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NBA-Kolumne Above the Break - 10 Vorhersagen zur neuen Saison: Der Wembanyama-Hype hilft sogar den Lakers!

Nach einer starken ersten Saison, in der Wagner ins All-Rookie-Team aufgenommen wurde, wird vom Berliner der nächste Schritt erwartet. Schon jetzt gilt der 21-Jährige nach Top-Pick Paolo Banchero als wichtigster Spieler für die Zukunft im Team der Magic.
© getty

Die NBA-Saison 2022/23 steht in den Startlöchern, in der Nacht auf Mittwoch geht es mit einem spektakulären Double-Header los. Wie im vergangenen Jahr stellen wir bei Above the Break dazu zehn Vorhersagen auf, an denen wir uns selbstverständlich auch messen lassen.

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Die NBA-Saison 2022/23 steht an! In der Nacht auf Mittwoch geht es mit den Duellen der Boston Celtics gegen die Philadelphia 76ers und der Golden State Warriors gegen die Los Angeles Lakers los. Beide Spiele werden nacheinander bei DAZN übertragen - jetzt Probe-Abo abschließen!

Bevor wir mit den Thesen für die kommende Saison beginnen, ein kurzer Blick auf die Kolumne im Vorjahr. Hot Takes raushauen kann schließlich jeder, wir wollen uns daran messen lassen und sehen, ob wir die Quote von 4,5 aus dem Vorjahr übertreffen können. 10/10 erreichen wir hier vermutlich nie, das würde auch nicht der Natur dieser Kolumne entsprechen - aber natürlich wollen wir mehr.

Nr. 1: Der MVP-Award geht an Luka Doncic - an den Typen, der sich wie einst Shaq über die ersten Saisonmonate erstmal in Form spielen muss? Ich kehre in dieser Spielzeit von diesem Tipp ab, was vermutlich bedeutet, dass er ihn dieses Jahr gewinnen wird. Nunja! 0 Punkte.

Nr. 2: Michael Porter Jr. legt über 25 PPG auf - das geht ja super los. 0 Punkte.

Nr. 3: Damian Lillard bleibt die gesamte Saison über in Portland - na also. 1 Punkt.

Nr. 4: Ben Simmons bleibt auf seinem Trade-Wunsch sitzen - nur ein paar Monate, das zählt nicht. 0 Punkte.

Nr. 5: James Wiseman beendet die Saison nicht bei den Warriors - nun, er war nicht aktiv bei den Warriors ... Wiseman spielte über die gesamte Saison keine Sekunde in der NBA. Ein Problem war das aber nicht, Meister wurden die Warriors auch ohne den Trade, den ich erwartet hätte - und jetzt kann Wiseman sich vielleicht doch noch im Team behaupten. Okay! 0 Punkte.

Nr. 6: Utah wird einen Starter traden - während der Saison wurde "nur" Joe Ingles getradet, der über die Jahre zwischen Starter und Bankspieler hin- und herwechselte (15 Starts in 21/22). Ich hätte einen halben Punkt akzeptiert, aber in der Offseason haben die Jazz dann (bisher) noch vier ihrer fünf üblichen Starter abgegeben. Also: 1 Punkt.

Nr. 7: Die Lakers verlieren die Minuten ohne LeBron James - ja (Net-Rating: -5,1). Die größere Überraschung ist, dass sie sogar die Minuten mit ihm verloren haben (-2,2) ... 1 Punkt.

Nr. 8: Miami scheidet in der ersten Playoff-Runde aus - es hat für mich Tradition, die Heat zu unterschätzen. Ich werde es wieder tun. 0 Punkte.

Nr. 9: Karl-Anthony Towns kehrt ins All-NBA Team zurück - erledigt. 1 Punkt.

Nr. 10: Die Bucks holen sich die beste Bilanz der Liga - nein. Die Suns holten 8 Siege mehr als das zweitbeste Team und 13 (!) mehr als Milwaukee. 0 Punkte.

Das Fazit: 4 Punkte. Was sollen wir sagen? Das geht besser ... vielleicht ja in dieser Saison. #Strive4Greatness, oder so ähnlich. Gehen wir es an!

Nr. 1: Mindestens vier Teams holen weniger als 20 Siege

Die NBA hat die Lottery-Odds vor einigen Jahren angepasst und damit dafür gesorgt, dass die schlechteste Bilanz nicht mehr zur höchsten Wahrscheinlichkeit auf Pick Nr. 1 führt (die Flop 3 haben die gleiche Chance). Und doch ist Tanking nach wie vor weit verbreitet und ein gängiger Weg des Teambuildings. Wie gängig, das wird sich in dieser Spielzeit zeigen.

Victor Wembanyama winkt als Hauptpreis und als wohl spannendstes NBA-Prospect seit LeBron James - manch einer würde den Franzosen selbst vor dem King picken -, aber der Jahrgang endet nicht mit ihm. Scoot Henderson gehört zu den besten Wing-Prospects der vergangenen Jahre und wäre in vielen Jahren der Nr.1-Pick (O-Ton Wemby: "Wenn ich nie geboren worden wäre ..."). Und dahinter kommen auch noch weitere Spieler, denen zumindest im Ansatz Franchise-Player-Talent nachgesagt wird. Das ist selten.

Selten ist auch, dass vier Teams unter der 20-Siege-Marke bleiben ... zuletzt passierte das 1999, in einer Lockout-Saison (97/98 gab es sogar fünf). Wir sagen: Diese Marke fällt mal wieder. Allein im Westen gibt es vier Teams, die vom Start weg auf die, hust, Talententwicklung setzen, mindestens Indiana gesellt sich dazu. Es wird eine Herausforderung, eine der drei schlechtesten Bilanzen der Liga zu haben.

Und dafür werden Teams nahezu alles in die Wege leiten. Das kann durchaus interessant werden, weil jedes Team ja über gute Spieler verfügt, die Liga ist vom Talent her üppiger besetzt als vielleicht jemals zuvor und sicherlich talentierter als im Vergleich zur besagten Post-Jordan-Lockout-Saison. Aber viele dieser guten Spieler werden aus dem Verkehr gezogen werden, wahrscheinlich auch nicht erst nach der All-Star-Pause ... und viele andere dürften vorher per Trade zu Teams wechseln, die keinen Grund haben zu tanken.

Nr. 2: Die Lakers traden zwei künftige Erstrundenpicks

Apropos: Die Lakers müssen ihren 2023er Erstrundenpick nach New Orleans schicken, wenn dieser besser ist als der der Pelicans. Das ist noch eine Spätfolge des Anthony Davis-Trades, der die Lakers Asset-technisch auf Jahre eingeschränkt, der ihnen aber auch den 2020er Titel beschert hat (also ein guter Trade!). Selbst wenn die Saison mies läuft, können sie nichts mit den Wemby-Sweepstakes zu tun haben.

Um zu verhindern, dass die Saison mies läuft, haben die Lakers Stand jetzt zwei künftige Erstrundenpicks zur Verfügung, die sie traden können (2027 und 2029). In der Offseason passierte das nicht, aber vielleicht war es clever, zu warten - denn auch Teams wie den Lakers könnte der Wembanyama-Hype indirekt helfen.

Wir sprachen von guten Spielern bei den miesen Teams: Vielleicht hat ein Team wie Indiana nach einigen Saisonwochen eine größere Motivation, Veteranen wie Buddy Hield oder Myles Turner abzugeben, vielleicht sinkt der Preis für die noch immer zahlreichen Veteranen bei den Jazz oder bei den Hornets.

Vielleicht tut sich nach einer gewissen Zeit auch eine größere Lösung auf, die von den Lakers ja ohnehin meist bevorzugt wird - wenn ein pseudo-ambitioniertes Team realisiert, dass es in dieser Spielzeit doch eher nichts werden wird mit den großen Zielen. Einen Kandidaten dafür hätten wir logischerweise auch parat, siehe Nr. 3, aber generell gilt: Der Lakers-Kader wird am Ende der Saison anders aussehen als jetzt.