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NBA Dropping Dimes - die SPOX-Awards für den Monat März: Von Duplos, Erdbeben und einem neuen Thronfolger

Nikola Jokic schnappt sich den SPOX-MVP-Award im Monat März.
© getty
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MVP des Monats: Nikola Jokic

In den vergangenen Monaten war der fehlende Teamerfolg das einzige Argument, das gegen Nikola Jokic im MVP-Rennen sprach. Seit dem März ist dieses Argument aber nichtig, Denver hat im abgelaufenen Monat die zweitbeste Bilanz der Liga (11-3) vorzuweisen, in erster Linie dank Jokic, dessen Passing-Highlights und Clutch-Heldentaten nur ein Teil seiner überragenden Saison sind.

Die Nuggets mussten sich nur ganz knapp den Nets (11-2) durch die leicht schlechtere Siegquote bei einem Spiel mehr geschlagen geben, was uns direkt zum zweiten großen MVP-Kandidaten des Monats bringt: James Harden. Während Joel Embiid und LeBron James verletzungsbedingt einige Zeit zum Zuschauen verdammt waren, schwang sich The Beard mit seinem Scoring und überragendem Playmaking zum Konkurrenten Nummer eins für Jokic auf.

Die Counting Stats der beiden sind auf einem ähnlich monströsen Niveau, doch der Joker hat einen entscheidenden Vorteil, seine Effizienz. Im März legte der 26-Jährige eine überragende True Shooting Percentage von 64,3 auf, Harden kommt "nur" auf 57,3 Prozent. Der Serbe leistete sich kaum Fehler (2,8 Turnover), sein Offensiv-Rating betrug 122,4, sein Net-Rating 7,8 - beides leicht bessere Werte als die von Harden, auch wenn das jeweilige Lineup um sie herum dabei natürlich auch eine Rolle spielt.

So spannend wie im März wird wohl auch das MVP-Rennen über die gesamte Saison betrachtet, vor allem wenn Embiid und LeBron wieder mitmischen. Giannis, Dame und Luka werden ebenfalls ein Wörtchen mitreden wollen. Womöglich erwartet uns das verrückteste MVP-Rennen seit Jahren.

Runner-Up: James Harden, Giannis Antetokounmpo, Damian Lillard, Luka Doncic

Die Statistiken der MVP-Kandidaten im März

NameG / MINPunkteReboundsAssistsTS%
Nikola Jokic14 / 35,227,111,48,464,3
James Harden12 / 38,827,99,811,557,3
Giannis Antetokounmpo11 / 34,225,910,17,464,6
Damian Lillard14 / 36,629,84,17,463,2
Luka Doncic10 / 34,829,47,48,765,1

Rookie des Monats: Anthony Edwards

Auch im März wechselten sich beim Nr.1-Pick von 2020 Höhen und Tiefen beständig ab, doch die Höhen waren noch nie so hoch wie im abgelaufenen Monat. Ein Beispiel: Edwards avancierte gegen die Suns zum drittjüngsten Spieler in der Liga-Historie mit mindestens 40 Zählern in einem Spiel (42 bei 15/31 FG).

Seine Effizienz ist immer noch nicht großartig (51,9 Prozent True Shooting), dafür hat er sich im Vergleich zu den Vormonaten in dieser Hinsicht gesteigert (Januar: 46,0 Prozent, Februar: 46,5 Prozent), obwohl er deutlich mehr Würfe nahm. Dabei half sicherlich, dass er öfter zum Korb zog (12,1 Drives im März zu 8,3 Drives im Januar) und entsprechend häufiger in der Restricted Area abschloss, wo er ebenfalls seine Effizienz steigerte, und mehr Trips an die Freiwurflinie erzwang.

Über den kompletten Monat gesehen kam Edwards so auf 24,2 Punkte und 5,5 Rebounds. Wenn er nun auch noch seine 11-Punkte-Abende bei 4/18 aus dem Feld wie knapp 24 Stunden nach seiner 42-Punkte-Performance aus seinem Game Log streicht, könnte es vielleicht doch noch spannend werden im ROTY-Rennen.

Das hängt natürlich auch davon ab, wie lange der im März lange Zeit und aktuell weiterhin verletzte LaMelo Ball (Handgelenk) ausfällt. Im März hatte Edwards immerhin die Nase gegenüber Tyrese Haliburton vorn, der bei den Kings zwar an beiden Enden des Courts mehr Einfluss aufs Gewinnen hat und gerade in Sachen Effizienz vor Edwards liegt, aber nicht an dessen Spektakel und Produktion heranreichen kann.

Runner-Up: Tyrese Haliburton, Patrick Williams, Jae'Sean Tate

Panne des Monats: Jakob Pöltl

Das 2002 eröffnete AT&T Center in San Antonio gehört zu den etwas betagteren Arenen der Association, ein paar Mängel scheinen sich im Laufe der Jahre eingeschlichen zu haben. Wir wissen von Fledermäusen im Dachboden, LeBron kann von streikenden Klimaanlagen berichten und Jakob Pöltl musste nun gegen die Kings die Erfahrungen mit starken Windböen machen. Anders sind seine zwei Airballs von der Freiwurflinie in Folge fast nicht zu erklären.

Beide Versuche des Wieners endeten viel zu kurz. Einmal kann sowas auch den Besten passieren, aber gleich zweimal in Folge? Wobei Pöltl schon die komplette Saison über mit Gegenwind an der Charity Stripe, und wenn auch nur mentalem, zu kämpfen hat. 85-mal stand er an der Linie, nur 34 Treffer stehen auf seinem Konto. Die Quote von 40 Prozent brachte Coach Pop schließlich auch dazu, seinen Big in den finalen Minuten gegen Sacramento auf die Bank zu beordern.

Auch an anderer Stelle machten die Elemente ordentliche Freiwürfe schier unmöglich, fragt mal Kyle Kuzma. Der setzte wenige Wochen vor Pöltl in San Francisco einen Freebie deutlich links am Korb vorbei. "Hier gab es ein Erdbeben, Stärke 3,5", scherzte der Lakers-Star. Auch keine schlechte Ausrede.

Runner-Up: Theo Maledon scheitert ebenfalls an sich selbst - bei zwei Korblegern, Norman Powell vergisst nach der Trade Deadline, in welchem Team er spielt, Buddy Hield kippt einfach um