"Warum schon wieder Müller?"

Typisch unkonventionell: Thomas Müller im Zweikampf mit Javier Mascherano
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Der FC Bayern kassiert eine 0:3-Niederlage beim FC Barcelona und steht in der Champions League vor dem Aus. Die Partie und die Höhe der Pleite werfen natürlich auch einige Fragen auf. Die SPOX-Redakteure Fatih Demireli, David Kreisl, Andreas Lehner und mySPOX-User Schnumbi lassen das Spiel im Camp Nou Revue passieren.

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Hat sich mit Pep mit der Mittelfeld-Besetzung verzockt?

Fatih Demireli (SPOX): Hätten die Bayern noch ein paar Minuten durchgehalten oder hätten sie nur knapp verloren, hätte Pep Guardiola Recht behalten. So muss er sich aber ein paar Fragen gefallen lassen. Allerdings war die Besetzung des Mittelfelds auch unabhängig von Ausgang und Verlauf des Spiels für meinen Geschmack mit zu vielen Kompromissen versehen. Thiago, Lahm, Schweinsteiger, Alonso. Das ist ein zentraler Mann zu viel. Eigentlich sogar zwei, bedenkt man, dass Lahm ganz offensichtlich nicht fit ist, Schweinsteiger und Alonso einen Tick zu langsam agieren und Thiago zumindest an diesem Abend andere Schwerpunkte gesetzt hat. Zumindest Letzteres kann man Pep aber nicht vorwerfen.

David Kreisl (SPOX): Nun gut, großartig andere Optionen hatte Pep ob der Personallage ja nicht. Letztes Jahr ließ Pep im Rückspiel gegen Real attackieren, anstatt das Spiel zu kontrollieren - die "größte Scheiße", die er als Coach jemals fabriziert hat, wie er selbst sagt. Gegen die präzisen Überfallangriffe der Katalanen vier ballsichere Spieler zu bringen, ist sicher kein verkehrter Ansatz. Bloß waren die - warum auch immer - von Anfang an komplett verunsichert, mutlos und physisch nicht wirklich auf der Höhe. Xabi Alonso vielleicht ausgenommen. Es lag für mich nicht an den Namen, es lag an deren Auftreten.

Andreas Lehner (SPOX): Das Mittelfeld hatte einen klaren Nachteil in Sachen Tempo, das wurde besonders in der Anfangsphase sichtbar. Nachdem Bayern über den ganzen Platz Mann-gegen-Mann verteidigte, war das natürlich riskant. Auf der anderen Seite bekam Bayern im Laufe des Spiels und vor allem in der zweiten Halbzeit durch die Besetzung Kontrolle im Mittelfeld. Alonso strahlte eine Sicherheit aus wie seit Wochen nicht. Auch Lahm war in der zweiten Hälfte prägend. Was fehlte, war dann die Geschwindigkeit im letzten Drittel. Das hatte Barca und das war der Unterschied.

mySPOX-user Schnumbi: Nein. Ich fand die Aufstellung von Pep sehr mutig. Allerdings gibt es aktuell auch wenige Optionen für den Trainer und somit stellt sich unsere Mannschaft zurzeit quasi von alleine auf. Man hat aber im Camp Nou auch deutlich gesehen, dass es trotz aller Erfahrung Schweinsteiger, Alonso und Lahm an der nötigen Handlungsschnelligkeit fehlte.

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