"Spinnt der eigentlich? Was bildet der sich ein? Blablabla": Trainer Robert Klauß vom SK Rapid Wien im Interview über seine legendäre PK, Leipzig, Rangnick, Nagelsmann und zwei Spieler des FC Bayern

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Er wirkte am Leipziger Aufstieg mit, hielt in Nürnberg eine legendäre PK und arbeitet aktuell erfolgreich bei Rapid Wien: Robert Klauß im Interview.

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Klauß spielte für den SSV Markranstädt, als Red Bull 2009 beim Fünftligisten einstieg und ihn zu RB Leipzig machte. Im Interview berichtet er von der kuriosen Zusammenführung und seinen anschließenden elf Jahren im neugeschaffenen Konzernklub. Dabei fungierte Klauß als Assistent von Ralf Rangnick und Julian Nagelsmann und arbeitet unter anderem mit den heutigen Bayern-Spielern Konrad Laimer und Dayot Upamecano zusammen.

Außerdem blickt Klauß auf seine legendäre Pressekonferenz beim 1. FC Nürnberg zurück und erzählt von einem Treffen mit den Ultras von Rapid. Seit einem Jahr trainiert der 39-Jährige den österreichischen Rekordmeister. Aktuell rangiert Rapid in der Tabelle auf Platz zwei hinter Double-Sieger Sturm Graz. Dem Vernehmen nach weckt er bereits das Interesse einiger deutschen Bundesligisten.

Herr Klauß, Sie waren elf Jahre lang für RB Leipzig tätig. Nach einer Station beim 1. FC Nürnberg sind Sie nun beim SK Rapid, zwei absolute Traditionsklubs. Wie unterscheidet sich die Arbeit?

Robert Klauß: Die Arbeit mit den Spielern und dem Trainerteam unterscheidet sich nicht, auch nicht der Austausch mit der Geschäftsführung und der sportlichen Führung. Bei Rapid und Nürnberg gibt es aber eine viel größere Nähe zu den Fans. Und außerdem überhaupt viel mehr Menschen, die sich für den Verein interessieren. Jeder Wiener hat in seiner Familie einen Rapid-Fan. Ich finde es schön, wenn ein Verein so tief und fest in einer Stadt verwurzelt ist.

Die Fans von Rapid sind bekannt für ihren lautstarken und kreativen Support, sorgen bisweilen aber auch für Ärger. Beim jüngsten Derby gegen die Austria gab es beispielsweise Zusammenstöße der beiden Fanlager. Wie erleben Sie diesen Spagat?

Klauß: Es macht den Verein aus, dass so viel Leidenschaft und Emotion dahintersteckt. Das merkt man im Erfolg und im Misserfolg extremer. Manchmal gibt es unnötige Vorfälle auf den Rängen, die ein schlechtes Licht auf den gesamten Verein werfen. Das tut weh und ist schade. Es überdeckt die schönen Seiten unserer Fankultur und legt den Fokus auf die schlechten.

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"Ganz wichtiger Ansprechpartner": Robert Klauß traf sich mit den Rapid-Ultras

Kann man als Trainer einwirken?

Klauß: Nein, gar nicht. Ich bin verantwortlich dafür, dass meine Mannschaft Spiele gewinnt. Ich kann verbal appellieren, aber echten Einfluss habe ich nicht. Dafür sind andere im Verein und in der Liga verantwortlich.

Kurz nach Ihrer Ankunft bei Rapid haben Sie sich mit den Ultras getroffen. Was wurde da besprochen?

Klauß: Es war im beiderseitigen Interesse, sich kennenzulernen. Die Ultras haben abgefragt: Wer bin ich? Wo komme ich her? Was habe ich für Ideen? Ich wollte ein Gefühl dafür bekommen, was diesen Verein ausmacht. Dafür sind die Ultras ein ganz wichtiger Ansprechpartner. Sie können am besten transportieren, welche Erwartungen und Vorstellungen im Umfeld herrschen. Es war ein sehr, sehr guter Austausch. Seitdem haben wir eine gute Verbindung zueinander.

Ging es bei dem Gespräch auch um Ihre Vergangenheit bei Red Bull?

Klauß: Ja. Die Ultras wollten wissen, wie ich zu der Sache stehe. Ich habe ein paar Dinge eingeordnet. Erklärt, was ich gut finde und was weniger gut. Dann war das Thema abgehakt. Sie haben gemerkt, dass ich mich komplett mit Rapid identifiziere. Zum Glück hatten wir dann auch schnell Erfolg.

Sie haben vergangenen November übernommen und Rapid direkt ins Cup-Finale geführt, das gegen Sturm Graz unglücklich verloren ging. Klappt es dieses Jahr mit dem lange ersehnten ersten Titel seit 2008? Die größten Rivalen Sturm und RB Salzburg scheinen etwas zu schwächeln.

Klauß: In den letzten zehn Jahren wurde zu viel über diese Sehnsucht geredet. Wir sind gut gestartet und wollen jetzt unsere Entwicklung vorantreiben. Aktuell sind wir in der Spitze konkurrenzfähig. Es ist aber zu früh, um über Titel zu sprechen. Durch die Punkteteilung nach dem Grunddurchgang geht der Kampf um den Titel ohnehin erst danach richtig los.

Robert Klauß: Von Leipzig über Nürnberg nach Wien

ZeitraumKlub
2010 bis 2018RB Leizpig (Nachwuchs)
2018 bis 2020RB Leizpig (Co-Trainer)
2020 bis 20221. FC Nürnberg
seit 2023SK Rapid Wien

Markranstädt und Red Bull: Klauß erinnert sich an den "Kulturschock"

Ein Blick zurück: Sie haben 2009 für den SSV Markranstädt gespielt, als Red Bull den Klub übernommen und zu RB Leipzig gemacht hat. Wie haben Sie diese Zeit erlebt?

Klauß: Das war ein Kulturschock. Es sind zwei Welten aufeinander geprallt. Wir waren ein Amateurverein in der fünften Liga. Ein paar Studenten haben sich viermal die Woche abends zum Kicken getroffen. Dann kam plötzlich ein Weltkonzern und wollte diese Bedingungen mit dem großen Fußball zusammenführen. Dabei sind viele witzige Dinge passiert, über die ich heute noch schmunzeln muss.

Zum Beispiel?

Klauß: Der erste Kader bestand aus zehn, zwölf Amateuren von Markranstädt und zehn, zwölf Profi-Neuzugängen. Wir Amateure kamen zum ersten Training mit unseren Schuhen und selbst gewaschenen Klamotten. Die Profis hatten nur ihre Toilettentäschchen dabei und haben gefragt, wo ihre Schuhe und Klamotten wären. Da haben wir nur gesagt: Gibt es hier nicht! So ging es los. Episoden wie diese gab es am Anfang viele. Diese einmalige Situation hat uns aber auch zusammengeschweißt. Es gibt einen Kreis damaliger Spieler, die bis heute gut befreundet sind.

In Österreich übernahm Red Bull mit Austria Salzburg einen Traditionsklub, entsprechend groß war der Widerstand. Wie war das beim Amateurverein Markranstädt?

Klauß: Bei uns im Verein gab es keine Vorbehalte. Das Angebot war zu verlockend und aufregend. Extrem viel Widerstand gab es natürlich von den anderen Traditionsvereinen der Region. Das konnte ich auch verstehen. Mittlerweile hat sich das Nebeneinander aber gut eingespielt.

Gab es in der Anfangszeit brenzlige Situationen?

Klauß: Ich erinnere mich an unser erstes Oberligaspiel gegen die Reserve von Carl-Zeiss Jena. Weil der Weg vom Platz in die Kabinen zu gefährlich war, mussten wir ungeduscht in den Bus. Das war heikel. Dann sind wir zwei Stunden heimgefahren und haben dort geduscht.

Sie waren damals 24 Jahre alt. Nach der RB-Übernahme kamen Sie noch einmal zum Einsatz, ehe Sie als Trainer im Jugendbereich anfingen. Wie hat sich die Situation für Sie persönlich dargestellt?

Klauß: Für mich war der Einstieg von Red Bull die große Chance, den Profifußball kennenzulernen und als Trainer unter professionellen Bedingungen zu arbeiten. Diese Möglichkeit gab es in Leipzig vorher nicht. Aus dem Nichts haben wir eine Akademie aufgebaut.

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RB Leipzig? "Deutete wenig darauf hin, dass es ein Erfolgsprojekt werden könnte"

Die finanziellen Aufwendungen von Red Bull waren von Beginn an enorm. Haben Sie geahnt, wie groß das wird?

Klauß: Nein, ich hatte gar keine Vorstellungen davon. In den ersten drei Jahren deutete wenig darauf hin, dass es ein Erfolgsprojekt werden könnte. Wirklich los ging die Entwicklung eigentlich erst mit der Ankunft von Ralf Rangnick 2012.

Nach vielen verschiedenen Tätigkeiten in der Akademie beförderte Sie Rangnick 2018 zu seinem Co-Trainer bei der Profimannschaft. Waren Sie überrascht?

Klauß: Ja. Er hat mich damals im Urlaub angerufen und mir das Angebot gemacht. Ich habe sofort zugesagt.

Wie viel Gestaltungsspielraum hatten Sie als Rangnicks Co-Trainer?

Klauß: Ralf war gleichzeitig auch Sportdirektor und war entsprechend beschäftigt. Deshalb hatte ich als Co-Trainer ungewöhnlich viele Freiheiten. In der Trainingsgestaltung, Gegnervorbereitung und bei den Analysen hat Ralf sein Trainerteam eigenständig arbeiten lassen. Das war gut für mich, weil ich viel ausprobieren konnte. Es war ein stressiges und intensives Jahr, aber auch sehr schön. Das hat mich geprägt.

Was zeichnet den Trainer Ralf Rangnick aus?

Klauß: Sein unbedingter Drang, Dinge bestmöglich zu lösen. Er gibt sich nie mit dem Zweitbesten zufrieden. Er hasst es, wenn jemand sagt: "Das geht nicht." Probleme sind für ihn da, um gelöst zu werden. Mit dieser Eigenschaft steckt er die Leute um ihn herum an.

Nach einem Jahr unter Rangnick kam 2019 Julian Nagelsmann, Sie blieben Co-Trainer. Was hat sich für Sie geändert?

Klauß: Julian war einerseits jünger, andererseits nur Cheftrainer. Er war deshalb viel aktiver auf dem Platz und in der Vorbereitung. So habe ich viele inhaltliche Details gelernt. Ich habe über meine Idee vom Fußball reflektiert und sie mit Julians Ansätzen abgeglichen.

Gleiche Frage wie bei Rangnick: Was zeichnet Nagelsmann aus?

Klauß: Er ist unglaublich mutig in all seinen Entscheidungen: bei der taktischen Grundausrichtung, der Aufstellung, bei den Ein- und Auswechslungen. Änderungen sieht er immer eher als Chance denn als Risiko.

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"Eine ganz besondere Art von Talent": Großes Lob für Konrad Laimer

Nagelsmann trainierte anschließend den FC Bayern und mittlerweile die deutsche Nationalmannschaft, Rangnick Österreichs Auswahl. Wollte Sie einer der beiden später erneut als Co-Trainer gewinnen?

Klauß: Als ich nach meiner Zeit in Nürnberg ohne Job war, habe ich mit beiden über diese Möglichkeit gesprochen. Konkret wurde es aber nicht. Ich wollte weiterhin als Cheftrainer arbeiten.

Während seiner Zeit bei der TSG Hoffenheim hat Nagelsmann recht offen erzählt, dass er von einem Wechsel zum FC Bayern träumt. Haben Sie einen Traumklub?

Klauß: Nein, darüber habe ich noch nie nachgedacht. Aber natürlich reizt mich die deutsche Bundesliga.

Hat Rangnick als Österreichs Teamchef bei Ihrem Wechsel zu Rapid eine Rolle gespielt?

Klauß: Die Verantwortlichen von Rapid haben sich mit ihm über mich ausgetauscht. Ich glaube, er hat nichts Schlechtes gesagt.

Auch wegen der erfreulichen EM hat Rangnick eine lange nicht mehr dagewesene Euphorie um das österreichische Nationalteam entfacht. Wie erleben Sie die Stimmung vor Ort?

Klauß: Ralf hat es geschafft, für die vorhandenen Spieler eine geeignete Spielidee zu entwickeln. So schöpft er das vorhandene Potenzial aus. Zudem hat er bei seinen Spielern den Glauben geweckt, dass sie gegen jeden Gegner gewinnen können. Das hat sich mittlerweile auf die Fans übertragen.

Ein Schlüsselspieler in der österreichischen Nationalmannschaft ist Konrad Laimer, mit dem Sie in Leipzig zwei Jahre lang zusammengearbeitet haben.

Klauß: Konny ist ein Paradebeispiel für einen Spieler, der es über extrem viel Fleiß und Lernbereitschaft schafft, sich immer wieder an das nächsthöhere Niveau zu adaptieren. Er hört genau zu, was der Trainer möchte. Er sucht den Fehler nie bei anderen, will sich immer selbst verbessern. Das ist für mich eine ganz besondere Art von Talent. Er ist ein super Typ, ganz angenehm im Umgang. Ich wünsche mir, dass er bei Bayern eine feste Position findet. Bisher wurde er viel hin und hergeschoben zwischen Sechs, Acht und rechts hinten.

Wo sehen Sie ihn am stärksten?

Klauß: Im Zentrum. Aber da herrscht natürlich eine große Konkurrenzsituation. Ich hoffe, dass er sich dennoch im Mittelfeld durchsetzt.

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Upamecano? "Damals waren solche Fehler normaler als sie es jetzt sein sollten"

Auch einen zweiten Bayern-Spieler kennen Sie aus Leipzig: Dayot Upamecano.

Klauß: Er ist ein ganz lieber, herzlicher, offener Junge. Er bringt alles mit, was man als Innenverteidiger braucht. Er kann kicken, ist unglaublich schnell, hat die nötige Physis und Intelligenz ...

... neigt aber auch zu fatalen Fehlern.

Klauß: Generell gehört das zu einer Entwicklung dazu. Bei uns in Leipzig war er sehr jung. In seinem damaligen Alter waren solche Fehler normaler als sie es jetzt sein sollten. Er ist nicht mehr 20, sondern 26. Jetzt ist er in einem Alter, in dem sich entscheidet: Wo geht der Weg hin? Bleibt er ein Top-Bundesliga-Innenverteidiger oder wird er Weltklasse? Aktuell ist er auf einem guten Weg. Ich wünsche mir, dass er diesen Weg beibehält.

Zurück zu Ihrem Werdegang: Nach elf Jahren haben Sie Leipzig 2020 verlassen und wurden Cheftrainer beim 1. FC Nürnberg. Was waren die speziellsten Momente Ihrer Zeit bei RB Leipzig?

Klauß: Die Aufstiege, das erste Bundesligaspiel, das erste Champions-League-Spiel, das verlorene Pokalfinale 2019. Sehr emotional war es für mich, als Tom Krauß und Dennis Borkowski unter mir als Co-Trainer ihre Profidebüts gefeiert haben. Ich kenne sie seit sie zwölf Jahre alt sind und habe sie sechs Jahre lang trainiert. Da hat sich für mich ein Kreis geschlossen. Ich war sehr stolz.

Aus Ihrer Zeit in Nürnberg blieb in der öffentlichen Wahrnehmung vor allem eine Pressekonferenz von 2021 hängen. Dabei erklärten Sie in Trainer-Fachsprache Ihre taktischen Überlegungen, was zu einem öffentlichen Aufschrei führte. Haben Sie das bewusst gemacht?

Klauß: Nein. Ich habe mir vorher nicht überlegt, was ich sagen werde. Ich wollte keine Floskeln von mir geben, sondern über Inhalte sprechen.

Wie haben Sie die Reaktionen wahrgenommen?

Klauß: Die ersten ein, zwei Tage war das Echo sehr negativ. Wie kann sich dieser Laptop-Trainer hinstellen und sowas erzählen? Spinnt der eigentlich? Was bildet der sich ein? Blablabla. Nach drei, vier Tagen hat sich die Geschichte gedreht. Dann kam die Meinung auf: Wenn die Sportjournalisten das nicht verstehen, dann haben sie vielleicht den falschen Job.

Klauß über seine legendäre PK: "Würde es in dieser Form nicht nochmal sagen"

Würden Sie diese Aussagen wieder so treffen?

Klauß: Ich würde es in dieser Form nicht nochmal sagen. Aber nicht, weil ich denke, dass man als Trainer so nicht reden sollte. Sondern, weil ich keine Lust auf das mediale Echo habe. Die Zeit, in der ich seitdem darüber gesprochen habe, hätte ich lieber genutzt, um mich mit meiner Mannschaft über Fußball auszutauschen.

Seit diesem Auftritt haben Sie den Ruf als Taktik-Nerd. Ein bisschen wie ihr ehemaliger Chef Rangnick. Nach seinem legendären ZDF-Auftritt, als er die Viererkette erklärte, nannte man ihn den Fußball-Professor. Empfinden Sie eine solche Wahrnehmung eher als Ehre oder Ballast?

Klauß: Ich mag es nicht, Trainer in Kategorien einzuordnen. Bei mir liegt dieses Bild auch unabhängig von der PK nahe. Ich habe studiert, nie als Profi gespielt und rede in der Öffentlichkeit über Inhalte. Die Leute, die dieses Bild von mir haben, spielen in meinem Leben aber keine Rolle. Sie stellen mich nicht ein, entlassen mich nicht, schießen keine Tore und verschulden keine - sie reden nur. Leute, die mich wirklich kennen, wissen, dass ich auch andere Facetten habe.

Zum Abschluss noch ein ganz anderes Thema: Sie kommen aus Brandenburg, haben lange in Sachsen gelebt. In beiden Bundesländern ist die rechtsradikale AfD auf dem Vormarsch. In Ihrer neuen Heimat Österreich erzielte die ähnlich orientierte FPÖ kürzlich ihr bestes Ergebnis. Wie beurteilen Sie diese Entwicklungen?

Klauß: Ich verfolge das intensiv, bin sehr interessiert, mache mir viele Gedanken und gehe mit offenen Augen durch die Welt. Viele Menschen fühlen sich missverstanden und abgehängt. Das ist ein Nährboden für radikale Parteien vom rechten Rand. Ich finde es schade, dass wir es als Gesellschaft offenbar nicht schaffen, diese Menschen abzuholen und ihnen eine Perspektive zu zeigen. Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass die etablierten Parteien von oben herab argumentieren. Es ist ein Versagen der Gesellschaft und der großen Parteien.

Besprechen Sie Politik auch mit Ihren Spielern?

Klauß: Manchmal spreche ich mit den Jungs darüber. Aber nicht vor der ganzen Mannschaft, sondern in kleinen Gruppen. Jeder tut gut daran, mit bestem Beispiel voranzugehen, für die richtigen Werte einzutreten und klare Überzeugungen zu äußern. Ich äußere meine Meinung gerne. Wenn andere diesem Beispiel folgen, finde ich das schön.

Also befürworten Sie es, wenn Fußballer über politische Themen sprechen?

Klauß: Jeder Spieler sollte zu den Themen Stellung beziehen, die ihn beschäftigen. Wichtig ist, dass man sich auskennt - und nicht irgendetwas sagt, um etwas zu sagen.