Power Ranking zum 4. Spieltag der Champions League: Nur noch ein Team vor dem FC Bayern - Barcelona und Juventus desaströs

Von Quirin Sterr
Der FC Bayern klettert im Power Ranking zum 4. Spieltag nach oben.
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Platz 10: PSG (war 11.)

Die Gerüchte um einen möglichen Abgang von Kylian Mbappe nahmen wenige Stunden vor dem Rückspiel gegen Benfica Lissabon so richtig an Fahrt auf, am Ende stand ein erneutes Unentschieden gegen den Tabellenführer Portugals. Kurioserweise krönte sich eben jener Mbappe in Halbzeit eins vom Punkt zum aktuell erfolgreichsten Königsklassen-Torjäger der Vereinsgeschichte. Allerdings benötigte es in einer wenig ansehnlichen, chancenarmen Partie auf beiden Seiten einen Elfmeter, um zum Torerfolg zu kommen. Im dominanten Spielaufbau der Pariser wuchs besonders Marco Verratti einmal mehr als Passmaschine über sich hinaus, brachte insgesamt 109 Pässe bei den Teamkollegen an und versorgte regelmäßig die linke Angriffsseite um Neymar, Mbappe und Juan Bernat mit Zuspielen. Besonders über tiefe Zuspiele und Dribblings kam PSG ins letzte Drittel, dort aber kaum zu freien Abschlussaktionen. CREATEFOOTBALL SCORE: 80

Platz 9: Inter Mailand (war 9.)

Nach zwei kämpferischen und effektiven Leistungen gegen den FC Barcelona steht Inter Mailand bereits mit einem Bein im Achtelfinale. Ein Sieg gegen Viktoria Pilsen oder den FC Bayern reicht schon zum Weiterkommen! Wie bereits im Hinspiel vor einer Woche fokussierte sich Inter auch in Barcelona auf einen eng gestaffelten Abwehrverbund, aus dem am Mittwochabend erneut Torhüter Andre Onana positiv hervorstach. Seine Vorderleute hatten hingegen besonders mit der Physis von Robert Lewandowski und den schnellen Schritten der Flügelstürmer zu kämpfen. Zudem litt die Passqualität unter dem hohen Anlaufen Barcas. Besonders Denzel Dumfries, aber auch die Innenverteidiger verloren zu schnell den Ball, liefen ein ums andere Mal in schnelle Gegenangriffe. Doch auch selbst nutzten die Italiener Kontergelegenheiten effektiv, vor allem über Lautaro Martinez kam man immer wieder zu Chancen und Treffern. CREATEFOOTBALL SCORE: 81

Platz 8: Benfica (war 7.)

Roger Schmidt und Benfica trennten sich mit 1:1 vom Starensemble aus Paris. Sowohl in der Liga als auch in der Champions League musste Benfica unter dem neuen Coach bisher noch keine Niederlage hinnehmen. Gegen dominante Pariser konnte der deutsche Trainer seinen pressing- und konterlastigen Spielstil anwenden, ließ sein Team aus einer geordneten Mittelfeldpositionierung immer wieder auch hoch und als Team anlaufen und schränkte so vor allem Marco Verratti in seinem Wirken ein. Zudem nutzte das Team aus Lissabon insgesamt 13 temporeiche Umschaltaktionen im direkten Anschluss an Balleroberungen, um die vor einigen Wochen von PSG installierte Dreierkette mit hohem Tempo zu fordern. Allerdings brachte man die daraus resultierenden Abschlüsse nicht auf das Tor. CREATEFOOTBALL SCORE: 82

Platz 7: Liverpool (war 10.)

In der Liga ist das Team von Jürgen Klopp auf Platz zehn abgerutscht, hinzukommen viele Verletzungen auf allen Positionen. Nach einer schwachen ersten Hälfte in Glasgow (1:1 zur Pause) kamen die Reds mit viel Dampf zurück aus der Kabine und entschieden die Partie durch die Einwechslungen von Diogo Jota und Mohammed Salah, die in nur sechs Minuten mit drei Assists beziehungsweise Toren glänzten. Im Vergleich zu den letzten Wochen funktionierte in Halbzeit zwei auch das Anlaufverhalten wieder besser. 63 Prozent aller Pressingaktionen im Team waren erfolgreich und konnten in der Folge direkt in schnelle Umschaltaktionen umgewandelt werden. Ohne die beiden Stammflügelspieler Luiz Diaz und Salah in der Startelf beschränkte sich das Liverpooler Angriffsspiel gerade in der ersten Stunde hauptsächlich auf das Spielfeldzentrum, das die Schotten in ihrem 4-2-3-1 gut dicht machten. Mit ein Grund, weshalb es gegen Ende der Partie mit dem Ägypter so viel besser lief. CREATEFOOTBALL SCORE: 83

Jürgen Klopp, FC Liverpool
© imago images

Platz 6: Real Madrid (war 3.)

Pepe, Sergio Ramos und nun Antonio Rüdiger: Die Liste der sich blutend für die Königlichen aufopfernden Spieler ist elitär und verschaffte dem deutschen Innenverteidiger nach seinem schmerzhaften Ausgleichstreffer in Warschau gegen Donezk großen Respekt unter den Fans des Vereins. Trotz der ersten Punktverluste im Wettbewerb setzt sich Real auch im Power Ranking weiterhin oben fest. Die Spanier waren die klar überlegene Mannschaft, die die Ukrainer häufig hoch anlief, es aber im Anschluss an die Balleroberung nicht schaffte, allzu gefährliche Chancen zu kreieren. Erst nach der Einwechslung von Vinicius Junior wurden die Torchancen besser, der Brasilianer vergab die eine auf Seiten Reals selbst. Alles in allem ein wenig spektakulärer, aber sehr kontrollierter Auftritt des Teams von Carlo Ancelotti. CREATEFOOTBALL SCORE: 85

Platz 5: FC Chelsea (war 6.)

Die Blues starteten erfolgreich, wenn auch wenig spektakulär in die Ära von Graham Potter. Der insgesamt vierte Sieg in Folge unter dem neuen Coach und der zweite innerhalb einer Woche gegen den AC Mailand brachte das Team wieder in die Spur und auf Platz eins in der Gruppe. Im für Potter typischen System mit Dreierkette liegt der Fokus auch ohne den verletzten Neuzugang Wesley Fofana auf extremer Passqualität im Spielaufbau (Koulibaly, Silva, Chalobah alle über 94 Prozent Passquote). Gemeinsam mit dem tiefen Spielmacher Jorginho wurde Dominanz erzeugt und Milan mit hochwertigen Angriffen über die Schienenspieler Ben Chilwell und Reece James gefordert. So entstanden in San Siro vier Großchancen, von denen die Blues zwei verwerteten. Der Gegner hingegen wurde in nahezu jeder Aufbauaktion direkt gepresst und 26 Bälle bereits vor der Mittellinie wieder zurückerobert. CREATEFOOTBALL SCORE: 87

Platz 4: Manchester City (war 2.)

Ein Traumtor wegen einer Abseitsposition aberkannt, Elfmeter verschossen, Platzverweis - die erste Hälfte im Kopenhagener Parken hatte für Pep Guardiolas Manchester City drei böse Überraschungen parat. Torjäger Erling Haaland wurde zudem über 90 Minuten lang für den Kracher gegen Liverpool am Wochenende geschont. Die vor einer Woche noch deutlich überforderten Dänen standen im Rückspiel deutlich kompakter, die Cityzens kamen im gesamten Spielverlauf nur zu drei wirklichen Torchancen, zogen sich nach der Roten Karte gegen Sergio Gomez weitestgehend zurück und gaben Teile der Spielkontrolle ab. Einzig der tiefe Spielmacher Rodri konnte für die Skyblues beim Auswärtsspiel Normalform abrufen, gewann jeden seiner Zweikämpfe und hielt so zumindest die Gastgeber davon ab, selbst hochkarätige Chancen zu kreieren. CREATEFOOTBALL SCORE: 89

Platz 3: Club Brügge (war 5.)

Zwar konnte Brügge beim Auswärtsspiel in Madrid zum ersten Mal in dieser Champions-League-Saison nicht gewinnen, doch Torhüter Simon Mignolet (neun Paraden!) hielt zum vierten Mal in Folge seinen Kasten sauber und ermöglichte es seinem Team bereits am vierten Spieltag, mit zehn Punkten als klarer Außenseiter das Ticket für das Achtelfinale zu buchen. Aufgrund der Tabellenkonstellation war Gastgeber Atletico klar bestimmend (Brügge nur mit 36 Prozent Ballbesitz), doch die Belgier und allen voran die Abwehrkette um den erfahrenen Brandon Mechele positionierten sich extrem tief rund um den eigenen Strafraum. Trotzdem ließ Brügge insgesamt fünf Großchancen zu, die die Spanier häufig per Flanke einleiteten, aber allesamt nicht verwerten konnten. Im Spiel nach vorne versuchte man sich zeitweise mit Konterangriffen, die jedoch nie wirklich zu Ende gebracht wurden. CREATEFOOTBALL SCORE: 90

Platz 2: FC Bayern (war 4.)

Der FC Bayern zog durch das 4:2 mit dem vierten Sieg im vierten Spiel standesgemäß in das Achtelfinale ein, doch nach turbulenten Wochen (nur ein Sieg aus den letzten sechs Bundesligaspielen) entsprach auch nur die erste Hälfte in Pilsen dem Gusto der Bayern-Bosse. Direkt von Anstoß an setzte der deutsche Rekordmeister Pilsen mit fast 70 Prozent Ballbesitz zu, dominierte das Spiel in der Hälfte des Gegners und kreierte besonders durch den gut aufgelegten Leroy Sane (drei Torschussvorlagen) Chance um Chance. Nach zwei Assists im Hinspiel steuerte zudem Leon Goretzka drei Scorerpunkte zum Sieg bei, der nach einer durchwachsenen zweiten Hälfte allerdings knapper ausfiel als gedacht. Zu stark war die Rotation von Julian Nagelsmann auf dem Feld, zudem wurde das Anlaufverhalten gegen Spielende deutlich ineffektiver als noch in den ersten 45 Minuten. CREATEFOOTBALL SCORE: 95

Platz 1: SSC Neapel (war 1.)

Vier Spiele, vier Siege - nur der FC Bayern kann in der diesjährigen Königsklassen-Spielzeit eine ebenso weiße Weste aufweisen. Dazu erzielten die Männer von Trainer Luciano Spaletti insgesamt bereits 17 (!) Treffer, alleine gegen den nun zweimaligen Gegner aus Amsterdam traf man zehn Mal. In einer rasanten Partie in Süditalien bestimmte Neapel von Beginn an das Geschehen. Unter anderem kamen die Italiener durch den seit Wochen toll aufspielenden Piotr Zielinski sowie die beiden Neuzugänge Giacomo Raspadori und Khvicha Kvaratskhelia zu einer frühen 2:0-Führung. Eben jener Georgier, von den Fans bereits "Kvaradona" genannt, entschied sein Duell gegen Rechtsverteidiger Sanchez auf Ajax-Seite eindeutig für sich. Er setzte zu insgesamt 15 Dribblings an, drang ganze neun Mal in den gegnerischen Strafraum ein. Zwar zog sich Napoli in der Folge etwas zurück und gab Ballbesitz ab, doch in der eigenen Hälfte verengte man häufig clever den Raum und schaltete nach vorne schnell um, um drei Punkte ohne große Anstrengung in Neapel zu behalten. Damit stehen die Italiener verdient zum vierten Mal in Folge auf Platz eins des Power Rankings. CREATEFOOTBALL SCORE: 100

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