Buzzerbeater knockt Barca aus

In einer umkämpften Partie kann sich Olympiakos Piräus knapp gegen Barca durchsetzen
© getty

In einem dramatischen Spiel setzt sich Olympiakos Piräus mit 71:68 gegen den FC Barcelona durch. Die Griechen siegen dank einem Buzzerbeater von Georgios Printezis und stehen damit im Final Four der Turkish Airlines Euroleague.

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Wie gewohnt in dieser Serie schenkten sich beide Teams zu Anfang nichts und legten den Fokus sehr auf die Defensive. Erst kurz vor der Pause konnte sich Barca dank 5 schneller Punkte von Juan Carlos Navarro leicht absetzen und zog mit dem Halbzeitpfiff auf 8 Punkte davon. Diese Führung hielt aber nicht lange - im dritten Durchgang zeigte sich die Offense der Griechen deutlich verbessert, sodass es mit 50:50 ins Schlussviertel ging.

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Dort wurde es dann dramatisch. Barca hatte mehrere Chancen davonzuziehen, aber der alles überragende Vassilis Spanoulis (17 Punkte, 5 Assists) hielt sein Team immer wieder in Schlagdistanz. Ein riesiger Fehler von Ante Tomic und ein Dreier mit der Schlusssirene von Georgios Printezis (14 Punkte), der zuvor jeden seiner fünf Versuche von Downtown verfehlt hatte, besiegelten dann das Schicksal der Katalanen, die das Final Four abermals von zuhause verfolgen müssen.

Bei Olympiakos punktete neben dem grandiosen One-Two-Punch Spanoulis und Printezis noch Vangelis Mantzaris zweistellig (11). Topscorer bei Barca war Ante Tomic mit 13 Punkten, auch Tomas Satoransky (12) und Alex Abrines (11) landeten in Double Figures. Tibor Pleiß wurde für 15:43 Minuten aufs Parkett geschickt und erzielte in dieser Zeit 4 Punkte (1/1 FG). Vor allem bei den Rebounds konnte der Deutsche überzeugen (7), allerdings beging er auch 4 Fouls und leistete sich 3 Ballverluste.

Die Paarungen des Final Four stehen damit fest: Fenerbahce Ülker trifft auf Real Madrid, ZSKA Moskau muss gegen Olympiakos ran. Das Turnier beginnt am 15. Mai.

Die Reaktionen:

Giannis Sfairopoulos (Coach Piräus): "Es ist ein großer Tag und eine historische Qualifikation für unser Team. Ich denke, dass wir in den beiden Spielen zu Hause die bessere Mannschaft waren und auch beim zweiten Spiel in Barcelona. Wir haben generell besser gespielt und haben es daher verdient, gegen dieses große Team ins Final Four einzuziehen."

Xavi Pascual (Coach Barca): "Das Spiel war ähnlich wie das vorherige und wir hätten eigentlich gewinnen müssen. Haben wir aber nicht. Beide Teams haben guten Basketball gespielt, aber Olympiakos hatte einfach mehr Glück. Wir haben in den letzten Minuten ein paar Fehler gemacht, doch ich mache nur mich selbst dafür verantwortlich, niemanden sonst."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Olympiakos beginnt wie gewohnt mit Spanoulis und Mantzaris im Backcourt, dazu gesellen sich Darden, Printezis und Dunston. Xavi Pascual nimmt in der Barca-Aufstellung eine Änderung vor: Statt DeShaun Thomas rückt Youngster Alex Abrines rein und komplettiert die Starting Five um Navarro, Satoransky, Lampe und Tomic.

4.: Tolle Aktion von Darden! Hinten blockt der Forward Abrines' Schussversuch und sprintet nach vorne. Da findet ihn Spanoulis für den Fastbreak-Layup mit Foul. 9:6 für Olympiakos.

8.: Pleiß schnappt sich den Offensiv-Rebound und hält die Possession am Leben. Der Ball findet Abrines, der seinen Gegner per Fake aussteigen lässt und dann von draußen draufhält - money! Nach acht Fahrkarten beider Teams der erste Dreier des Abends und der Ausgleich. 11:11!

12.: Olympiakos legt mittlerweile defensiv die Daumenschrauben an und erarbeitet sich Freiwurf um Freiwurf. Huertas erlöst sein Team nach drei Minuten Trockenphase per Layup. 20:19 für die Griechen.

16.: Was für ein Wurf von Spanoulis! Die Uhr tickt runter, sein Pump-Fake allein verschafft ihm noch nicht genug Platz. Also springt er zur Seite und trifft irgendwie den Dreier mit der Sirene. 25:25!

20.: Navarro dreht kurz vor der Pause noch einmal auf, versenkt einen Floater und legt noch einen wilden Dreier obendrauf. Printezis antwortet seinerseits mit einem Floater, aber Navarro findet Lampe, der Barca mit dem Buzzer die 8-Punkte-Führung verschafft. 37:29 für die Katalanen.

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25.: Bitter für Olympiakos: Lojeski hat den Ball im Break und vergibt den Eins-gegen-Null-Layup. Für Barca geht Satoransky und trifft seinen Leger mit dem Foul - statt 36:40 ist Piräus nun mit 34:43 hinten!

28.: Nanu? Spanoulis trifft erst einen Dreier zum 43:45 und bringt die Halle zum Kochen. Dann allerdings schaut er einfach weg und lässt Gegenspieler Satoransky einfach so an ihm vorbeiziehen. Der nimmt das Geschenk an und stopft den Ball durch die Reuse. Alles wieder ruhig.

33.: Crunchtime - das ist einmal mehr Spanoulis-Time! Der Point Guard lässt Satoransky einfach stehen und trifft einen unfassbaren Layup. 55:52 für Olympiakos!

36.: Es bleibt unglaublich spannend. Satoransky tippt einen Fehlwurf von Doellman rein, Spanoulis antwortet abermals per Dreier. 58:57 für die Gastgeber.

40.: Was für eine Schlussphase! Abrines trifft vom Charity Stripe nur einen von zwei, bringt sein Team aber mit 4 Punkten in Führung. Mantzaris verkürzt per Dreier, Tomic schenkt den Ball her und Printezis dunkt zur Führung! Navarro trifft zwei von der Linie, aber 8,3 Sekunden vor Schluss trifft abermals Spanoulis. Mantzaris schickt Navarro erneut an die Linie, La Bomba trifft einen zum Ausgleich - und dann kloppt Printezis den Dreier mit der Sirene rein. Olympiakos steht im Final Four!

Olympiakos vs. Barcelona: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Vassilis Spanoulis. Es ist kein Geheimnis, dass Spanoulis zu den absolut besten Guards der europäischen Geschichte gehört. Dieses Spiel war aber mal wieder ein netter Reminder. In der Crunchtime traf er einen unfassbaren Wurf nach dem anderen und hatte dann noch die Geistesgegenwart, beim letzten Angriff keinen Hero-Ball zu spielen, sondern den besser postierten Printezis zu suchen. Grandiose Leistung!

Der Flop des Spiels: Ante Tomic. Seine Stats lesen sich solide, schließlich war der Kroate sogar Topscorer seines Teams. Sein Turnover in der Schlussphase, der zu Printezis' Dunk und dadurch der Führung für Olympiakos führte, war aber schlicht nicht zu entschuldigen - ein Brainfart. Seine Freiwurfschwäche schadete seinem Team darüber hinaus extrem. Ebenfalls unauffällig: Justin Doellman und über weite Strecken Navarro.

Das fiel auf:

  • Pascual änderte erneut seine Starting Five und brachte diesmal Abrines für Thomas. Davon erhoffte er sich vor allem zwei Dinge: Defense und eine zusätzliche Bedrohung von außen. Schon nach wenigen Minuten hatte der junge Forward zwei Steals und zwei Dreier auf dem Konto, die Strategie ging also auf. Und auch Thomas kam mit der "Degradierung" zurecht, da er so zumeist nur mit einem echten Big auf dem Court stand und dadurch mehr Platz zum Attackieren der Zone hatte.
  • Beide Teams lieferten sich abermals eine sehr physische, defensiv geprägte Partie. Barca schlug die Griechen dabei in der ersten Halbzeit mit den eigenen Waffen und erlaubte Piräus gerade einmal 29 Punkte. Das hatte allerdings zu einem Großteil auch mit deren Ineffizienz von Downtown zu tun (1/9 3FG). Piräus erarbeite sich nahezu jeden seiner Punkte am Korb oder an der Freiwurflinie.

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  • Das hatte auch damit zu tun, dass Printezis diesmal nicht wie in den letzten Spielen brillieren konnte. Spanoulis versuchte zu Beginn zwar, dem Forward gute Würfe zu verschaffen, Printezis blieb dabei jedoch ineffektiv (5/14 FG). Vor allem von draußen wollte ihm in dieser Partie überhaupt nichts gelingen - bis er dann einfach so den entscheidenden Dreier zum Sieg traf. Nerven hat der Mann keine.
  • Sfairopoulos wollte die Spacing-Probleme seines Teams nach der Pause lösen und brachte statt Darden den deutlich besseren Shooter Lojeski von Anfang an. Der agierte allerdings glücklos und ineffizient und vergab jeden seiner 5 Würfe, unter anderem einen völlig offenen Layup - nach wenigen Minuten hatte sein Coach das Experiment wieder beendet.
  • Mehr Shooting bekam Olympiakos dennoch. Das lag jedoch an Petway. Der Guard kam in einer kritischen Phase von der Bank und drückte zwei Dreier rein. Nach einigen Ballverlusten in den Angriffen zuvor weckte Petway damit auch das überraschend still gewordene Publikum wieder auf. Er gab damit die Initialzündung für das Comeback seines Teams (21 Punkte im dritten Viertel).
  • Im letzten Viertel hatte Barca trotzdem mehrfach die Chance, den Sack zuzumachen. Die Katalanen schwächelten aber immer wieder von der Freiwurflinie. Vor allem Tomic war vom Charity Stripe enorm ineffizient und traf bloß 3 seiner 8 Freiwürfe - am Ende mitentscheidend für den Ausgang.
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