Ausgleich! Olympiakos ist zurück

Vassilis Spanoulis hat sich nach der schwachen Leistung in Spiel 1 eindrucksvoll zurückgemeldet
© getty

Olympiakos Piräus hat sich mit einer starken Teamleistung zurückgemeldet und die Playoff-Serie in der Turkish Airlines Euroleague gegen den FC Barcelona ausgeglichen. Beim 76:63-Sieg überragen vor allem zwei Spieler, die in Spiel 1 kaum zu sehen waren. Tibor Pleiß wird nur kurz eingesetzt.

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Von Anfang an traten die Griechen defensiv mit einer Intensität auf, denen bei Barca abgesehen von Juan Carlos Navarro kaum jemand etwas entgegenzusetzen hätte. Offensiv wiederum zeigte sich Aufbau-Legende Vassilis Spanoulis (16 Punkte, 5 Assists) enorm verbessert und sorgte dadurch für eine riesige Steigerung seines kompletten Teams.

Gemeinsam mit dem alles überragenden Georgios Printezis (22 Punkte, 9 Rebounds) brachte er den Katalanen nach neun Siegen in Serie die erste Niederlage bei und fährt nun mit dem so wichtigen Auswärtssieg zurück nach Piräus, wo die Best-of-Five-Serie am kommenden Dienstag weitergehen wird. Auch Backcourt-Partner Vangelis Mantzaris punktete zweistellig (12).

Bei Barca konnte abgesehen von Navarro (16 Punkte) nur Ante Tomic (14 Punkte, 14 Rebounds) wirklich überzeugen. Tomic spielte dabei lange Zeit beinahe durch, sodass Tibor Pleiß nur wenige Minuten auf dem Court bekam. Insgesamt stand der deutsche Nationalspieler 10:26 Minuten auf dem Court und kam dabei auf 4 Punkte und 2 Rebounds.

Die Reaktionen:

Vassilis Spanoulis (Piräus): "Wir haben unser Spiel dramatisch verbessert. Das wichtigste ist jetzt, nicht zu emotional zu werden. Es ist ein großer Kampf, der erst nach drei Siegen beendet ist. Jedes Spiel ist unterschiedlich, jedes ist wichtig. Das gute ist, dass wir wie so oft in den letzten Jahren Charakter bewiesen haben."

Georgios Printezis (Piräus): "Wir haben vieles besser gemacht, aber es war nur ein Spiel, und wir müssen weitermachen. Es ist eine lange Serie und Barca ist ein starkes Team, gerade auswärts. Wir müssen das jetzt also vergessen und genauso weiter machen."

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Vor dem Tip-Off: Barca beginnt mit der gleichen Starting Five wie aus Spiel 1: Navarro und Satoransky im Backcourt, dazu Thomas, Doellman und Tomic. Und auch Piräus startet ohne Änderungen: Spanoulis, Mantzaris, Darden, Printezis und Dunston.

3.: Schwieriger Start für Barca, das direkt mit 0:5 in Rückstand gerät. Doch dann zeigt Navarro einen seiner patentierten Stepback-Dreier von einem Bein über Printezis - und schon sind die Katalanen auch auf dem Scoreboard.

7.: Gutes Zeichen für Piräus! Spanoulis wirkt deutlich frischer als in Spiel 1 und versenkt bereits seinen zweiten Layup der Partie - die Griechen sind mit 13:7 vorne.

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12.: Das ist nicht der Spanoulis aus Spiel 1! Die lebende Legende drückt erst selbst den Dreier rein und spielt dann Slash-and-Kick auf Lafayette, der es ihm nachmacht. 21:10 für Olympiakos, Auszeit Barca!

14.: Was ist denn hier los? Printezis spitzelt einen schludrig gespielten Pass von Jackson weg und belohnt sich mit dem offenen Leger im Fastbreak. 27:13 für Olympiakos!

20.: Navarro ist bis dato der einzige Barca-Spieler, dem offensiv etwas gelingt - sein Stepback-Dreier ist eben nicht zu verteidigen. Aber Olympiakos funktioniert als Team. Nach einem Dreier von Printezis gehen die Griechen mit einer 35:25-Führung in die Pause.

22.: So schnell kann es gehen. Layup Satoransky, Jumphook Lampe, Jumper Tomic - und schon sind es nur noch 4 Punkte. Lampe versucht das Publikum aufzuwecken, Piräus nimmt die Auszeit.

26.: Barca wird an beiden Enden des Courts stärker. Hinten forcieren sie viele Turnover, Satoransky klebt wieder ganz fest an Spanoulis. Vorne wacht Tomic langsam auf. Der Kroate tippt einen Floater von Navarro zum 37:42 rein - doch Spanoulis antwortet per Dreier. 45:37 für Olympiakos!

30.: Die Griechen sind einfach nicht klein zu kriegen. Sloukas trifft aus der Mitteldistanz, dann räumt Lojeski Tomic beim Wurfversuch ab - und Olympiakos geht mit einer 56:45-Führung ins letzte Viertel.

34.: Barca in Not! Mantzaris trifft früh zwei Dreier, Printezis macht natürlich ebenfalls weiter - und schon liegen die Katalanen mit 18 hinten. Navarro verkürzt erneut per Dreier, das könnte es trotzdem schon gewesen sein.

40.: Olympiakos lässt sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Mit einem krachenden Dunk setzt Dunston das Ausrufezeichen hinter eine ganz starke Teamleistung. 76:63 Olympiakos!

Barca vs. Olympiakos: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Georgios Printezis. Nach der schwachen Performance in Spiel 1 hatte der Forward etwas zu beweisen. Und das tat er auch. Printezis konnte schlicht und einfach nicht daneben werfen, stellte sowohl Nachbar, als auch Doellman und Lampe vor unlösbare Probleme. Erst sein neunter Wurf aus dem Zweipunkteland verfehlte sein Ziel, zudem traf er zwei von vier von draußen. Nahe an der Perfektion, was Piräus' Vize-Kapitän da zeigte.

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Der Flop des Spiels: Justin Doellman. Schon in Spiel 1 setzte Pascual seinen Starting Forward nur recht wenig ein, weil das Matchup gegen Printezis für ihn einfach ungünstig ist. Das setzte sich auch diesmal fort, seine Performance in 13:12 Minuten war allerdings doch den Flop wert. Verfehlte jeden seiner sechs Würfe und ließ sich von Printezis nach Strich und Faden dominieren. Nicht auszuschließen, dass Maciej Lampe ihn in Spiel 3 aus der Starting Five verdrängen wird.

Das fiel auf:

  • Bereits in Spiel 1 hatte Olympiakos gute Defense gespielt, zum Start der zweiten Partie war ihre Verteidigung schlichtweg überragend. Barca bekam nicht einen einzigen offenen Wurf, fand fast nie in die Zone und traf wenn dann nur aus Einzelaktionen mit enormem Schwierigkeitsgrad. Barca gehört zu den besten Offensiv-Teams in Europa, in dieser Partie verzeichneten sie in der 16. Minute (!) den allerersten Assist. Insgesamt waren es 7.
  • Die Quoten aus der ersten Halbzeit sprachen Bände: Barca traf grausame 18 Prozent seiner Zweier und 33 Prozent vom Perimeter. Nur Navarro konnte offensiv Akzente setzen (16 Punkte, 1/2 2FG, 4/6 3FG). Nicht auszudenken, wie die Katalanen ohne La Bomba ausgesehen hätten.
  • Auf der anderen Seite brannte Olympiakos zwar kein Offensivfeuerwerk ab, die Griechen agierten aber wesentlich effizienter als im ersten Spiel. Die Steigerung in der Offense hatte dabei natürlich viel mit der verbesserten Form von Spanoulis zu tun. Von seinem zögerlichen Auftreten nach der Verletzungspause war nichts mehr zu sehen, der Point God attackierte die Zone mit Verve, riss dadurch Lücken und fand immer wieder den freien Mann. Die ersten zwölf Minuten spielte er sogar durch. Bereits nach acht Minuten hatte Olympiakos 12 seiner 15 Punkte in der Zone erzielt - das lag vor allem an Spanoulis und Printezis. Mit zwei Dreiern holte er sein Team zudem Mitte des dritten Viertels aus einer Mini-Krise.
  • Nach der Pause wurde das Spiel deutlich schneller, die Pace war nun mehr nach Barcelonas Geschmack. Im dritten Viertel machten sie beinahe so viele Punkte wie in der gesamten ersten Halbzeit (20). Es brachte sie aber nicht näher an die Führung heran, weil Piräus im Gegensatz zum ersten Spiel ebenfalls munter scoren konnte. Fünf Dreier legten die Griechen allein in diesem Durchgang auf, insgesamt trafen sie 13 von 27.
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