Mario Balotelli "wird massakriert!" Riesiger Wirbel im Schweizer Fußball

Von Felix Götz
Mario Balotelli hat seinem Image als Bad Boy mal wieder alle Ehre gemacht.
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Mario Balotelli hat am Sonntag in der Schweizer Super League beim 0:0 zwischen dem FC Basel und dem FC Sion seinem Image als Bad Boy mal wieder alle Ehre gemacht. Nun erhielt der 32-jährige Italiener allerdings Unterstützung von seinem Boss.

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Balotelli hatte den Basel-Fans mehrfach den ausgestreckten Mittelfinger gezeigt, weil diese den Sion-Stürmer permanent mit Pfiffen und Beleidigungen überzogen.

Anschließend attackierte der frühere Nationalspieler den Schweizer Verband via Instagram scharf: "Ich weiß nicht, in was für einer Mafia sie sind. Aber glauben sie mir, Spieler wie ich sind nicht stolz darauf, in einer Liga zu spielen, in der Ungerechtigkeit, Korruption und Unfähigkeit herrschen."

Konkret ging Balotelli dann die Schiedsrichter an und meinte, er sei "nicht mehr bereit, meine Gesundheit auf dem Spielfeld zu riskieren, ohne vor den Fehlern des Gegners und Angriffen der Fans" geschützt zu werden. Er werde für seinen Fehler bezahlen, das erwarte er auch vom Unparteiischen, so der Kicker aus Palermo weiter. In Großbuchstaben schrieb er: "Die Welt muss ein Auge auf diese Liga werfen, um die Schäden zu sehen, die sie anrichtet."

FC Sion: Constantin rechnet knallhart ab

Sions Besitzer und Präsident Christian Constantin pflichtete Balotelli bei. "Mario genießt keinerlei Schutz. Er wird massakriert - und es passiert nichts", schimpfte der 65-Jährige im Schweizer Blick.

Auch für den Stinkefinger-Eklat zeigte Constantin Verständnis, schließlich sei der Spieler niedergeschrien worden: "Viele Dinge, die da geschrien wurden, waren sehr, sehr unanständig. Ein Spieler darf sich wehren, wenn er so niedergeschrien wird. Was erwarten Sie denn? Dass er sagt: Danke, dass ihr mich anbrüllt? Ich bin dagegen, dass Spieler bestraft werden, die sich lediglich zur Wehr setzen. Vielmehr sollten die schuldhaften Fans zur Rechenschaft gezogen werden."

Mario Balotelli hat seinem Image als Bad Boy mal wieder alle Ehre gemacht.
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Mario Balotelli hat seinem Image als Bad Boy mal wieder alle Ehre gemacht.

Starker Tobak: Wie Balotelli glaubt auch Constantin, dass es im Schweizer Fußball nicht mit rechten Dingen zugeht. "Ich denke, Mario hat recht. In kürzester Zeit hat er das Gefühl auf den Punkt gebracht, das wir hier in der Romandie, speziell im Wallis, seit Jahren haben: Dass diese Meisterschaft geschoben ist! Es gibt zweierlei Maß. Eines für die Romands, eines für die Deutschschweizer. Kann man da nicht von Korruption sprechen?"

Balotelli wechselte im Sommer vom türkischen Klub Adana Demirspor nach Sion, wo er bis 2024 unter Vertrag steht. In zehn Pflichtspielen erzielte er vier Tore und bereitete einen Treffer vor.

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