Erkenntnisse nach ManCitys Sieg: Dieses Atletico musste bestraft werden

Diego Simeone, Pep Guardiola
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Guardiola muss in Madrid die Trickkiste weglassen

Man hatte gespannt darauf gewartet, wie die Startelf des Pep Guardiola gegen Atletico aussehen würde. Wie intensiv sich der Katalane mit Atletico beschäftigte, sah man dem Trainer Manchester Citys im Vorfeld an. Ja, es war sogar eine große Portion Anspannung zu spüren.

Da ist der Faktor Diego Simeone, der schon einmal Pep Guardiola an den Rand der Verzweiflung brachte und dessen Spielstil für Mannschaften wie ManCity ziemlich unangenehm werden kann. Und da ist die Tatsache, dass Pep vor Duellen dieser Art den Hang hat, zu verkopft zu werden.

Zu oft stand sich Pep dabei selbst im Weg und machte mit einem Matchplan, den selbst seine eigenen Spieler nicht nachvollziehen konnten, vieles kaputt.

Und auch diesmal musste man vor dem Anpfiff rätseln: Wie sieht die Viererkette aus? Man vermutete gar kurz eine Dreierkette, weil Nathan Ake sogar in seiner Paraderolle als Innenverteidiger bisher gerade mal bei einem Drittel aller City-Pflichtspiele in dieser Saison in der Startelf stand. Nun brachte ihn Pep als linken Verteidiger.

Foden wird immer wichtiger für Pep

Und vor allem: Ist es eine gute Idee, Bernardo Silva als falsche Neun aufzustellen? Würde der Portugiese im Massiv der beiden Atletico-Ketten nicht verloren gehen? So kam es dann auch.

Bernardo Silva hatte in den 90 Minuten genau zwei Ballkontakte im Strafraum, er wich dafür nach links aus, um vor allem De Bruyne die Räume für eine Strafraumpräsenz zu eröffnen.

Doch wirklich aufgegangen ist der Plan, als Guardiola Foden und Grealish brachte. Beide Spieler, von denen man zumindest einen in der Startelf erwartete, erhöhten den Druck auf Atletico und Fodens brillanter Pass auf De Bruyne wenige Augenblicke nach seiner Einwechslung sorgte auch für die verdiente Führung. Und auch danach sorgte der Engländer für viele gefährliche Momente.

Der Nationalspieler macht es so Guardiola immer schwerer, auf ihn zu verzichten. Gerade, wenn City nach wie vor keinen echten Stürmer hat und Guardiola jedes Mal aufs Neue eine Lösung sucht, ist Foden eigentlich immer jemand, auf den man setzen kann.

Guardiola hat jetzt mit dem FC Liverpool am Wochenende in der Liga die nächste knifflige Aufgabe zu lösen und gleich danach wartet schon das Rückspiel in Madrid. Bleibt Pep bei sich und greift nicht zu sehr in die Trickkiste, ist das Halbfinale möglich.

Denn die Kader- und Spielqualität gibt es einfach her, dass Guardiola auf sein Personal und seine Grundidee vertrauen kann.