BVB - PSG 2:1: Doppelpack von Erling Haaland bringt starken Dortmundern den Sieg über Ex-Trainer Tuchel

Erling Haaland hat gegen PSG zwei Tore erzielt.
© getty

Borussia Dortmund hat das Hinspiel im Champions-League-Achtelfinale gegen Paris Saint-Germain gewonnen. Der BVB schlug PSG im heimischen Signal Iduna Park dank zweier Tore von Erling Haaland mit 2:1 (0:0). Das Rückspiel in Paris findet am 11. März statt.

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"Das sind die Momente, für die man Fußball spielt. Ich habe es sehr genossen", sagte Haaland bei DAZN: "Wir wollen weiterkommen, aber wir müssen uns noch weiter steigern."

"Natürlich ist das ein gefährliches Ergebnis", meinte BVB-Coach Lucien Favre: "Aber wir haben offensiv und defensiv ein sehr gutes Spiel gemacht und gewonnen. Im Moment steht es 2:1 für uns."

Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc war vor allem mit der Kompaktheit der BVB-Elf zufrieden: "Wir haben das sehr oft eingefordert, der Trainer hat permanent versucht zu vermitteln, dass es nur so geht, wenn man kontinuierlich erfolgreich sein will. Das ist der Maßstab, so muss es weitergehen."

BVB mit disziplinierter Vorstellung

Dortmund agierte unverändert zum Frankfurt-Spiel wieder im 3-4-3 mit Fünferkette gegen den Ball mit einer mannschaftstaktisch durch die Bank disziplinierten Vorstellung im ersten Abschnitt. Der BVB stand vergleichweise tief, stellte den Pariser Spielaufbau situativ aber auch hoch zu und presste weiter vorne. Die Hausherren liefen PSG aggressiv an und erzielten durch ihre gute Kompaktheit gerade im Zentrum viele Balleroberungen.

Auch die anschließenden Konter trug der BVB schnell vor und kam rund um den Strafraum der Gäste zu guten Gelegenheiten, die teils deutlich größer hätten werden können, wenn die Entscheidungen beim finalen Pass besser ausgefallen wären. Dennoch standen zur Pause 7:2 Torschüsse für die Schwarzgelben zu Buche.

Das lag auch am Auftritt von Tuchels Elf, die Probleme hatte, flach nach vorne zu kombinieren oder auf die Flügel zu verlagern. Paris hatte im Ballbesitz ständig schnellen Gegnerdruck, manches Mal fehlten schlicht auch die Verbindungen ins vordere Spielfelddrittel. Dazu gesellten sich einige zu leichte Ballverluste, so dass PSG offensiv 45 Minuten lang lediglich durch einen frühen Neymar-Freistoß gefährlich wurde.

Viel änderte sich an diesem Bild nach der Pause zunächst nicht. Zu echten Torchancen kamen beide Teams nicht, man belauerte sich vielmehr, ohne zu viel riskieren zu wollen. PSG kam dann nach einer guten Stunde jedoch fast aus dem Nichts durch Mbappe zu zwei guten Gelegenheiten in Folge - dies war quasi der Auftakt dafür, dass die Bälle nun auch den Weg ins Tor fanden.

Mit seinem nächsten guten Angriff ging der BVB zunächst durch Haaland verdient in Führung, ehe Zagadou bei einer seiner wenigen Unachtsamkeiten gegen Mbappe den Kürzeren zog. Dessen Hereingabe schob Neymar unbedrängt in den Kasten. Beinahe im Gegenzug schaltete die Borussia durch den eingewechselten Reyna schnell nach vorne um, Haaland knallte das Zuspiel des US-Amerikaners wuchtig ins Tor.

In der Folge verteidigte der BVB die Pariser Gegenangriffe vielbeinig und mit etwas Glück, als etwa Neymar nur den Pfosten traf. Dortmund hätte durch Hakimi allerdings fast noch das 3:1 erzielt - am Ende steht ein knapper, aber verdienter Heimerfolg für Schwarzgelb.

BVB - PSG: Die Aufstellungen

BVB: Bürki - Piszczek, Hummels, Zagadou - Hakimi, Can, Witsel Guerreiro, Sancho (90. Schmelzer), Hazard (67. Reyna) - Haaland.

PSG: Navas - Marquinhos, Thiago Silva, Kimpembe - Meunier, Gueye, Verratti, Kurzawa, Di Maria (77. Sarabia), Neymar - Mbappe.

BVB - PSG: Die Daten des Spiels

Tore: 1:0 Haaland (69.), 1:1 Neymar (75.), 2:1 Haaland (78.)

  • Dortmunds Piszczek bestritt sein 350. Pflichtspiel für den BVB und ist damit der 9. Spieler, der diese Marke für die Borussia im Profifußball knackt.
  • Für den Polen war es zudem der 50. Champions-League-Einsatz. Er ist der erste Spieler, der diese Marke im BVB-Trikot knackt.
  • Can und Haaland gaben ihr CL-Debüt für den BVB, sie sind die Spieler Nummer 135 und 136, die für Dortmund in der Königsklasse zum Einsatz kamen.
  • Haaland erzielte in seinem 7. CL-Spiel schon das 10. Tor, das schaffte vor ihm noch kein Spieler in der CL-Historie.
  • Haaland ist dazu der erste Dortmunder, der in seinem 1. Bundesliga-Spiel, dem 1. DFB-Pokal-Spiel und dem 1. Champions-League-Spiel traf.
  • Für Paris war das Tor zum 1:1 das 115. Pflichtspieltor in dieser Saison (in 40 Partien) - Höchstwert in den Top-5-Ligen Europas.
  • Champions-League-Debüt für den 17-jährigen Reyna, der damit der jüngste BVB-Akteur in der Königsklasse ist. Nur Pulisic kam für Dortmund ebenfalls vor dem 18. Geburtstag zum Einsatz, war aber ein paar Monate älter als Reyna.

Der Star des Spiels: Erling Haaland (BVB)

Der irre Lauf des Stürmers geht unvermindert weiter, mit seinen beiden Toren war er erneut der Matchwinner für den BVB. Arbeitete stark gegen den Ball, lief immer wieder gut an, sprintete in gefährliche Räume - und bewies zweimal, wie kaltschnäuzig er im Abschluss sein kann.

Der Flop des Spiels: Idrissa Gueye (PSG)

Leistete sich immer wieder teils haarsträubende Ballverluste, die PSG viel Laufarbeit kosteten und war zweikampfschwächster Pariser - als defensiver Mittelfeldspieler keine gute Kombination.

Der Schiedsrichter: Mateu Lahoz (Spanien)

Gewohnt unaufgeregte Spielleitung. Tolle Körpersprache und gute Vorteilsauslegung. Hätte Can in der ersten Halbzeit Gelb zeigen können, tat das bei Witsels ausgefahrenem Arm gegen Di Maria dafür richtigerweise.

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