Cristiano Ronaldo wird bei Al-Nassr vorgestellt: "Mein Job in Europa ist erledigt"

Von Niklas Staiger / Christian Guinin / SID
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Cristiano Ronaldo ist bei Al-Nassr pompös empfangen worden. Mit Europa hat er nach eigener Aussage abgeschlossen.

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Sein Konterfei in Übergröße, Tausende sehnsüchtig wartende Fans im Stadion, eine gewaltige Lichter-Show: Die Begrüßung bei seinem neuen Klub Al-Nassr war ganz nach dem Geschmack von Cristiano Ronaldo. Der frühere Weltfußballer flirtete mit den zahllosen Kameras, er genoss die überbordenden Liebesbekundungen - und gab für ein kolportiertes Jahresgehalt von 200 Millionen Euro die Komplimente an seinen neuen saudi-arabischen Brötchengeber bereitwillig zurück.

"Ich habe viele Möglichkeiten gehabt, Angebote von vielen Vereinen in Europa, Brasilien, Australien und den USA erhalten, aber ich habe mich für diesen Verein entschieden", sagte CR7 am Dienstagabend in Riad: "In Europa ist mein Job erledigt. Ich habe alles gewonnen, ich habe für die größten Klubs gespielt. Jetzt habe ich eine neue Mission in Asien."

Angesprochen auf seinen Mega-Vertrag, erklärte der Superstar gewohnt selbstbewusst: "Ich bin ein einzigartiger Spieler." Ein einzigartiger Vertrag sei für einen Spieler wie ihn deswegen "normal".

Selbst während einer sogenannten Pressekonferenz, bei der keine Frage durch Journalisten gestellt wurde, erntete Ronaldo warmen Jubel. "We love you", erklang es aus dem Plenum. Auch sein typischer Ausruf "Siiiiuuuu" wurde von einigen Zuschauenden getätigt. "Ich bin hier toll empfangen worden", freute sich Ronaldo - der allerdings kurzzeitig die Orientierung verlor und Saudi-Arabien mit Südafrika verwechselte. Der Huldigung seiner Person tat dies keinen Abbruch.

Es ging also stimmungsvoll zu im Mrsool Park, und doch erinnerte die Vorstellung unweigerlich an einen der größten Momente in Ronaldos Karriere - und wirkte im Vergleich ziemlich trist. Am 6. Juli 2009, vor zwölfeinhalb Jahren, war der Portugiese bei Real Madrid vorgestellt worden. Mehr als 80.000 Fans kamen damals ins legendäre Bernabeu-Stadion, damit knackte Ronaldo einen Präsentations-Rekord, den zuvor Diego Maradona gehalten hatte.

Millionen saßen zudem vor den Bildschirmen, Ronaldo war nun Teil der Galaktischen und der damals teuerste Fußballer der Welt (94 Millionen Euro an Manchester United) - es war ein globales Ereignis.

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Ronaldo schon am Donnerstag im Kader?

4929 Tage später ist fast alles anders. Nicht nur, dass er diesmal statt königlichem Weiß ein gelb-blaues Trikot trug. Auch Manchester United wollte dieses Mal keine Ablöse, United wollte ihn einfach nur loswerden. Beim Klub also aussortiert, und auch in der Nationalmannschaft geschah bei der WM in Katar Unvorstellbares: Ronaldo saß nur noch auf der Bank.

In Saudi-Arabien verdient er dafür wie nie zuvor, sein Vertrag bis 2025 soll ihm bereits rund 500 Millionen Euro zusichern. Hinzu kommen kräftige Sponsoreneinnahmen und wohl eine Aufgabe als Botschafter für Saudi-Arabiens Bewerbung um die WM 2030.

Am Montagabend war Ronaldo in einer Privatmaschine in Riad gelandet, mit dabei die Familie sowie ein großes Team von Assistenten und eine private Sicherheitsfirma. In einer schwarzen Limousine ging es in ein Luxushotel, am Dienstag folgten erst der Medizincheck und dann der feierliche Teil.

Der Sportliche allerdings bildet doch einen deutlichen Kontrast zu dieser pompösen Show. Am Donnerstagabend schon steht Liga-Alltag an: Der Al-Tai FC kommt zum Spitzenreiter nach Riad. Ob Ronaldo dem französischen Trainer Rudi Garcia dann schon zur Verfügung steht, war zunächst unklar.

Mitte Januar wird das vermutlich der Fall sein, dann steht das Topspiel beim Verfolger Al-Shabab an - und größer wird es in nächster Zeit auch nicht: Al-Nassr startet in dieser Saison nicht in der asiatischen Champions League.

Cristiano Ronaldo hat seinen neuen Verein gefunden. Um 17 Uhr deutscher Zeit wurde er beim Al-Nassr FC vorgestellt. Wir haben die CR7-Präsentation mitbegleitet und zeigen die besten Bilder.

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Ronaldo-Familie mit auf dem Rasen

Partnerin Georgina Rodriguez und die vier Kinder waren natürlich auch dabei.

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CR7: Feuerwerk bei Vorstellung

Auch die Menge begrüßte die Legende gebührend im Stadion ...

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Ronaldo erstmals im Al-Nassr-Trikot

Nach etwas längerer Wartezeit betritt Cristiano Ronaldo den Rasen. Zum ersten Mal dürfen wir ihn im Trikot von Al-Nassr bestaunen.

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Ronaldo auf dem Weg ins neue Trikot

Die Pressekonferenz ist vorbei, nun macht sich Cristiano Ronaldo zunächst auf den Weg in die Kabine, um das Trikot seines neuen Vereins anzuziehen und sich anschließend auf dem Rasen den Fans zu zeigen.

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PK mit Cristiano Ronaldo

Jetzt geht es los. Ronaldo nimmt auf dem Podest Platz. Neben ihm sitzt auch Trainer Rudi Garcia.

"Für mich ist es eine Herausforderung, aber ich bin auch sehr glücklich und stolz", betont Ronaldo. Er habe Angebote von Vereinen aus Brasilien, den USA, Australien und Portugal gehabt. Letztlich entschied sich CR7 aber für Al-Nassr: "Auch die Entwicklung des Frauen-Fußballs hier liegt mir am Herzen", betont er.

"Mir ist es egal, was die Leute sagen, ich bin zufrieden mit meiner Entscheidung. Die Liga ist sehr gut, ich habe schon viele Spiele gesehen", erklärt CR7 weiter. "Ich freue mich, meinen Fußball hier zu genießen."

Ronaldo weiter: "Ich komme hierher, um etwas zu gewinnen, um die Kultur des Landes kennenzulernen und einfach Fußball zu spielen."

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Ronaldo lässt noch etwas auf sich warten

17.18 Uhr: In feinem Zwirn gekleidet ist Ronaldo mittlerweile in den Katakomben des Stadions angekommen. Noch lässt er aber auf sich warten. Die Pressekonferenz sollte aber gleich beginnen.

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Ronaldo kommt im Stadion an

17.10 Uhr: Mit leichter Verspätung kommt CR7 im Stadion von Al-Nassr, dem Mrsool Park, an.

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CR7 beim Medizincheck? Bestanden!

13.30 Uhr: Cristiano Ronaldo selbst hält die Fans natürlich über sein Instagram-Profil auf dem Laufenden.

"Medical done! @alnassrfc", vermeldete CR7 dort um etwa 13:30 Uhr in seiner Story - der Medizincheck ist bestanden.

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Cristiano Ronaldo beim Al-Nassr FC: Hintergrund und Vertragsdaten

Nach seinem Streit bei Manchester United lösten beide Parteien den Vertrag am 22. November 2022 auf. Seitdem war Cristiano Ronaldo auf Vereinssuche. Eigentlich wollte er wohl weiterhin bei einem Champions-League-Team spielen. Unter anderem soll er bei Real Madridund Paris Saint-Germain im Gespräch gewesen sein - und sogar bei Eintracht Frankfurt wurde er angeblich angeboten. Die Diskussionen rund um Ronaldos Vereinssuche waren nahezu endlos. Jeder CL-Klub wurde mindestens einmal genannt. Auch ein Wechsel in die US-amerikanische MLS zu Kansas City soll eine Option gewesen sein.

Jedoch kam es am Ende anders: CR7 unterschrieb beim Al-Nassr FC aus Saudi-Arabien. Dort wird er künftig in der Saudi Pro League spielen. Der Al-Nassr FC ist neunmaliger saudischer Meister, zuletzt gelang dies 2018/19. Der letzte Erfolg war der saudische Superpokal in der Saison 2020/21. Mit CR7 sollen die Trophäen künftig wieder gehäuft bei Al-Nassr landen. CR7 erhält - natürlich - die Rückennummer 7.

Bei den Saudis unterzeichnete Cristiano Ronaldo einen Vertrag bis 2025. Nach seinem Karriere soll er einen Anschlussvertrag als Botschafter für die WM-Bewerbung Saudi-Arabiens für die Weltmeisterschaft 2030 besitzen. In den 2,5 Jahren beim Al-Nassr FC soll er 70 Millionen Euro pro Jahr und somit über 200 Millionen Euro insgesamt verdienen. Alle Infos zur CR7-Verpflichtung des Al-Nassr FC findet ihr hier.

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CR7-Vorstellung: Das ist der Stand - Beginn um 17:00 Uhr

Die Vorstellungs-Veranstaltung von Cristiano Ronaldo beim Al-Nassr FC soll um 17 Uhr deutscher Zeit beginnen.

Die ganze Stadt ist im CR7-Wahnsinn - sowohl am Tag...

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... als auch schon die ganze Nacht zuvor

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Der Verkaufsschlager steht schon bereit: Das neue CR7-Trikot

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Natürlich wollen alle den richtigen Trikotflock auf ihrem Al-Nassr-Trikot haben