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WM Kompakt, 27. November: Andrej Kramaric dankt Kanada-Coach John Herdman - "Haben gezeigt, wer hier wen gef***t hat"

Von Maximilian Lotz
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Die erste WM-Woche ist Geschichte. Aber wir liefern bei WM Kompakt weiter verlässlich die Geschichten rund um das Geschehen bei der Weltmeisterschaft 2022 in Katar. In der neuesten Ausgabe geht es um Andrej Kramarics Danksagungen an Kanadas Coach, heftige Kritik am Gastgeber, das Thema Nettospielzeit und Otter-Orakel Taiyo. Außerdem: Robert Lewandowskis Erlösung. Und Eier.

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WM 2022 in Katar - Dank des Tages: Andrej Kramaric

Kroatien besiegte Kanada mit 4:1. Trotz eines frühen Rückstands ließen die Kroaten sich nicht unterkriegen und drehten das Spiel gewaltig. Doppelt auf der Torschützenliste: Andrej Kramaric. Und der richtete seinen Dank nach dem Spiel nicht etwa an seinen Trainer, seine Familie oder gemeinsame Wegbegleiter - nein. Der Dank von Kramaric ging an den Kanada-Coach John Herdman.

"Ich möchte mich bei Kanadas Trainer bedanken. Am Ende hat Kroatien gezeigt, wer hier wen gef***t hat", sagte Kramaric nach dem Spiel im Interview. Herdman trat nach dem Spiel gegen Belgien vors Mikrofon und sagte "F*ck Croatia" - eine Aussage, die man ihm wohl übel nahm. Die Antwort gab es auf dem Platz - und im Interview danach.

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WM 2022 in Katar - Aufschrei des Tages: Fernando Carro

Bayer Leverkusens Geschäftsführer Fernando Carro ist davon überzeugt, dass sich eine derart umstrittene WM-Vergabe wie nun an Katar in Zukunft nicht wiederholen wird. " Würde die WM heute in ein Land wie Katar vergeben werden, wäre der Aufschrei und der Widerstand unmittelbarer und deutlich größer als 2010", sagte Carro dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

Natürlich sei die Freude bei dieser WM getrübt, meinte Carro. "Wir müssen über Themen wie Menschenrechte, Diskriminierung, aber auch über Vergabekriterien sprechen." Für Kopfschütteln sorgte bei Carro, dass Katars Frauen-Nationalteam seit acht Jahren kein Spiel bestritten hat, obwohl die Entwicklung des Frauenfußballs ein Vergabekriterium war. Carro sprach gar von "Verarschung": "Da lügen wir uns in die eigene Tasche, und damit tun sich weder Katar noch der Fußball einen Gefallen", sagte Carro.

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WM 2022 in Katar - Torwartwechsel des Tages: Munir für Bono

Bei Marokkos Hymne stand er noch auf dem Feld, auch das Abklatschen mit den Belgiern machte Stammkeeper Bono noch mit - doch dann erfolgte der kurzfristige Rückzieher.

Bono ging Richtung Trainerbank und deutete im Gespräch mit seinem Coach Walid Regragui an, dass er nicht spielen könne. Auf der marokkanischen Bank brach daraufhon Hektik aus, Ersatzkeeper Munir musste schnell seine Ausrüstung richten und schaffte es immerhin noch aufs Teamfoto, während der Schiedsrichter und Belgiens Kapitän Eden Hazard schon ungeduldig warteten, um die Seitenwahl durchzuführen.

Der kurzfristige Keeper-Tausch war nicht abzusehen, auf der offiziellen Aufstellungsgrafik wurde Bono noch in der Startelf geführt. Auf dem offiziellen Twitter-Account des marokkanischen Teams hieß es lediglich, dass Munir im Spiel gegen Belgien Bono ersetze. Wie ein Medienvertreter des marokkanischen Teams SPOX und GOAL bestätigte, habe Bono beim Warmmachen eine Zerrung gespürt. Zwar habe Bono spielen wollen, doch nach der Hymne signalisierte er, dass es doch nicht geht.

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WM 2022 in Katar: So liefen die Spiele am 27. November

Japan - Costa Rica 0:1: Hier geht es zum Spielbericht

  • Beide Teams zeigten die wohl schwächste erste Hälfte dieser WM. "Wir haben nichts, was wir zeigen können. Es ist die pure Langeweile", gestand ZDF-Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein in der Halbzeitpause. Nach Wiederbeginn wurde es etwas besser, die Japaner erhöhten in der Offensive den Druck, Costa Rica rührte weiter Beton an in der Abwehr. Und dann traf Costa Rica mit dem ersten Torschuss aus dem absoluten Nichts zum 1:0 und versetzte Japan in Schockstarre. Es war Costa Ricas erster Torschuss bei dieser WM!
  • Costa Rica beendete damit eine zwölf Halbzeiten anhaltenden Torflaute für die CONCACAF-Teams um USA, Mexiko, Kanada und eben Costa Rica bei dieser WM.
  • Deutschlands Chancen auf ein Weiterkommen sind damit wieder deutlich gestiegen, dennoch muss das DFB-Team am Abend gegen Spanien liefern. Einen Überblick über die Szenarien in Gruppe E gibt es hier.

Belgien - Marokko 0:2: Hier geht es zum Spielbericht

  • Der ewige Geheimfavorit wird zum Geh-Heim-Favorit! Belgien zeigte auch im zweiten Gruppenspiel eine schwache Leistung - und bekam diesmal die Quittung. Der frühere deutsche U21-Nationalspieler Abdelhamid Sabiri ebnete mit einem direkten Freistoß aus spitzem Winkel den Weg zum ersten Sieg Marokkos bei einer WM seit 1998. Zakaria Aboukhlal machte in der Nachspielzeit alles klar.
  • Und Belgien? Die Red Devils verpassten den Rekord von neun Siegen in Serie in der WM-Gruppenphase. Ein Endspiel ums Weiterkommen steht den Belgiern jetzt gegen Vizeweltmeister Kroatien bevor.

Kroatien - Kanada 4:1: Hier geht es zum Spielbericht

  • Alphonso Davies erzielte nach nur einer Minute die frühe Führung Kanadas und zugleich das erste Tor seiner Nation in der WM-Geschichte.
  • Doch die Führung hielt nicht einmal bis zur Halbzeitpause. Andrej Kramaric, der in seinen vergangenen drei WM-Partien kein Tor erzielte, traf in der 36. Minute zum Ausgleich. später machte er sogar einen Doppelpack. Doch zuvor drehte Marko Livaja das Spiel zum 2:1. In der Nachspielzeit legte Lovro Majer noch den vierten Treffer obendrauf.
  • Kanada ist damit sicher ausgeschieden. Mit null Punkten nach zwei Spielen sind Kroatien und Marokko nicht mehr einzuholen für die Maple Leafs.
  • Kroatien spielt ist zunächst einmal Gruppenerster. Am dritten Spieltag wird es gegen Belgien jedoch ein erstes "Endspiel" um den Achtelfinaleinzug geben. Sollte Kroatien verlieren, müssten sie auf einen Kanada-Sieg gegen Marokko hoffen, um weiter zu kommen.

Spanien - Deutschland 1:1: Hier geht es zum Spielbericht

  • Die beiden Joker stehen! In einer packenden Partie auf hohem Niveau entschied sich Luis Enrique zuerst, einen "echten Neuner" auf den Platz zu stellen. Alvaro Morate kam in der 54. Minute auf den Platz und erzielte das 1:0 für Spanien in der 62.
  • "Gar nicht so doof", dachte wohl Hansi Flick - und stellte mit Niclas Füllkrug seine Neun ebenfalls auf den Platz. Nach seiner Einwechslung in der 70. Minute brauchte der Bremer 13 Minuten, um zu netzen: 1:1 - und auch der Endstand des Spiels.
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WM 2022 in Katar: Die Spiele am 27. November

UhrzeitGruppeTeam 1Team 2StadionLiveticker/Spielbericht
11.00 UhrEJapanCosta RicaAhmed bin Ali Stadium (Al-Rayyan)Unfassbar! Japan patzt gegen Costa Rica
14.00 UhrFBelgienMarokkoAl-Thumama Stadium (Al-Thumama)Belgien droht WM-Aus! Ex-DFB-Kicker düpiert Mitfavorit
17.00 UhrFKroatienKanadaKhalifa International Stadium (Doha)Vize-Weltmeister schickt die Maple Leafs nach Hause
20.00 UhrESpanienDeutschlandAl-Bayt Stadium (Al-Khor)Joker Füllkrug sticht! DFB-Team erkämpft Remis
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WM 2022 in Katar - Nachspielzeit des Tages: Thorsten Kinhöfer

Ein Spiel dauert 90 Minuten ... - das war einmal. Bei dieser WM wird es wegen der langen Nachspielzeiten gerne mal dreistellig. Die FIFA hatte vor dem Turnier schon angekündigt, Spielunterbrechungen genauer zu dokumentieren und entsprechend länger nachspielen zu lassen. Ex-FIFA-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer kann sich damit nicht anfreunden und macht sich stattdessen für eine Netto-Spielzeit stark.

"Die FIFA möchte mit den XXL-Nachspielzeiten über 60 Netto-Minuten kommen. Also empfehle ich, zweimal 30 Minuten oder 35 Minuten pro Halbzeit einzuführen", schrieb Kinhöfer in seiner Kolumne in der Bild am Sonntag: "Und schon wissen alle Beteiligten, dass Schauspielerei und Zeitspielen nichts mehr nützen."

Seiner Meinung nach sollte einfach die Uhr angehalten werden, wenn der Ball ruht - so wie beispielsweise beim Basketball oder beim Handball. Die langen Nachspielzeiten hält er für keine gute Idee. "Denn das Zeitschinden nimmt dadurch ja eher noch zu. Zudem steigt der Druck auf die Referees enorm an", schrieb der 54-Jährige: "Außerdem ist es doch totaler Unsinn, beim Spiel der Spanier gegen Costa Rica beim Stande von 6:0 noch acht Minuten draufzugeben."

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WM 2022 in Katar - Aufreger des Tages: Jürgen Klinsmann

Jürgen Klinsmann hat sich heftige Kritik aus dem Iran eingehandelt. "Unabhängig davon, dass ich Sie für ihre sportlichen Erfolge auf dem Platz respektiere, aber diese Bemerkungen über die iranische Kultur, die iranische Nationalmannschaft und meine Spieler sind eine Schande für den Fußball", twitterte Irans Coach Carlos Queiroz erbost.

Was war passiert? Klinsmann hatte als Experte bei der BBC Kritik am Verhalten des iranischen Teams, insbesondere der Trainerbank geübt und dabei auch Queiroz' Qualitäten infrage gestellt. Ein Teil der "iranischen Kultur" sei es, "dem vierten Offiziellen ständig in den Ohren zu liegen", sodass "man ständig seinen Fokus" verliere, hatte Klinsmann unter anderem gesagt.

Queiroz, der seine Zeilen mit einem Foto von sich und Klinsmann versah, brodelte. "Ohne mich persönlich zu kennen, stellen Sie meinen Charakter mit einem typischen Vorurteil der Überlegenheit infrage", schrieb der 69-Jährige.

Er forderte Klinsmann zum Rücktritt aus der Technical Study Group (TSG) der FIFA auf. "Wir versprechen ihnen, dass wir keine Urteile über ihre Kultur, Wurzeln und ihren Hintergrund abgeben werden. Wir versprechen, dass sie jederzeit willkommen sind in unserer Familie", ergänzte Queiroz.

Klinsmann reagierte und versuchte, die Wogen zu glätten. "Es gab Dinge, die aus dem Zusammenhang gerissen wurden. Ich werde versuchen, ihn anzurufen und die Dinge zu beruhigen", sagte er und betonte, "nie" Queiroz oder "die iranische Bank kritisiert" zu haben: "Ich habe nur ihr emotionales Verhalten beschrieben, das in gewisser Weise sogar bewundernswert ist. Die ganze Bank lebt das Spiel. Sie springen auf und ab, und Carlos ist ein sehr emotionaler Trainer, der ständig an der Seitenlinie steht und versucht, seinen Spielern seine ganze Energie" zu geben.

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WM 2022 in Katar - Zitat des Tages: Oliver Kahn

Bayern-Boss Oliver Kahn hat sich selbst zitiert und in Anlehnung an seinen legendären "Eier"-Spruch der deutschen Nationalmannschaft für das "Endspiel" gegen Spanien einen guten Rat mit auf den Weg gegeben.

"Eier sind in solchen Spielen schon hilfreich", sagte Kahn bei Bild-TV in Anspielung auf seinen wohl berühmtesten Spruch ("Eier, wir brauchen Eier!"). Spanien sei "eine Topmannschaft, aber noch eine sehr junge", ergänzte der frühere DFB-Kapitän.

Apropos Eier - die gehören auch zu einem guten Frühstück. Und da wären wir bei unserem WM-Videoformat Katarfrühstück. Dabei analysiert unser Reporter vor Ort, Nino Duit, die Lage des DFB-Teams vor dem Duell mit Spanien. Schaut doch mal rein!

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WM 2022 in Katar - Orakel des Tages: Taiyo

Jede WM braucht ihr Orakel. Selbst die umstrittene Endrunde in Katar hat einen tierischen Propheten verdient. Und der kommt diesmal aus Japan und hört auf den Namen "Taiyo". Der kleine Flussotter hat unter der Woche bereits mit seiner Vorhersage des sensationellen japanischen Auftaktsieges gegen Deutschland einen viralen Hit gelandet.

Taiyo, der im Maxell Aqua Park Shingawa in Tokio zuhause ist, deponierte bei seiner Vorhersage den kleinen Fußball zielsicher im blauen Eimer mit der japanischen Flagge und verschmähte dabei sowohl den Behälter mit der deutschen Fahne als auch den mit der Aufschrift "Unentschieden".

Die Netzgemeinde feierte den weisen Taiyo. Als "extrem kompetent" wurde er geehrt, seine hellseherischen Fähigkeiten wurden als "erstaunlich" bezeichnet.

Und nun? Gegen Costa Rica sind die Japaner am Sonntagmittag heiß auf den nächsten Coup. Eine Vorhersage des guten Taiyo wird es aber nicht geben. Laut Maxell Park Shingawa soll Taiyos Prognose vor dem Deutschland-Spiel eine einmalige Sache gewesen sein. Der Gute hat offenbar otter things to do ...

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WM 2022 in Katar - Lebensversicherung des Tages: Lionel Messi

Wer auch sonst? Lionel Messi hält die Hoffnungen der Argentinier nach der überraschenden Auftaktblamage gegen Saudi-Arabien am Leben. In einer lange Zeit zähen Begegnung gegen Mexiko sorgte sein Treffer zum 1:0 für die Stimmungs-Explosion auf den Rängen. Jedenfalls bei den Fans der Albiceleste.

Zugleich zog Messi einen Tag nach dem zweiten Todestag von Diego Maradona mit der Legende gleich: Wie Maradona hat nun auch Messi acht WM-Tore erzielt. Und das in 21 Spielen - wie Maradona.

Das frühe Aus des von vielen als Titelanwärter gehandelten Teams von Lionel Scaloni ist damit jedenfalls abgewendet. Bis zu einem möglichen Triumph ist es allerdings noch ein ganz weiter Weg. Dafür müssen sich Messi und Co. noch deutlich steigern, vor allem Messis Kollegen. Immerhin trug sich in Enzo Fernández dann doch noch jemand anderes als Messi in die Torschützenliste ein.

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WM 2022 in Katar - Erlösung des Tages: Robert Lewandowski

442 torlose Minuten ließ Robert Lewandowski mit seinem ersten WM-Tor hinter sich. Und wie groß die Erleichterung nach dem Ende dieser Durststrecke war, war kaum in Worte zu fassen. Vor allem nicht für Lewandowski selbst. "Schon bei der Hymne habe ich die Emotionen gefühlt. Es ist schwierig zu beschreiben, was ich fühle", sagte der Weltfußballer. "Ich hatte diesen Traum in mir, von meiner Kindheit an. Dieser Traum ist wahr geworden, es bedeutet mir so viel."

Mit einem Diver feierte der Ex-Bayern-Star sein Tordebüt beim 2:0-Sieg gegen Saudi-Arabien, ehe er von seinen Teamkollegen unter einer Jubeltraube begraben wurde. Auch Lewandowskis Augen blieben nicht trocken, die letzten Tränen wischte er an der Schulter von Abwehrchef Kamil Glik ab.

"Das Tor war wichtig, aber es war auch wichtig, dass wir gewonnen haben. Ich bin richtig stolz. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass wir noch ein Spiel vor uns haben", sagte Lewandowski, dessen Erleichterung nach dem verschossenen Elfmeter bei der Nullnummer zum Auftakt gegen Mexiko besonders groß war.

"Über die Emotionen von Robert Lewandowski war ich nicht überrascht. Ich weiß, wie sehr er sich das gewünscht hat. Das ganze Team hat sich für ihn gefreut", sagte Trainer Czeslaw Michniewicz. "Aber ein Spieler gewinnt kein Spiel alleine, alle haben es sehr gut gemacht."

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WM 2022 in Katar - Knöchel des Tages: Neymar

Mittlerweile sind die Tränen, die er nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung gegen Serbien vergoss, getrocknet: Nach seiner Knöchelverletzung verbreitet Neymar Zuversicht. "Auf geht's!", schrieb der Brasilien-Star auf Instagram.

Das Bild seines geschwollenen Knöchels, das er dazu postete, lässt hingegen die Hoffnungen auf ein baldiges Comeback bei dieser WM schwinden. Für das zweite Gruppenspiel am Montag gegen die Schweiz ist Neymar definitiv noch keine Option. Auch für das Vorrunden-Finale am Freitag gegen Kamerun könnte es eng werden.

"Aber wir haben andere Spieler, die auf demselben Niveau spielen, wie Vinicius Junior, Raphinha, Richarlison, Gabriel Jesus", zählte Mittelfeldspieler Casemiro mögliche Alternativen auf.

Selbstbewusst schob er hinterher: "Wir in der Abwehr hinten machen oft Witze darüber, dass uns unsere Gegner leidtun, weil wir Raphinha durch Antony und Richarlison durch Gabriel Jesus ersetzen können. Wir haben eine breite Palette von Optionen. Das ist großartig für uns. Aber es ändert nichts an der Tatsache, dass Neymar unser bester Spieler ist."

Nationaltrainer Tite geht weiter von einer baldigen Rückkehr Neymars aus. "Ich glaube, dass Neymar und Danilo noch bei dieser WM spielen werden", sagte der 61-Jährige: "Und meine Meinung deckt sich mit den medizinischen Berichten. Wir müssen aber von Tag zu Tag schauen." Gegen die Schweiz wird das Duo am Montag (17.00 Uhr MEZ) noch fehlen.

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WM 2022 in Katar - Torjäger des Tages: Kylian Mbappé

Mit einem Doppelpack hat Kylian Mbappé Titelverteidiger Frankreich vorzeitig ins Achtelfinale geführt. Mit drei Treffern führt der Superstar von PSG nun die Torjägerliste bei diesem Turnier gemeinsam mit Ecuadors Enner Valencia an. Zugleich waren es seine WM-Tore Nummer sechs und sieben. Damit überholte Mbappé einen gewissen Thierry Henry, der für seine sechs Tore vier Endrunden benötigte.

Für Mbappé waren es insgesamt die Treffer 30 und 31 im Trikot der Équipe tricolore. Und er ist erst 23 ... Und das Turnier ist noch lange nicht beendet ... Wenn Mbappé so weiterknipst, kann es für Frankreich jedenfalls noch weit gehen. Nachdem der Fluch des Titelverteidigers (die letzten drei Weltmeister schieden ja bekanntlich schon in der Gruppenphase aus) überwunden ist, ist für die Auswahl von Didier Deschamps alles möglich.

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WM 2022 in Katar - Zahl des Tages: 88.966

Die Zuschauerzahlen bei dieser WM sind mit einer gewissen Vorsicht zu genießen. Wir erinnern uns alle noch an das Eröffnungsspiel, bei dem sich die Reihen in der zweiten Halbzeit lichteten, weil eine Art Massenflucht aus dem Stadion einsetzte.

Am Samstag war das Lusail Stadium bei der Partie zwischen Argentinien und Mexiko nach offiziellen Angaben ausverkauft. Demnach wohnten 88.966 Zuschauerinnen und Zuschauer der Partie bei. Das war zugleich die höchste Zuschauerzahl bei einer WM seit dem Finale 1994 in den USA, bei dem 94.194 Fans live dabei waren.

Auch die neuen Zahlen vom Samstag könnten durchaus hinkommen, schließlich verfügen sowohl die Argentinier als auch die Mexikaner über eine große Fangemeinde. Und noch lange nach Spielende war der argentinische Block gut gefüllt, die Fans der Albiceleste feierten ausgelassen ihren ersten Sieg bei diesem Turnier.

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WM 2022 in Katar - Frustration des Tages: Kevin De Bruyne

Nach dem Auftaktmatch wurde Belgien-Star Kevin De Bruyne offiziell zum Man of the Match gekürt - und war selbst überrascht von der Ehre. Denn der Mittelfeldstratege lieferte gegen Kanada definitiv nicht sein bestes Spiel ab, das war auch an seiner Gestik auf dem Platz abzulesen.

"Ich weiß, dass meine Reaktionen nicht immer gut sind. Daran muss ich arbeiten", sagte De Bruyne, dessen frustriertes Auftreten in Belgien kontrovers diskutiert wurde. "Wir können nicht so spielen wie bei Manchester City. Als Nationalmannschaft muss man sich an die Spieler, die man hat, anpassen. Frustriert mich das manchmal? Ja, das ist so, aber das sollte ich weniger zeigen, obwohl das der Perfektion entspricht, die ich anstrebe."

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WM 2022 in Katar - Nullnummer des Tages: FIFA und Technical Study Group

Abgesehen von den Torfestivals der Engländer gegen den Iran und der Spanier gegen Costa Rica geizen die Offensivspieler bei dieser WM mit Toren. Bereits bei fünf Partien stand in der ersten WM-Woche auf beiden Seiten am Ende die Null.

Der Torlos-Rekord wackelt bedenklich! Bislang steht er bei sieben Nullnummern - aufgestellt bei den Weltmeisterschaften 1982, 2006, 2010 und 2014.

Die FIFA und ihre Technical Study Group (TSG) haben für die aktuelle Flaute in vielen Partien eine logische Erklärung parat. "Das passiert, weil die Teams zu Beginn nicht zu viel Risiko eingehen wollen", sagte der frühere Bundesligaspieler Sunday Oliseh. "Daten zeigen, dass 70 Prozent der Teams, die ihr erstes Spiel verloren haben, in der Gruppenphase ausscheiden - das wissen alle."

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WM 2022 in Katar: Spielplan im Überblick

SpielrundeTermin
Gruppenphase20. November bis 2. Dezember
Achtelfinale3. bis 6. Dezember
Viertelfinale9. und 10. Dezember
Halbfinale13 und 14. Dezember
Spiel um Platz drei17. Dezember
Finale18. Dezember

 

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