NBA

NBA Power Ranking zum Saisonstart: (Mindestens) fünf echte Titelanwärter!

Sehen wir 2023 vielleicht ein Finals-Rematch zwischen Stephen Curry (r.) und Jayson Tatum?
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Tier: Dark Horses

Platz 10: Miami Heat (53-29)

Net-Rating 20/21: +5,1 (Platz 6)

Das beste Regular Season-Team im Osten (gerade so, aber trotzdem), einen Dreier vom zweiten Finals-Trip in drei Jahren entfernt - und trotzdem nur Platz 10? Ja, irgendwie schon. Miami hat bisher keinen veritablen Ersatz für P.J. Tucker verpflichtet und jetzt eigentlich keinen nominellen Power Forward mehr im Kader, es sei denn Bam Adebayo soll wieder mehr neben einem Center spielen. Klar, irgendeinen Siebtligisten graben die Heat jedes Jahr aus, der dann auf einmal wichtige Rotationsminuten sieht (Haywood Highsmith Alert!), aber gefühlt ist der Kader noch nicht ganz fertig - und nicht ganz so gut wie die folgenden.

Platz 9: Phoenix Suns (64-18)

Net-Rating 21/22: +8,5 (Platz 1)

Schwer, die Suns vor dieser Saison einzuordnen, zumal jeder vermutlich noch die Serie gegen die Dallas Mavericks im Hinterkopf hat - und das Vertragstheater um Deandre Ayton natürlich auch. Chris Paul wird im Mai 38 und kann ein Team nicht gesund durch eine ganze Postseason tragen. Und gleichzeitig: Dieses Team war in der Regular Season trotzdem weitaus besser als alle anderen und 2021 ein Finals-Teilnehmer, also durchaus "Playoff-tauglich". Cameron Johnson bringt mehr Shooting in die Starting Five. Und die Suns haben die Assets, um per Trade nochmal nachzulegen. Abschreiben ist (noch) zu früh.

Platz 8: Dallas Mavericks (52-30)

Net-Rating 21/22: +3,8 (Platz 7)

In der zweiten Saisonhälfte 21/22 gehörten die Mavs zu den besten Teams, vor allem aus zwei Gründen: Einerseits war Luka Doncic dann endlich richtig in Shape, das ist er nach der EuroBasket in diesem Jahr vielleicht (hoffentlich!) etwas früher. Und andererseits gehörte die Defense in dieser Phase zu den besten der NBA. Kann Dallas das auch mit Christian Wood als wichtigem Bestandteil der Big Man-Riege aufrechterhalten? Und kann Wood gemeinsam mit Tim Hardaway Jr. dazu beitragen, dass der Verlust von Brunson offensiv nicht so sehr schmerzt? Dann sollte Dallas wieder oben mitspielen.

Wenn ein Spieler den Alleinunterhalter geben kann, dann Luka Doncic!
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Wenn ein Spieler den Alleinunterhalter geben kann, dann Luka Doncic!

Platz 7: Memphis Grizzlies (56-26)

Net-Rating 21/22: +6,2 (Platz 4)

Die Grizzlies haben sich in der Offseason nicht verstärkt, dafür mit Melton und Anderson zwei Rollenspieler verloren - und Jaren Jackson Jr. verpasst den Saisonstart. Trotzdem gehören sie wieder oben mit dazu, weil sie einen der besten Backcourts der NBA (Ja Morant und Desmond Bane) und eine fast beispiellose Tiefe haben: Ziaire Williams, Santi Aldama und John Konchar sind allesamt (mindestens) brauchbare Spieler, die nun größere Rollen einnehmen können. Die Frage: Hält die Defense ohne JJJ und kann Memphis sein Spacing optimieren? Sonst hat selbst ein Akrobat wie Morant irgendwann zu wenig Platz.

Platz 6: Denver Nuggets (48-34)

Net-Rating 21/22: +2,1 (Platz 12)

Nikola Jokic muss endlich nicht mehr mit den Washington Generals spielen, beziehungsweise: Er hat seine Co-Stars zurück und dazu auch noch eine Riege an guten Rollenspielern, wie der zweifache MVP sie wohl noch nie an seiner Seite hatte. Die Verpflichtungen von Bruce Brown und Kentavious Caldwell-Pope passen perfekt zu den Nuggets. Den Sprung ins nächste Tier verhindert Stand jetzt nur die Frage, in welcher Form sich Jamal Murray und vor allem Michael Porter Jr. nach ihren Verletzungen präsentieren. Das Potenzial ist immens, Denver könnte die beste Offense der Liga stellen.

Tier: Die Contender

Platz 5: Boston Celtics (51-31)

Net-Rating 21/22: +7,4 (Platz 2)

Im August hätte Boston dieses Ranking vielleicht angeführt. Dann kamen die Ausfälle von Danilo Gallinari und Robert Williams, die Suspendierung von Ime Udoka ... vielleicht alles halb so wild, bis die Playoffs losgehen, aber für den Moment muss sich erstmal zeigen, wie das Team unter Joe Mazzulla funktioniert. Natürlich gibt es trotzdem viel, was für Boston spricht: In 2022 waren die Celtics das beste Team der NBA, der Kern ist abgesehen von Al Horford noch immer jung und hat Luft nach oben, die Verpflichtung von Malcolm Brogdon könnte ein Home-Run sein. Einzig die (Big Man-)Tiefe ist etwas fraglich.

Platz 4: L.A. Clippers (42-40)

Net-Rating 21/22: +0,5 (Platz 17)

Die Clippers haben den tiefsten Kader der Liga, insbesondere auf dem Flügel. Ty Lue kann jede Kombination ausprobieren und hat allein für das Closing Lineup vermutlich sieben qualifizierte Spieler für die drei Plätze neben den beiden Superstars. Und Trade-Optionen haben die Clippers auch noch ... jetzt bleibt nur die Frage, ob sich alles zusammenbringen lässt, ob die Clippers neben ihrer Jumpshooting-Brillanz auch etwas mehr Druck auf den Korb ausüben können, und ob Kawhi Leonard nach einem Jahr Pause immer noch ein (mindestens) Top-5-Spieler ist. Wenn ja, kann es die beste Clippers-Saison ever werden.

Platz 3: Philadelphia 76ers (51-31)

Net-Rating 21/22: +3,3 (Platz 9)

Die Sixers haben ihren besten und rundesten Kader der Joel-Embiid-Ära versammelt. Mit James Harden und Tyrese Maxey gibt es zwei legitime Co-Stars, dazu aber auch endlich mal eine ganze Riege an Rollenspielern, die an beiden Enden des Courts funktionieren. P.J. Tucker war teuer, bringt aber dringend benötigte Toughness und Lineup-Flexibilität mit, auch De'Anthony Melton ist sehr defensivstark. Jetzt müssen die Stars mal gesund bleiben, Harden muss in den Playoffs abliefern, und Doc Rivers muss die richtigen Entscheidungen treffen ... sicher ist nichts davon, aber Philly gehört in den engsten Favoritenkreis.

Platz 2: Milwaukee Bucks (51-31)

Net-Rating 21/22: +3,6 (Platz 8)

Die Bucks gehen nicht mit voller Kraft in die Saison, nach Khris Middleton hat sich jetzt auch Pat Connaughton abgemeldet. Das schadet der ohnehin nicht üppigen Tiefe ... aber es sollte niemand deswegen in Panik verfallen. Milwaukee hat noch immer jede Menge Qualität, eine etablierte Rollenverteilung und natürlich Giannis. Es wird interessant zu sehen, ob Antetokounmpo sich in der Regular Season etwas zurücknimmt. Langfristig ist noch interessanter, ob die Bucks in Sachen Halbfeld-Offense einen Schritt nach vorne machen können - denn das ist, selbst wenn alle fit sind, die einzige "Achillesferse" dieses Teams.

Platz 1: Golden State Warriors (53-29)

Net-Rating 21/22: +5,2 (Platz 5)

Beinahe hätte Draymond Green es geschafft, die Warriors von diesem Platz zu verdrängen, aber es soll hier ja um eine Projektion gehen ... und wir gehen davon aus, dass die Dubs sich im Lauf dieser Saison zusammenraufen werden. Und dann hat dieses Team immer noch exzellente Zutaten: Sehr viel junges Talent, das nachkommt, eine Big 3, die sich blind versteht (sowohl Green als auch Klay Thompson spielten 21/22 nur "halbe Saisons") und einen der besten Spieler der Welt. Die Warriors und insbesondere auch Stephen Curry sollten besser sein als im Vorjahr. Titel Nr. 5 ist nicht sicher, aber möglich!