4. Welche Verhandlungspunkte sind noch offen?
In ihrer Mitteilung, dass die Spielervertreter den Saisonstart am 22. Dezember abgesegnet haben, kündigte die NBPA zudem an, dass weitere Details noch verhandelt werden müssen. Es herrsche aber Zuversicht, "dass die Parteien bezüglich der verbleibenden Fragen eine Einigung erzielen werden".
Es geht wie immer vor allem um das liebe Geld. Nach den enormen Verlusten der NBA in der vergangenen Saison müssen Anpassungen am Tarifvertrag vorgenommen werden, die die finanziellen Rahmenbedingungen abstecken. Die Gespräche werden sich laut Wojnarowski voraussichtlich bis in die kommende Woche hinziehen.
Ein Knackpunkt der Verhandlungen wird sein, wie groß der Anteil sein wird, den die Teams von den Spielergehältern einbehalten. In einem normalen Jahr sind das zehn Prozent des Gehalts eines jeden Spielers, die in eine Treuhand gehen und erst später ausgezahlt werden. Somit will man für den Fall vorsorgen, dass die NBA den für die jeweilige Spielzeit erwarteten Gewinn nicht erreicht, was die im CBA festgehaltene Aufteilung des sogenannten Basketball Related Income zwischen Spielern und Liga (50/50) durcheinanderbringen würde.
Die NBA wollte diesen Anteil aufgrund der ungewissen finanziellen Situation für die kommende Saison deutlich erhöhen, auf angeblich bis zu 40 Prozent. Nun scheint man sich offenbar bei 17 bis 18 Prozent zu treffen, in zwei Jahren soll dem Bericht von Charania zufolge die Rückkehr zu den gewohnten zehn Prozent erfolgen.
Zudem ist derzeit noch unklar, wie hoch der Salary Cap für die kommende Spielzeit ausfallen wird. Shams geht aber davon aus, dass die Gehaltsobergrenze bei 109 Millionen Dollar liegen wird (Luxussteuergrenze: 132 Mio. Dollar) und in den kommenden Jahren um mindestens zwei Prozent steigen soll. Generell wollen beide Seiten erreichen, dass die finanziellen Einbußen für die Spieler auf mehrere Jahre verteilt werden und nicht auf einen Schlag kommen.
Laut Shams hätten in dem Conference Call der NBPA am Donnerstag mehrere Star-Spieler, drunter Chris Paul und Russell Westbrook, außerdem weitreichende Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen gefordert. Diese werden derzeit wohl von Seiten der Liga aus finalisiert. Die Spieler sollen demnach unter anderem täglich auf das Coronavirus getestet werden.