Im Angesicht des Todes

Von Maurice Kneisel
McMahon begeisterte bei Wrestlemania gegen den Undertaker mit einem unfassbaren Sprung
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Fazit

WrestleMania 32 bot eine gigantische Show. Auftritte von Austin, Foley und Michaels, eine Runde Stunner, dazu Rocky und Cena, die die Wyatts abfertigen durften - das ist großes Tennis, und dass Bray & Co. gedemütigt werden, mittlerweile leider eh Standard. Mit dem Auftritt von Snoop Dogg an der Seite seiner Cousine sowie der Teilnahme von Shaquille O'Neal an der Battle Royal und Corbins Überraschungssieg setzte man zudem weitere Highlights.

Auch im Ring wusste die Show absolut zu überzeugen, vor allem das Ladder-Match und Styles vs. Jericho boten Wrestling vom Feinsten. Positiv hervorgehoben werden muss auch der Main Event, in dem Triple H einmal mehr seine nach wie vor enorme Klasse unter Beweis stellte und, wie schon gegen Ambrose bei Roadblock, ein hervorragendes Match wrestlete und dabei seinen Gegner stark aussehen ließ.

Die gesamte Matchstory wusste zu überzeugen, man steigerte sich gut und dass am Ende Stephanie eingreifen und Roman trotzdem gewinnen würde, war abzusehen. Die WWE hat sich nicht von ihrem Plan, Reigns als Champion aus WrestleMania und im Zweifel durch die nächsten Monate zu gehen, abbringen lassen und es bestmöglich durchgezogen. Zudem gelang mit dem Spear gegen Steph noch ein echter Schocker, der in Erinnerung bleiben wird.

Apropos Schocker: den lieferte auch Shane-O-Mac, als er sich tatsächlich von der Zelle stürzte. Das Match war intensiv, brutal, doch am Ende bleibt die Frage: war es das nun schon wieder mit Shanes Comeback? Raw wird die Antwort liefern, doch es steht zu befürchten. Brutal war auch Ambrose vs. Lesnar, allerdings hatte man im Vorfeld mit mehr rechnen können.

Ob es nun an dem Blutbad im NXT-Main Event zwischen Finn Balor und Samoa Joe zwei Tage zuvor lag oder einfach nur am PG-Produkt WrestleMania, aber die große Härte bleib aus, ebenso wie der Überraschungssieg von Dean Ambrose. Somit hat man weiterhin einen dominanten Brock Lesnar, den man gegen jeden stellen und, im Zweifel, über kurz oder lang gegen den WWE-Champ Roman Reigns verlieren lassen kann.

Doch wie geht es mit Dean weiter? Der Weg in den Main Event wurde ihm gefühlt einmal mehr verbaut, es sei denn, er sollte in den nächsten Wochen und Monaten gegen seinen Bruder turnen und diesen als Heel fordern. Auch die Damen lieferten ein - bis auf einige Botches von Sasha Banks - bockstarkes Match ab und wurden für ihre Leistungen mit dem Wechsel zum Women's Title belohnt, der den Schmetterlingstitel endlich ablöst.

Charlotte ist zwar weiterhin Championesse, doch es wird sicher nicht das letzte Aufeinandertreffen dieser Drei gewesen sein. Für die größte Sensation des Abends sorgte ergebnistechnisch mit Sicherheit Zack Ryder, als er sich den IC-Titel holen durfte. Was auf den ersten Blick völlig absurd wirkte, war einfach ein toller Feel-Good-Moment für den Long Island Iced Z und seine Fans, die lange Zeit eine Enttäuschung nach der anderen erleben mussten.

Ryder erklärte später in der Show, dies sei der Höhepunkt seiner Karriere und man muss davon ausgehen, dass er den Titel nicht lange halten wird. Gegebenenfalls holt Owens ihn sich bereits bei Raw zurück, bevor er seine Fehde mit Zayn fortführt. Gigantische Show, große Auftritte, starkes Wrestling - als Kritikpunkt bleibt aber eben, dass neben dem IC-Match keinerlei Überraschungen geboten wurden.

Reigns wurde, wie seit Monaten abzusehen, Champion, Lesnar beendete Ambroses Push und der Undertaker schickte Shane wieder nach Hause. Hier bleibt die Hoffnung auf Raw, denn die großen Schocker hat man sich in den letzten Jahren, vom Streak-Ende abgesehen, traditionell für den Montag aufgehoben.

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