Formel 1 - Erkenntnisse zum Emilia-Romagna-GP: Imola zeigt, dass Schumacher für Ferrari noch lange nicht bereit ist

Von Christian Guinin
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Schumacher ist für Ferrari noch lange nicht bereit

Erst unter der Woche verlängerte die Scuderia Ferrari mit Stammpilot Carlos Sainz. Der Spanier darf damit noch bis mindestens 2024 an der Seite von Charles Leclerc im Cockpit der Roten Platz nehmen. Die leisen Hoffnungen der deutschen F1-Bubble, Mick Schumacher doch vielleicht schon im kommenden Jahr bei Ferrari sehen zu dürfen, sind damit endgültig Geschichte. Der 23-Jährige wird sich bestenfalls noch mindestens drei Jahre gedulden müssen, um in die Fußstapfen seines Vaters treten zu können.

Ohnehin liefern die aktuellen Auftritte von Schumi Jr. wenig Argumente dafür, den nächsten Karriereschritt bereits vollziehen zu können. Während Teamkollege Kevin Magnussen in drei von vier Rennen in die Punkte fuhr, wartet Schumacher noch auf seinen ersten F1-Zähler. Neben Nicholas Latifi (Williams) ist er der einzige Fahrer, dem 2022 noch nicht der Sprung unter die besten Zehn gelang. Und auch in Imola lieferte er einmal mehr einen unglücklichen Auftritt ab.

Dabei wären mit Startplatz zehn eigentlich die besten Voraussetzungen gegeben gewesen. Doch der Traum war im Grunde schon nach zwei Kurven ausgeträumt. Am Start drehte sich Schumacher bei nassen Bedingungen ins Kiesbett und fiel bis ans Ende des Feldes zurück. Im Anschluss versuchte der Haas-Pilot seine verlorenen Positionen wieder zurückzuerobern, dabei unterlief ihm jedoch der nächste Fauxpas. In der Variante Alta verbremste er sich, fuhr geradeaus auf das nasse Gras, verlor die Kontrolle und drehte sich noch einmal.

"Wir haben die ganzen Positionen verloren, und das ist einfach eine Strecke, auf der ohne DRS nichts geht", zeigte sich Schumacher nach seinem Rennen unzufrieden. "Ich dachte, dass ich es kontrollieren kann", ärgere er sich, "aber ich konnte es dann leider doch nicht." Auch Sky-Experte und Onkel Ralf Schumacher haderte mit dem Auftritt seines Neffen. "Ich glaube, er muss einfach das gesamte Wochenende nochmal Revue passieren lassen. Man muss fairerweise sagen, dass er die meiste Zeit der Performance von Magnussen etwas hinterhergehinkt ist. Dieses Mal war es ein etwas schlechteres Wochenende."

Mick Schumacher unterliefen in Imola einmal mehr individuelle Fehler.
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Mick Schumacher unterliefen in Imola einmal mehr individuelle Fehler.

Schumacher kann mit dem Druck noch nicht umgehen

Das Problem: In diesem Jahr hat Schumacher zum ersten Mal überhaupt einen Boliden, mit dem es möglich zu sein scheint, aktiv um Punkte zu kämpfen. Der Speed des VF-22 ist nicht mit dem des Vorjahres zu vergleichen. Während es im vergangenen Jahr lediglich galt, Ex-Teamkollege Nikita Mazepin zu schlagen, ist 2022 von Schumacher mehr gefordert.

Aktuell zumindest scheint er mit diesem Druck noch nicht umgehen zu können. Schon ein paar Mal in dieser Saison boten sich beste Gelegenheiten, ganz vorne reinzufahren (Red-Bull- und Ferrari-Ausfälle), doch jedes Mal verbaute sich der 23-Jährige ein gutes Ergebnis mit individuellen Fehlern. Ein Engagement bei der Scuderia kann deshalb noch überhaupt kein Thema sein.

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