Nach Rundumschlag von Uli Hoeneß: FC Bayern München und Trainer Thomas Tuchel appellieren an die eigenen Fans

Von Nino Duit
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Der FC Bayern München hat seine Fans aufgerufen, zum Halbfinal-Hinspiel der Champions League am Dienstag gegen Real Madrid ganz in Rot zu erscheinen. Auch Trainer Thomas Tuchel richtete einen Appell an die Anhänger - kurz nachdem Ehrenpräsident Uli Hoeneß Kritik geübt hatte.

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"Der Verein hat sich etwas Besonderes überlegt: Kommt alle in Rot! Schaut in euren Kleiderschränken nach, ob ihr etwas Rotes findet - oder legt euch etwas zu", sagt Thomas Müller in einem Social-Media-Video: "Mia san mia: rot!" Auch Joshua Kimmich und Manuel Neuer kommen zu Wort. Analog zur legendären gelben Wand im Signal Iduna Park von Borussia Dortmund wünscht sich Konrad Laimer, "dass wir Spieler in der Allianz Arena am Dienstag in eine rote Wand laufen".

Trainer Thomas Tuchel sagte bei der Pressekonferenz am Montag: "Wir brauchen eine absolute Top-Atmosphäre. Es war schon gut gegen Arsenal, aber wir brauchen noch mehr. Wir brauchen die Zuschauer, dass sie das Spiel atmen und leben und uns unterstützen, wenn es schwierig ist. Wir brauchen die maximale Unterstützung, um Phasen, in denen wir leiden, zu überstehen."

Uli Hoeneß, FC Bayern, Manuel Neuer, Marc-Andre ter Stegen
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Erst vor wenigen Tagen hatte Ehrenpräsident Uli Hoeneß im Zuge seines viel diskutierten Auftritts beim FAZ-Kongress in Frankfurt nicht nur Trainer Tuchel, sondern auch die eigenen Fans kritisiert. Wegen des wiederholten Einsatzes von Pyrotechnik musste der FC Bayern beim Viertelfinal-Hinspiel auswärts gegen den FC Arsenal ohne eigene Anhänger auskommen - beim Rückspiel in der Allianz Arena zündelten sie daraufhin erneut.

"Wenn ihnen der Verein so wichtig ist, wie sie tun, dann darf man nicht zulassen, dass unsere Fans in Arsenal nicht zugelassen werden", sagte Hoeneß. "Wir haben jetzt größte Anstrengungen unternommen, dass unsere Fans am 8. Mai in Madrid überhaupt hinfahren dürfen, weil sie vor dem Spiel gegen Arsenal wieder eine Pyro-Parade veranstaltet haben. Das kann es nicht sein." Direkt nach dem Spiel hatte sich Präsident Herbert Hainer noch gelassener geäußert: "Wenn die UEFA fußballbegeistert ist, dann wird sie das durchgehen lassen."

Hoeneß empörte sich in Frankfurt aber nicht nur über den Einsatz von Pyrotechnik, sondern auch über die Tennisball-Würfe bei den Protesten gegen den Investoren-Deal der DFL Anfang des Jahres. Im Zuge seiner Wutrede nannte er Fans des FC Bayern unter anderem "unsere Wahnsinnigen" und gab ihnen aufgrund einer erzwungenen Unterbrechung die Schuld an einer Niederlage gegen den VfL Bochum.