FC Bayern: Machtkampf zwischen Flick und Salihamidzic?
Bahnt sich beim FC Bayern ein Machtkampf an, was das Mitspracherecht bei Transfers betrifft? Wie die Sport Bild berichtet, soll dieses Thema der Grund dafür sein, dass das Verhältnis zwischen Trainer Hansi Flick und Sportdirektor Hasan Salihamidzic angespannt ist.
"Wenn es um Neuzugänge und Verstärkungen geht, muss der Trainer aus meiner Sicht ein Veto-Recht haben", forderte Flick bereits zuletzt in der Sport Bild. Offen ist, ob dieses Recht Flick auch wirklich eingeräumt wird.
Hintergrund dieser so wichtigen Kompetenz ist auch die Tatsache, dass Flick und Salihamidzic in der Frage zukünftiger Transfers wohl nicht einer Meinung sind. Während eine Verpflichtung von Leroy Sane beim Sportdirektor absolute Priorität genießen soll, schwieg der Trainer bisher zu dieser Personalie und lobte stattdessen die Qualitäten der weiteren Bayern-Kandidaten Kai Havertz und Timo Werner. Von letzterem soll Salihamidzic nicht überzeugt sein.
Aufgrund zweier Tatsachen gewinnt eine Entscheidung darüber, welche Machtbefugnisse Flick zugesprochen werden, weiter an Bedeutung: Erstens blieben in den beiden vergangenen Transferperioden nachhaltige Erfolge aus. Neben dem oft verletzten 80-Millionen-Mann Lucas Hernandez und dem meist enttäuschenden Philippe Countinho konnten lediglich Benjamin Pavard und mit Abstrichen Ivan Perisic überzeugen. Michael Cuisance und Fiete Arp spielen überhaupt keine Rolle.
Zweitens ist Flick auch sein Vorgänger Niko Kovac ein mahnendes Beispiel: Bereits dessen Verhältnis zu Salihamidzic soll belastet gewesen sein, weil er bei Transfers nur unzureichend eingebunden wurde. Nun will Flick Klarheit, wie seine Rolle in Zukunft aussehen soll.
Hansi Flick: Bilanz als Bayern-Trainer
Spiele | Siege | Unentschieden | Niederlagen | Torverhältnis | Punkteschnitt |
21 | 18 | 1 | 2 | 67:14 | 2,62 |
David Alaba: Position als Grund für Abschiedsgedanken?
David Alaba könnte auch deshalb einen Abgang vom FC Bayern im kommenden Sommer anstreben, weil ihm der Wunsch von Einsätzen im zentralen Mittelfeld nicht erfüllt wurde. Dies schreibt die Sport Bild. Demnach sei auch die Rolle von Joshua Kimmich ein Grund für den Unmut des gebürtigen Wieners.
Während dieser nämlich im Laufe seiner Bayern-Zeit zunehmend von der rechten Verteidigerposition ins Mittelfeld rückte - wie auch in der deutschen Nationalmannschaft -, blieb Alaba dieser Wunsch verwehrt.
Genau dieses Versprechen über Einsätze im Mittelfeld soll jedoch entscheidend gewesen sein, als Alaba vor vier Jahren seinen Kontrakt beim FCB verlängerte. An seinem Einsatzgebiet in der Verteidigung - zuletzt als linker Innenverteidiger - änderte sich jedoch wenig. In der österreichischen Nationalmannschaft kam Alaba häufig im Mittelfeld zum Zug.
Ein möglicher Wechsel zu einem Top-Klub wie Real Madrid oder dem FC Barcelona könnte sich allerdings auch aus finanziellen Gründen als schwierig gestalten: Alaba soll bereits jetzt mit etwa 15 Millionen Euro Jahresgehalt zu den Topverdienern zählen, wodurch sich ein Transfer-Paket aus Ablöse, Gehalt und Berater-Gebühr auf über 100 Millionen Euro belaufen dürfte - in Corona-Zeiten eine enorm hohe Summe.
Bei den anstehenden Verhandlungen über den 2021 laufenden Vertrag zieht Alaba auch die Hilfe des israelischer Starberaters Pini Zahavi hinzu, der bereits Robert Lewandowski betreute, als dieser 2018 seinen Vertrag beim FC Bayern nach zähen Verhandlungen verlängerte.
Neuer-Vertrag: Streitpunkt Vertragsdauer?
Nach Informationen der Bild führte Thomas Kroth, Berater von Manuel Neuer, am Dienstag Verhandlungen mit dem FC Bayern über eine Vertragsverlängerung seines Klienten über 2021 hinaus.
In den Gesprächen mit Salihamidzic und dem neuen Vorstandsmitglied Oliver Kahn konnte aber wohl keine Einigung erzielt werden, weil die Vertragsdauer weiterhin der Streitpunkt ist. Neuer will langfristig verlängern, der FC Bayern nicht.
Der Druck auf die Verantwortlichen wächst, weil durch eine zeitnahe Vertragsverlängerung auch nach außen ein Zeichen gesetzt werden soll. Zudem patzte der potentielle Neuer-Nachfolger Alexander Nübel zuletzt mehrfach, für Trainer Flick ist Neuer auch zukünftig die klare Nummer eins.
FC Bayern: Gehaltsverzicht von 20 Prozent?
In der Bundesliga deutet sich bei Spielern und Funktionären große Bereitschaft zu einem partiellen Gehaltsverzicht an. Medienberichten zufolge haben sich alle Spieler, der gesamte Vorstand und der komplette Aufsichtsrat von Bayern München bereit erklärt, wegen der Einschnitte aufgrund der Coronavirus-Pandemie auf 20 Prozent ihrer Bezüge zu verzichten. Dies berichten Bild und Sky.