und 18 Rebounds aber ebenfalls unzufrieden: "Ich habe viele leichte Würfe vergeben, die ich die gesamte Saison über immer getroffen habe." Sein bisheriges Career High von 59 Zählern hatte er schon nach drei Vierteln eingestellt. Gegenspieler Victor Wembanyama (immerhin 33 Punkte und 7 Rebounds) war ohne Chance.

Der NBA mag die Scoring-Explosion von Embiid und Doncic nur wenige Tage später (siehe oben) aber womöglich nicht so gefallen haben. Wenig später waren die verrückten Box Scores nämlich erst einmal nicht mehr zu sehen ...

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PHOENIX SUNS

  • DEVIN BOOKER: 70 Punkte (21/40 FG, 4/11 Dreier, 24/26 FT) am 24. März 2017 bei den Boston Celtics

Noch heute ist Devin Booker der jüngste Spieler der NBA-Geschichte, welcher mindestens 60 Punkte erzielte. Gerade einmal 20 Jahre war der Guard der Suns damals halt, sein bisheriges Career High betrug 39 Zähler. In Boston verdoppelte er dies beinahe.

Für den Sieg reichte es dennoch nicht und den Celtics gefiel es auch nicht, dass Suns-Coach Earl Watson in der Schlussminute bei einem zweistelligen Rückstand absichtlich foulen ließ, damit Booker auf seine 70 Punkte kommen konnte. Celtics-Guard Isaiah Thomas nannte es "komisch", dass die Suns nach der Partie dennoch feierten.

Viel zu feiern gab es ansonsten nicht. Zum siebten Mal in Folge sollten die Suns die Playoffs verpassen, das 70-Punkte-Spiel war womöglich das Highlight der Saison. "Das war ein Tag, an dem Geschichte geschrieben wurde. Ohne mein Team hätte ich das nicht geschafft, deswegen werden wir feiern", erklärte sich Booker.

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PORTLAND TRAIL BLAZERS

  • DAMIAN LILLARD: 71 Punkte (22/38 FG, 13/22 Dreier, 14/14 FT) am 26. Februar 2023 gegen die Houston Rockets

Zweimal hatte Dame zuvor schon 61 Punkte für die Blazers aufgelegt, den Franchise-Rekord also längst in der Tasche. Beim 131:114 über die Rockets lieferte er dann aber sein Meisterstück ab. In gerade mal 39 Minuten. 13 Dreier waren nur einer weniger als der NBA-Rekord von Klay Thompson. Als er das Parkett verließ, feierte ihn das Publikum mit "MVP!-"Sprechchören. "Eine meisterliche Vorstellung. Das war Kunst", jubelte Head Coach Chauncey Billups.

Was danach kam, gefiel Lillard jedoch weniger: Der Point Guard musste prompt zum Dopingtest - und hat trotz seiner vielen Tattoos Angst vor Nadeln. "Blut abnehmen, das ist etwas ganz anderes", erklärte er. "Das hat meine Laune schnell wieder abstürzen lassen."

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SACRAMENTO KINGS

  • JAKE TWYMAN: 59 Punkte (21/39 FG, 17/20 FT) am 15. Januar 1960 gegen die Minneapolis Lakers

Kein Rekord hat bisher so lange gehalten wie der von Twyman, der auch noch über 60 Jahre später Bestand hat. Der Forward verbrachte seine komplette Karriere bei den damaligen Royals und wurde dabei sechsmal All-Star.

Bekannt wurde Twyman aber vor allem für seine Freundschaft zu seinem Ex-Kollegen Maurice Stokes, der nach einem Unfall während des Spiels querschnittsgelähmt war. Tywman kümmerte sich um Stokes, sammelte Spenden, organisierte ein Benefizspiel und pflegte seinen Ex-Kollegen. 1970 starb Stokes zwölf Jahre nach dem Unfall aufgrund eines Herzinfarkts.

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SAN ANTONIO SPURS

  • DAVID ROBINSON: 71 Punkte (26/41 FG, 1/2 Dreier, 18/25 FT) am 24. April 1994 bei den L.A. Clippers

Wieder mal war es der letzte Spieltag der Regular Season, wieder mal ging es um die Scoring-Krone. Robinson fehlten 33 Zähler gegenüber dem jungen Shaq, diese holte er gegen die Clippers locker auf.

"Das Team hat hinter mir gestanden. Als Anführer will ich eigentlich nur Spiele gewinnen, aber heute wollten meine Mitspieler, dass ich jeden Wurf nehme." Auch hier halfen absichtliche Fouls. Clippers-Guard Mark Jackson war dennoch von der Spielweise seines Teams bedient: "Wenn das Team nicht gewinnen will, möchte ich nicht hier sein. Der heutige Abend hat gezeigt, dass hier niemand gewinnen möchte." Hier geht es zur Legenden-Story von David Robinson.

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TORONTO RAPTORS

  • FRED VANVLEET: 54 Punkte (17/23 FG, 11/14 Dreier, 9/9 FT) am 2. Februar 2021 bei den Orlando Magic

Diese 54 Punkte sind weiterhin ein NBA-Rekord, denn: VanVleet wurde 2016 nicht gedraftet, kein anderer ungedrafteter Spieler verbuchte mehr Zähler. Damit löste der Guard Hall of Famer Moses Malone ab.

Elf verwandelte Dreier waren ebenfalls ein Rekord für einen ungedrafteten Spieler. Mit einem True Shooting von 100,1 Prozent war es zudem das effizienteste 50-Punkte-Spiel der Geschichte. Ein Jahr später sollte Kyrie Irving (ebenfalls) in Orlando den Raptors-Guard ablösen (101,1 Prozent).

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UTAH JAZZ

PETE MARAVICH: 68 Punkte (26/43 FG, 16/19 FT) am 25. Februar 1977 gegen die New York Knicks

Maravich war einer der besten Offensivspieler seiner Zeit, allerdings hatte er auch das Image eines hoffnungslosen Gunners. Wirklich besser machte er seine Teams nie, den Respekt für sein Spiel bekam er dennoch. "Pistol Pete" war auch einer der ersten Spieler, der lange Würfe versenken konnte, mit einer Dreierlinie wären es wohl mehr Punkte gewesen.

"Er hat wie auf dem College gespielt", erinnerte sich Teamkollege Paul Griffin später. "Wenn er mal in seinem Rhythmus war, hat er einfach geworfen." Maravich gewann in diesem Jahr den Scoring-Titel, die Playoffs erreichten die Jazz dennoch nicht. Überhaupt absolvierte der Guard nur 26 Partien in der Postseason, neun davon als Reservist bei den Boston Celtics zum Ende seiner Karriere. Hier geht es zur Legenden-Story von Pete Maravich.

Washington Wizards
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WASHINGTON WIZARDS

  • BRADLEY BEAL: 60 Punkte (20/35 FG, 7/10 Dreier, 13/15 FT) am 6. Januar 2021 bei den Philadelphia 76ers
  • GILBERT ARENAS: 60 Punkte (17/32 FG, 5/12 Dreier, 21/27 FT) am 17. Dezember 2006 bei den Los Angeles Lakers

Es kam selten vor, dass Kobe Bryant in den Schatten gestellt wurde, Arenas tat es. Agent Zero erzielte im Staples Center 16 Zähler in der Verlängerung, während sich Kobe über das Spiel mit 45 Punkten begnügen musste. Außerdem: Außer Wilt Chamberlain erzielte kein anderer Spieler mindestens 60 Punkte gegen die Lakers.

Weniger Glück hatte Beal gut 14 Jahre später. Seine 60 Punkte gegen eine berüchtigte Sixers-Defense reichten nicht zum Sieg. "Ich bin sauer, für mich zählt das nicht", ärgerte sich der Guard nach dem Spiel. Dabei ging Beal am Ende ein bisschen die Luft aus, er stand schon nach 36 Minuten bei 57 Punkten ...

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