NBA

NBA Power Ranking zum Saisonstart: (Mindestens) fünf echte Titelanwärter!

Sehen wir 2023 vielleicht ein Finals-Rematch zwischen Stephen Curry (r.) und Jayson Tatum?
© getty
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Tier: Die Play-In Range, Teil 2

Platz 20: Chicago Bulls (46-36)

Net-Rating 21/22: -0,2 (Platz 19)

Die Verletzungssituation von Lonzo Ball trifft die Franchise recht empfindlich. Vergangene Saison brachen die Bulls ein, als ihnen (unter anderem) Lonzo und Alex Caruso wegbrachen, die beiden Guards sind mit einigem Abstand die besten Verteidiger im Team. Das Star-Trio Zach LaVine, DeMar DeRozan und Nikola Vucevic verlor die gemeinsamen Minuten sogar ... allerdings ist LaVine wieder fit(ter). Wohin geht die Reise jetzt? Entscheidend dafür wird auch sein, inwieweit Youngster wie Patrick Williams oder Ayo Dosunmu einen weiteren Schritt machen können. Dieses Team braucht Tiefe und Balance.

Platz 19: Portland Trail Blazers (27-55)

Net-Rating 21/22: -8,7 (Platz 29)

Auf dem Papier haben sich die Blazers gut und sinnvoll verstärkt. Jerami Grant ist vielleicht der beste Flügel, mit dem Damian Lillard je zusammengespielt hat, und auch sonst findet sich mehr Athletik und Two-Way-Potenzial im Kader als in vielen vorigen Jahren - zumindest unter den Forwards. Problematisch bleibt jedoch, dass noch immer zwei kleine und defensivschwache Guards starten werden, und dass Jusuf Nurkic der einzige legitime Center im Kader ist. Portland ist womöglich wieder eine Verletzung davon entfernt, in die falsche Richtung abzubiegen ... kann Dame Time nochmal eine Top-5-Offense garantieren?

Platz 18: Sacramento Kings (30-52)

Net-Rating 21/22: -5,9 (Platz 25)

Können die Kings Defense spielen? Fraglich. Aber offensiv könnte Sacramento tatsächlich viel Spaß machen: De'Aaron Fox und Domantas Sabonis deuteten schon nach dem Trade vergangene Saison eine gute Chemie an, Kevin Huerter ist eine gute Ergänzung, Keegan Murray einer der interessantesten Rookies der Liga. Die Kings sollten um das Play-In im Westen mitspielen, und im Gegensatz zu einigen anderen Teams würden sie vermutlich auch für Platz 10 alles geben - Sacramento war seit 16 Jahren nicht in den Playoffs, das ist die längste Serie überhaupt im US-Sport. Es muss wenigstens einen Schritt nach vorne gehen.

Platz 17: Los Angeles Lakers (33-49)

Net-Rating 21/22: -3,6 (Platz 23)

Gut möglich, dass die Lakers im Lauf der Saison irgendwann nach oben klettern, wenn sie ein paar neue Spieler geholt haben, LeBron James sein Niveau hält und Anthony Davis ein Bounce-Back-Jahr feiert. Für den Moment ist ihr Kader jedoch schlichtweg nicht so gut wie der von allen West-Teams vor ihnen ... und voller Fragezeichen. Reicht das Spacing? Reicht die Defense? Funktioniert Russell Westbrook (vielleicht als Sixth Man)? Patrick Beverley und Dennis Schröder waren solide Pickups, trotzdem sind die Lakers in erster Linie ein Team mit zwei Superstars und vielen Spielern, die eher Backups sein sollten.

Platz 16: Atlanta Hawks (43-39)

Net-Rating 21/22: +1,5 (Platz 14)

Das Vorjahr war eine herbe Enttäuschung für die Hawks, die am Ende die zweitbeste Offense, aber auch die zweitschlechteste Defense hatten. Der Trade für Dejounte Murray soll zwei Probleme lösen: Die katastrophale Point-of-Attack-Defense (Atlanta forcierte nie Turnover) und die offensive Abhängigkeit von Trae Young ... wenn dieser sich mehr abseits des Balles bewegt, könnte das tatsächlich funktionieren und die Hawks noch schwerer ausrechenbar machen. Essenziell ist aber auch, dass die Youngster (Okongwu, Hunter) einen Sprung machen. Wie lange bis zum nächsten Trade-Gerücht um John Collins?

Tier: Playoff-Teams

Platz 15: New Orleans Pelicans (36-46)

Net-Rating 21/22: -2,2 (Platz 21)

Die Pelicans haben es in der vergangenen Saison geschafft, sich eine Identität aufzubauen und als hustlendes, defensivstarkes und offensiv-reboundendes (was für ein Wort!) Team sogar die mächtigen Suns in den Playoffs zu nerven. Jetzt stößt zu diesem Team ein Spieler, der in seiner letzten einigermaßen gesunden Saison absurd effiziente 27 PPG auflegte und offenbar deutlich fitter ist als damals. Die Pelicans haben nun eine heftige Scoring-Upside mit drei legitimen Waffen (Zion Williamson, Brandon Ingram, C.J. McCollum) und einen tiefen Kader voller guter Spieler. Können sie auch verteidigen? Herb Jones sagt "JA!".

Platz 14: Toronto Raptors (48-34)

Net-Rating 21/22: +2,2 (Platz 11)

Das Experiment "Fred VanVleet plus ein Kader voller Menschen zwischen 2 und 2,06 Metern" geht in die nächste Runde, verstärkt durch unter anderem NBA-Champion Otto Porter Jr. Die Raptors sind vielseitig, sie können defensiv unfassbar unangenehm werden und bringen vorne jede Menge Mismatches für fast jeden Gegner mit. Trotz der All-NBA-Saison von Pascal Siakam steht hinter der Halbfeld-Creation immer noch ein Fragezeichen, aber hier hofft man in Kanada auf den nächsten Schritt von Rookie of the Year Scottie Barnes. Das Team ist jetzt schon gut und kann von innen heraus noch deutlich besser werden.

Platz 13: Cleveland Cavaliers (44-38)

Net-Rating 21/22: +1,9 (Platz 13)

Nach der überraschend starken Vorsaison, die nur aufgrund von diversen Verletzungen am Ende ohne Playoffteilnahme endete, haben sich die Cavaliers noch mit dem vielleicht besten Trade der Offseason verstärkt. Donovan Mitchell bringt Cleveland genau das, was benötigt wurde: Einen Gunner, der die Abhängigkeit von Darius Garland verringert und gleichzeitig gut neben den All-Star passen sollte ... und der auch noch vom Alter her zum existenten Kern passt. Die Cavs sind sehr jung und strotzen vor Potenzial, vor allem natürlich dank Evan Mobley. Hält die Defense mit Mitchell? Und wer wird (auf Dauer) Starter Nr. 5?

Platz 12: Minnesota Timberwolves (46-36)

Net-Rating 21/22: +3,2 (Platz 10)

Die Timberwolves starten mit Rudy Gobert neben Karl-Anthony Towns eins der spannendsten Experimente dieser Spielzeit. Es ist davon auszugehen, dass es zumindest in der Regular Season gut funktionieren wird: Mit Gobert kann jedes Team eine Top-10-Defense haben, und Minnesota hat durchaus auch auf dem Flügel defensive Qualität. Vorne schmeißen Towns und Anthony Edwards in Jahr drei den Laden - und Gobert als Rim-Runner für D'Angelo Russell bringt noch eine weitere Dimension. 50+ Siege sind für dieses Team allemal erreichbar, das gab es zuletzt im Jahr 2004 für die Wolves.

Tier: Die Brooklyn Nets

Platz 11: Brooklyn Nets (44-38)

Net-Rating 21/22: +1 (Platz 16)

Jedes Ranking zwischen 1 und 30 wird für die Nets akzeptiert. Hier führen sie das zweite Drittel an, weil sie auf dem Papier natürlich mehr Talent haben als fast alle anderen Teams ... und gleichzeitig wirkt dieses Gerüst so instabil, dass auch die nächste Trade-Forderung und der Einsturz niemanden überraschen würde. Am Ende läuft es vermutlich darauf hinaus, dass Brooklyn ein solides Playoff-Team sein wird, aber kein Contender. Der sportliche Case dafür: Die Big Man-Riege bleibt mehr als suspekt, Ben Simmons als alleiniger Ringbeschützer funktionierte zumindest in Philly nie. Aber vielleicht ... nun, warten wir es ab.