Power Ranking zum 4. Spieltag der Champions League: Nur noch ein Team vor dem FC Bayern - Barcelona und Juventus desaströs

Von Quirin Sterr
Der FC Bayern klettert im Power Ranking zum 4. Spieltag nach oben.
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Platz 20: FC Barcelona (war 13.)

Der FC Barcelona steht wie schon in der letzten Saison vor dem K.o. in der Champions League Gruppenphase! Mit einem 3:3 gegen Inter Mailand verlor Barca den direkten Vergleich gegen die Italiener (Hinspiel 0:1) und muss nun auf Schützenhilfe aus Pilsen und München hoffen und selbst die verbleibenden beiden Partien gewinnen. Mit über 60 Prozent Ballbesitz und ganzen 25 Abschlüssen dominierten die Katalanen auch das zweite Spiel gegen Inter, allerdings war es wie bereits in der Vorwoche ein Mix aus einem starken Andre Onana und der schwachen Chancenverwertung Barcelonas (unterdurchschnittliche 23 Prozent), der mehr als drei eigene Tore verhinderte. Besonders auffällig waren die vielen Flanken (40 Stück!) auf Zielspieler Lewandowski, die allerdings häufig zu ungenau waren und erst in den Schlussminuten zu einem Treffer führten. Bedenklich war allerdings allen voran das Abwehrverhalten der beiden Innenverteidiger Gerard Pique und Eric Garcia, die an allen drei Gegentoren aufgrund schlechter Positionierung und ungenügender Zweikampfführung starke Aktien halten. CREATEFOOTBALL SCORE: 56

Platz 19: Sporting (war 20.)

Nach 5:0-Toren und sechs Punkten aus den ersten beiden Spielen entwickelten sich die beiden Partien gegen Olympique Marseille für Sporting Lissabon zum absoluten Albtraum. War es in der Vorwoche eine schwache Leistung inklusive Platzverweis von Torhüter Antonio Adan, so folgte beim 0:2 am Mittwoch die nächste Niederlage, bei der die Portugiesen chancenlos waren. Mit Ricardo Esgaio und Pedro Goncalves flogen diesmal gar zwei Akteure mit einer Gelb-Roten Karte vom Platz. Gerade die spielstarke Mittelfeldzentrale Marseilles konnte vom sonst so aggressiven Balleroberer Manuel Ugarte nur selten vom Ball getrennt werden, der Uruguayer gewann nur schwache 45 Prozent seiner Duelle. Die Angreifer Sportings waren bereits nach dem ersten Platzweis meist vom Rest des Teams abgeschnitten und brachten gegen Marseilles physisch starke Dreierkette nur zwei Schüsse auf das Tor. CREATEFOOTBALL SCORE: 59

Platz 18: Atletico Madrid (war 19.)

Nach zuletzt zwei Pleiten in Europa - unter anderem beim 0:2 in Brügge - musste Atletico Madrid im Rückspiel gegen die Belgier fast schon gewinnen, um die Chancen auf das Achtelfinale weiter zu wahren. Doch es sprang nur ein 0:0 heraus. Immerhin: Zum ersten Mal seit langer Zeit präsentierte sich Atletico von Spielbeginn an gewillt, mit viel Ballbesitz Chancen zu kreieren und den Gegner unter Dauerdruck zu setzen. Hierzu rückten die beiden Schienenspieler der Dreierkette nahezu über 90 Minuten mit nach vorne auf und schlugen gerade in Person von Nahuel Molina Flanke um Flanke in den Strafraum. Der Argentinier schlug zehn der insgesamt 36 Atletico-Flanken. Da aber ein kopfballstarker Abnehmer fehlte, reichte es trotz fünf Großchancen nicht zu einem Treffer. Torhüter Simon Mignolet zeigte sich zudem enorm gut aufgelegt. CREATEFOOTBALL SCORE: 60

Platz 17: Schachtjor Donezk (war 25.)

Der ukrainische Topklub empfing im polnischen Exil in Warschau den Titelverteidiger Real Madrid. Die Ukrainer fingen sich dabei nach einem starken und mutigen Auftritt in der fünften Minute der Nachspielzeit noch den durchaus verdienten 1:1-Ausgleichstreffer durch Antonio Rüdiger. Die Abwehrkette rund um Nationalspieler Mykola Matviienko hatte über das ganze Spiel hinweg mit einer für Real-Verhältnisse sehr hohen Positionierung zu kämpfen, dem aggressiven und effektiven Pressing der Madrilenen entkam man nicht allzu oft. Insgesamt verlor Donezk 36 Mal das Spielgerät rund um den eigenen Strafraum. Trotzdem gelang es regelmäßig, die rechte Seite um den Torschützen Oleksandr Zubkov beziehungsweise das zentrale offensive Mittelfeld einzusetzen. Von dort aus versuchte man, den Ball mit Tempo in die Tiefe zu spielen. CREATEFOOTBALL SCORE: 64

Platz 16: RB Leipzig (war 15.)

Die Leipziger dominierten nach dem Heimspiel auch die Auswärtspartie bei Celtic Glasgow. Allerdings hatte der Bundesligist gerade in den ersten 30 und letzten 15 Minuten mehrmals großes Glück, dass die Schotten alle ihre fünf Großchancen vergaben. Viele präzise Flanken der Celtic-Flügelspieler und eine hohe Strafraumbesetzung wirbelten die Abwehr rund um den neuen Schlussmann Janis Blaswich immer wieder durcheinander. Zudem agierte Mittelstürmer Andre Silva wenig ballsicher und verlor insgesamt 15 Bälle - viele davon beim Festmachen des Balls gegen den robusten Moritz Jenz. In der zweiten Halbzeit war es dann vor allem die starke linke Seite der Leipziger um David Raum (nahezu 100 Prozent Zweikampfbilanz) und Timo Werner, die das Spiel entschied. CREATEFOOTBALL SCORE: 65

Platz 15: FC Porto (war 16.)

Eiskalt und abgezockt - so kann man die beiden Siege des FC Porto gegen Bayer Leverkusen an den Spieltagen drei und vier bezeichnen. In beiden Partien waren die portugiesischen Drachen das passivere Team, Torhüter Diogo Costa hielt je einen Elfmeter und aus insgesamt sieben Schüssen auf das Bayer-Tor traf Porto fünf Mal. Erneut überließen die Portugiesen dem Bundesligisten große Teile er Spielgestaltung, um im Anschluss aus einer tiefen Positionierung heraus mit langen Bällen auf die Angreifer Mehdi Taremi und Wenderson Galeno (später Evanilson) Umschaltaktionen einzuleiten. Besonders Odilon Kossounou wurde regelmäßig in Eins-gegen-Eins-Duelle verwickelt und das Tempodefizit im direkten Zweikampf ausgenutzt. Eine äußerst clevere, teils aber auch glückliche Leistung Portos. CREATEFOOTBALL SCORE: 68

Platz 14: Olympique Marseille (war 18.)

Auf zwei schwache Spiele zum Start folgten zwei dominante Siege gegen Sporting Lissabon, die jeweils durch große Patzer und insgesamt drei Platzverweise der Portugiesen bestimmt wurden. Mit insgesamt fast 65 Prozent Ballbesitz dominierte OM die Partie nach dem frühen Elfmetertor des Ex-Herthaners Matteo Guendouzi. Die Mittelfeldzentrale um Jordan Veretout und Kapitän Valentin Rongier kam zusammen auf exakt 200 Ballaktionen und verteilte mit scharfen Pässen die Bälle in die Offensive. Dort drang Marseille insgesamt 26 Mal in die Box ein, verpasste es aufgrund einer schwachen Chancenverwertung aber, das Ergebnis noch deutlicher ausfallen zu lassen. CREATEFOOTBALL SCORE: 71

Platz 13: RB Salzburg (war 12.)

Salzburg kam in einem recht ausgeglichenen Spiel bei Dinamo Zagreb zu einem nicht ganz unverdienten Auswärtspunkt. Doch im Vergleich zu den ersten drei Spielen der Gruppenphase leisteten sich die Österreicher besonders im Offensivdrittel zu viele Ballverluste (insgesamt 75!). Gerade der eigentlich ballsichere Luka Sucic, als eine Art Spielmacher hinter der Doppelspitze aufgestellt, hatte große Probleme, das Spielgerät vom Mitteldrittel in die gefährlichen Räume zu spielen. Zudem hatten die Mozartstädter gegen den Ball immer wieder Probleme, ihr Pressing effektiv zu gestalten. Auf Dinamos spielstarkes Zentrum um Luka Ivanusec gelang kein wirklicher Zugriff. CREATEFOOTBALL SCORE: 74

Platz 12: Tottenham Hotspur (war 14.)

Antonio Conte hat seinen effizienten Fußball mittlerweile auch bei Tottenham implementiert. Ohne große Spielkontrolle (ausgeglichene Ballbesitzverhältnisse) und attraktive Angriffe gelang es seiner Mannschaft, das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt mit 3:2 zu gewinnen. Im typischen System mit Dreierkette ließ Conte sein Team zwar recht hoch stehen, allerdings griffen die Engländer den deutschen Gast selten im eigenen Drittel an, sondern konzentrierten sich auf ein kompaktes Zentrum, das wie immer vom Dänen Pierre-Emile Höjbjerg angeführt wurde. Im Spiel nach vorne nutzten die Spurs besonders die linke Angriffsseite von Heung-Min Son, mit dessen sieben Tempodribblings die Gegenspieler Kristijan Jakic und Tuta extreme Probleme hatten. Der Südkoreaner brachte alle seine fünf Schüsse auf das Gehäuse von Kevin Trapp und traf dabei doppelt. CREATEFOOTBALL SCORE: 77

Platz 11: BVB (war 8.)

Nach einem effektiven Auftritt in Südspanien eine Woche zuvor kam der BVB im Heimspiel gegen Sevilla nicht über ein 1:1 hinaus. Doch mit fünf Punkten Vorsprung auf die Verfolger dürfte das Team von Edin Terzic das Achtelfinale dennoch erreichen. Gegen die neu formierte Dreierkette des FC Sevilla hatten die Dortmunder lange Zeit Probleme, konnten aufgrund vieler Fehlpässe im Angriffsaufbau aus dem Mitteldrittel heraus selten ihre so starken Passstafetten aufziehen und verloren darüber hinaus gerade in Person von Karim Adeyemi nahezu alle Dribblings gegen die aggressiv verteidigenden Schienenspieler Sevillas. Supertalent Jude Bellingham traf im vierten Champions-League-Spiel in Folge, hielt in seiner Rolle als Mittelfeldmotor auf der Acht allerdings selten das Zentrum, sondern wich häufig mit nach außen aus, wo er insgesamt 20 (!) Bälle verlor. Zu viel für einen Spieler seiner Klasse. CREATEFOOTBALL SCORE: 78

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