Erkenntnisse nach ManCitys Sieg: Dieses Atletico musste bestraft werden

Diego Simeone, Pep Guardiola
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Guardiola hat die bessere Bank

Irgendwann, wenn die Grundidee nicht mehr greift oder die Spieler, die diese Grundidee umsetzen sollen, müde werden, helfen Spielerwechsel. Und genau an diesem Punkt ist der Unterschied in der Kadertiefe beider Mannschaften aufgefallen.

Während Guardiola mit Jack Grealish, Phil Foden und Gabriel Jesus drei Granaten bringen konnte und den Grundgedanken, Atletico mit einer breiten Präsenz im Zentrum zu begegnen, weiter ausspielen und sogar etwas verbessern konnte, hatte Simeone für die Fortführung seiner Mauertaktik nicht die gleichen Möglichkeiten.

Vor allem der Ausfall von Hector Herrera, der sich bei der Nationalmannschaft Mexikos verletzte und wegen einer Muskelverletzung ausfiel, hat Simeone einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der Mittelfeldbeißer war in den Duellen gegen Manchester United - vor allem in Old Trafford - ein entscheidender Faktor.

Disput unter Landsleuten: Ederson und Cunha im intensiven Austausch.
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Disput unter Landsleuten: Ederson und Cunha im intensiven Austausch.

Cunha war keine Hilfe für Simeone

Er meldete Bruno Fernandes in Manchester komplett ab, erlangte unfassbare viele Ballgewinne und glänzte auch in der Weiterverarbeitung. Der Mexikaner kann sicherlich nicht mehr auf Dauer die Intensität gehen, die ihn auszeichnet und die von Simeone verlangt wird. Von daher verwundert es auch nicht, dass er am Saisonende wohl in die MLS geht, aber bis dahin ist er ein wichtiger Faktor für die besonderen Aufgaben.

Keinen Effekt erzielte Simeone beispielsweise mit der Einwechslung des Ex-Herthaners Cunha, der aus der Tiefe kommend, den Ball dingfest machen sollte, aber in seinen Aktionen sehr fahrig wirkte und somit nicht für die Entlastung und für die Kontermomente sorgen konnte, die man von ihm erwartet hatte.

Die Spielerwechsel - dazu gleich später mehr - sorgten letztlich dafür, dass ManCity dieses Spiel in der zweiten Halbzeit an sich reißen und damit letztlich sehr verdient gewinnen konnte.

Atletico dagegen scheiterte in der zweiten Halbzeit, weil der ursprüngliche Plan löchrig wurde und es von außen keine Möglichkeiten mehr gab, so nachzujustieren, dass man das Spiel über die gesamten 90 Minuten durchziehen kann.