FC Bayern München und das Ende der Krise: Aus der Schwäche wurde eine Stärke

mane-jubel-1200
© imago images

Mit zwei deutlichen Siegen gegen Bayer Leverkusen und Viktoria Pilsen hat sich der FC Bayern vor dem Bundesliga-Spitzenspiel bei Borussia Dortmund am Samstag (18.30 Uhr) aus der Krise manövriert. Wie kam es dazu? Vier Faktoren haben eine Rolle gespielt.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

FC Bayern: Die Gegner waren dankbar

Punktverluste gegen die Abstiegskandidaten VfB Stuttgart und FC Augsburg und das zwar erfolgreiche aber durchaus biedere Union Berlin, gleichzeitig reihenweise Siege in der Champions League sowie gegen die deutschen Königsklassen-Teilnehmer: Tatsächlich wirkt es etwas kurios, gegen wen der FC Bayern in der bisherigen Saison patzte und gegen wen nicht. Zur Krisenbewältigung kamen die beiden Spiele gegen Leverkusen und Pilsen demzufolge aber genau richtig.

"Es waren zwei Gegner, die uns haben spielen lassen und das haben machen lassen, was wir wollten", analysierte Leon Goretzka. Anders als die ruppigen Bundesliga-Hinterbänkler, boten Leverkusen und Pilsen einerseits mehr Räume und wählten außerdem eine körperlosere Herangehensweise. Beides kam den Münchner Filigrantechnikern entgegen.

Der FC Bayern profitierte bei den Siegen aber nicht nur von den Gegnern, sondern auch von den Spielverläufen. Ein langes, nervenzehrendes und letztlich hemmendes Anlaufen unterbanden die Münchner mit frühen Führungen. "Das hilft in solchen Spielen extrem", urteilte Keeper Manuel Neuer. Bereits vor der Pause erhöhten seine Kollegen jeweils auf 3:0, in der zweiten Halbzeit spielten sie die Siege souverän ins Ziel.

"Als es schlecht lief, war nicht alles schlecht. Genauso ist jetzt nicht alles gut", ordnete Goretzka ein und prognostizierte: "Es werden auch wieder andere Gegner kommen, bei denen es auf mehr Details ankommt." Ob Borussia Dortmund so einer ist? Es darf zumindest bezweifelt werden. Einerseits handelt es sich dabei um einen Champions-League-Teilnehmer nach Münchner Gusto, andererseits gewann der FC Bayern die letzten acht Duelle mit dem vermeintlich größten nationalen Rivalen allesamt.

FC Bayern: Die Chancenverwertung wurde verbessert

Woran hat es gelegen? Nach jedem der vier sieglosen Bundesligaspielen war die Hauptbegründung der Münchner Protagonisten klar: an der mangelhaften Chancenverwertung natürlich! Vor allem beim Remis gegen Borussia Mönchengladbach und auch gegen Union sowie Stuttgart war das zweifelsohne richtig, spätestens beim 0:1 gegen den FC Augsburg aber nicht mehr. Da wies der FC Bayern sogar einen geringeren xG-Wert als Augsburg auf, verlor also zumindest statistisch betrachtet verdient. (Quelle: Statsperform)

Der Blick auf die xG-Werte lohnt auch bei den beiden zurückliegenden deutlichen Siegen: Da schoss der FC Bayern nämlich jeweils deutlich mehr Tore als statistisch zu erwarten gewesen wäre. Beim 4:0 gegen Leverkusen betrug der xG-Wert 1,87, beim 5:0 gegen Pilsen 2,43. Tatsächlich haben die Münchner also zumindest vorläufig eine Schwäche in eine Stärke umgedreht.

Zurückzuführen ist das einerseits auf eine höhere Konzentration im Abschluss - und zwar bei allen Offensivspieler, die neun Treffer erzielten sechs verschiedene Schützen. Und andererseits auf schwächere gegnerische Keeper: Vor allem Gladbachs Yann Sommer und Augsburgs Rafal Gikiewicz wuchsen gegen den FC Bayern förmlich über sich hinaus, Leverkusens Lukas Hradecky patzte dagegen übel und auch Pilsens Marian Tvrdon enttäuschte.

Inhalt:
Artikel und Videos zum Thema