Formel 1 - Erkenntnisse zum Emilia-Romagna-GP: Imola zeigt, dass Schumacher für Ferrari noch lange nicht bereit ist

Von Christian Guinin
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© imago images

Während Sebastian Vettel beim Großen Preis der Emilia-Romagna seine Stärken ausspielt und sein bestes Ergebnis der laufenden Saison einfährt, hadert Mick Schumacher einmal mehr mit eigenen, individuellen Fehlern. Red Bull blickt derweil mit Freude auf die funktionierenden Updates. Die Erkenntnisse zum Emilia-Romagna-GP.

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Red Bulls Updates wirken

Max Verstappen gelang in Imola etwas, was noch keinem anderen Fahrer zuvor gelungen war. Neben Pole-Position, schnellster Rennrunde und der Führung in jeder Runde des Rennens, gemeinhin als "Wochenend-Grand-Slam" bekannt, siegte der Niederländer am Samstag auch im Sprintrennen.

Dass Red Bull auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari eine derartige Machtdemonstration auf den Asphalt zaubern würde, hätten wohl die wenigsten geglaubt. Erst vor zwei Wochen im Melbourne hatte man gegen einen völlig überlegenen Ferrari noch überhaupt keine Chance gehabt. Mehr als 20 Sekunden brummte Rennsieger Charles Leclerc damals dem Zweitplatzierten Sergio Perez auf. Verstappen sah nicht einmal die Zielflagge.

Woher also kommt der plötzliche Umschwung im Titelrennen und ein völlig souveräner Sieg Verstappens beim Emilia-Romagnia-GP? Nun, Red Bull brachte ein größeres Update-Paket mit nach Imola. Unter anderem befand sich am RB18 ein neuer, modifizierter Unterboden für mehr Anpressdruck vor dem Cockpit. Zudem wurde die Bremskühlung an der Hinterachse überarbeitet, um eine bessere Zuverlässigkeit zu gewährleisten.

Konkurrent Ferrari hingegen entschied sich bewusst gegen Updates zum Heimrennen. Als "schwieriges Wochenende, um Updates zu bringen", hatte es Ferrari-Teamchef Mattia Binotto im Vorfeld bezeichnet. Der straffe Zeitplan am Freitag mit nur einem Freien Training und gleich anschließender Qualifikation und die damit verbundene, verkürzte Trainingszeit am Rennwochenende von drei auf zwei Stunden würde die Evaluation etwaiger Neuteile erschweren.

RB wird für Risikobereitschaft belohnt

Red Bull hielt dennoch am Update-Plan fest und wurde letztlich dafür belohnt. Laut Motorsportchef Helmut Marko hat sich dabei vor allem die Risikobereitschaft des Teams ausbezahlt. "Maßgeblich war, dass wir den Mut gefasst haben, trotz nur eines Freien Trainings unser Upgrade zu montieren. Es hat alles funktioniert, weshalb auch unser Aerodynamiker oben auf dem Podium steht", sagte der Österreicher nach dem Rennen.

Auch Verstappen befand die Updates als gewinnbringenden Schritt in Richtung Spitze. "Wir hatten die Dinge besser im Griff als in Australien. Ich bin einfach zufrieden, wie wir das ganze Wochenende ausgeführt haben. Dass wir alles im Griff hatten, ist extrem wichtig."

Doch nicht nur die neuen Teile am Auto hätten Red Bull in die Karten gespielt. Auch die niedrigeren Temperaturen in Italien kamen den Österreichern entgegen. So hatten Verstappen und Perez - anders als noch in Melbourne - zu keiner Zeit wirklich mit dem Verschleiß der Reifen zu kämpfen. "Wir konnten sehen, dass Charles etwas mehr Probleme mit den Vorderreifen hatte als wir", meinte Teamchef Christian Horner.

Dadurch habe Red Bull "die Oberhand" gehabt und sei auch zu keinem Zeitpunkt "zu sehr unter Druck von Ferrari geraten". Nach der Enttäuschung in Australien sei Imola genau die richtige Antwort gewesen, so Horner. Imola 2022 würde gar als "eines unserer besten Ergebnisse aller Zeiten" in die RB-Geschichte eingehen.