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NFL Regular Season Week 7: San Francisco 49ers kassieren nächste Pleite - Dolphins verzweifeln an Eagles-Defense

Von Stefan Petri / Niklas Staiger / SID
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In Week 7 setzen die Kansas City Chiefs und Philadelphia Eagles zwei Ausrufezeichen - die Buffalo Bills scheitern jedoch sensationell bei den Patriots. Zwischen den Browns und den Colts bleibt es bis zur letzten Sekunde spannend. Für die Detroit Lions und Amon-Ra St. Brown hagelt es derweil eine heftige Klatsche. Im Monday Night Game gelingt den Minnesota Vikings die Überraschung. Ein Überblick über alle Partien.

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Freitag, 20. Oktober, 2.15 Uhr

New Orleans Saints (3-4) - Jacksonville Jaguars (5-2) 24:31 BOXSCORE

  • Vierter Sieg in Folge der Jaguars! Nachdem bis kurz vor Kickoff unklar war, ob Quarterback Trevor Lawrence mit seinem lädierten Knie würde spielen können, gab sich der 24-Jährige doch die Ehre. Er hat weiterhin kein einziges Spiel seiner NFL-Karriere verpasst - und er war es auch, der mit einem 44-Yard-Touchdown-Pass auf Christian Kirk gut drei Minuten vor Schluss den Unterschied machte.
  • Jacksonville hatte stark angefangen und führte zur Pause mit 17:6, dank zweier Touchdown-Läufe von Running Back Travis Etienne (14 Carries, 53 Yards). Ein Pick-Six von Saints-Quarterback Derek Carr im dritten Viertel sah schon aus wie die Entscheidung, doch dann ging bei den Jags offensiv überhaupt nichts mehr und die Hausherren konnten noch ausgleichen. Auch mit ihrem letzten Drive kamen die Saints Sekunden vor Schluss bis an die gegnerische 6-Yard-Linie - doch dann warf Carr (33/55, 301 Yards) viermal in Folge incomplete.
NFL, Cleveland Browns, Myles Garrett
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Sonntag, 22. Oktober, 19 Uhr

Baltimore Ravens (5-2) - Detroit Lions (5-2) 38:26 BOXSCORE

  • Amon-Ra St. Brown hat mit den Detroit Lions eine überraschend heftige Pleite kassiert. Gegen die Baltimore Ravens waren die Lions um den deutsch-amerikanischen Wide Receiver beim 6:38 chancenlos und mussten ihre zweite Saisonniederlage hinnehmen.
  • Die Lions waren in Baltimore nach einem Horrorstart von Beginn an klar unterlegen. Nach vier Touchdowns der Ravens lagen St. Brown und Co. bereits Mitte des zweiten Viertels 0:28 zurück. Der Receiver war mit 13 Passfängen für 102 Yards mal wieder in guter Form, konnte die Niederlage aber nicht verhindern.

Was die Lions zum Titelanwärter macht - und woran es noch hakt - könnt Ihr hier nachlesen.

Chicago Bears (2-5) - Las Vegas Raiders (3-4) 30:12 BOXSCORE

  • Las Vegas hatte offensiv deutliche Probleme und lag nach zwei Touchdowns der Bears, bei denen St. Browns Bruder Equanimeous aktuell verletzt fehlt, zunächst mit 0:14 zurück. Die Hypothek war zu groß und die von Ersatz-Quarterback Brian Hoyer (17/32, 129 Yards, 0 TDs, 1 INT) geleitete Angriffsreihe zu schwach. Die Raiders mussten die vierte Niederlage im siebten Spiel hinnehmen.
  • QB Tyson Bagent, der für den verletzten Justin Fields bei den Bears startete, machte es besser als sein Gegenüber, managte das Spiel solide und brachte 21 seiner 29 Pässe für 162 Yards und einen Touchdown an. Dabei überließ er die Bühne dem starken Laufspiel Chicagos. D'Onta Foreman erlief 89 Yards in 16 Versuchen, dabei waren zwei Touchdowns. Darrynton Evans legte weitere 48 Yards in 14 Versuchen obendrauf. Raiders-RB Josh Jacobs kam gerade mal auf 35 Yards in elf Anläufen.

Indianapolis Colts (3-4) - Cleveland Browns (3-3) 38:39 BOXSCORE

  • Deshaun Watson ist back! Oder doch nicht? Der Quarterback startete das Spiel gegen die Colts, verließ es jedoch nach nur einem Drive wieder. Er brachte einen seiner fünf Pässe an, warf dabei eine Interception. Eigentlich lieferte er noch eine zweite hinterher, wurde dabei wurde er von einem Verteidiger erwischt, fiel zu Boden, prallte aber mit seinem Kopf auf und wurde auf eine Gehirnerschütterung untersucht. Weil Colts-Verteidiger Kenny Moore den Ball fallen ließ, hielt die Interception dem Videobeweis jedoch nicht stand.
  • Die medizinischen Untersuchungen ergaben zwar keine Verletzung Watsons, zurück ins Spiel kam er aber nicht.
  • P.J. Walker übernahm als Quarterback und lieferte eine schwache Leistung ab (15/32, 178 Yards, 0 TDs, 1 INT). Doch das starke Laufspiel von Jerome Ford (11 Läufe für 74 Yards, 1 TD) und Kareem Hunt (10 Läufe für 31 Yards, 2 TDs) sorgte trotzdem für den Sieg. Dieser wurde massiv von der Defensive getragen. Mit einer Interception und vier forcierten Fumbles, von denen man drei erobern konnte und einen Touchdown holte, konnte die Browns-Defense den Sieg sichern.
  • Dabei bot Colts-Backup-QB Gardner Minshew Licht und Schatten. Neben insgesamt vier Touchdowns - zwei zu Fuß, zwei durch die Luft (15/23, 305 Yards, 2 TDs, 1 INT) - standen eben auch drei verlorene Fumbles und somit vier Turnover.
  • Spannend: Bei einem Field-Goal-Versuch über 60 Yards im zweiten Viertel scheiterte Colts-Kicker Matt Gay an einem blitzschnellen Myles Garrett, der den Schuss blockte, weil er zuvor über die gegnerische O-Line gesprungen war. Ansonsten hätte es spät im Spiel anders ausgesehen.

New England Patriots (2-5) - Buffalo Bills (4-3) 29:25 BOXSCORE

  • Dem sechsmaligen Super-Bowl-Sieger New England gelang ein unerwartetes Erfolgserlebnis. Gegen Division-Rivale Buffalo gewannen die Patriots 29:25 und fuhren ihren erst zweiten Saisonsieg ein.
  • Die Patriots starteten gut ins Spiel, übernahmen früh die Führung und bauten sie bis auf ein 22:10 aus, ehe Bills-QB Josh Allen (27/41, 265 Yards, 2 TDs, 1 INT) seinen Comeback-Versuch startete - und beinahe erfolgreich war. Buffalo zog innerhalb der letzten zwei Minuten (1:58 min auf der Uhr) mit 25:22 sogar vorbei. Zwölf Sekunden vor Schluss landete TE Mike Gesicki dann aber den entscheidenden Touchdown für die Patriots.
  • Patriots-QB Mac Jones (25/30, 272 Yards, 2 TDs) lieferte nach viel Kritik ein gutes Spiel ab und zeigte sich vor allem im entscheidenden letzten Drive sehr sicher und führte seine Mannschaft zum Sieg.
  • Das Team von Head Coach Bill Belichick, der in der Offseason seinen Vertrag still und heimlich verlängert hatte, hatte zuvor bereits fünf teilweise heftige Niederlagen kassiert. Für Belichick war es der insgesamt 300. Sieg.

New York Giants (2-5) - Washington Commanders (3-4) 14:7 BOXSCORE

  • Rund um die Halbzeitpause gab es ungefähr 15 Minuten tatsächlichen Football zu sehen - ansonsten blamierten sich beide Offensiven aufs Übelste. Bei den Giants brachte Backup-QB Tyrod Taylor (18/29, 279 Yards, 2 TDs) einen guten Drive zustande, warf zwei Drives später nach einer Interception einen schnellen Touchdown - außerhalb dieser zwei Drives kam er gerade einmal auf 12 von 23 angebrachte Pässe für 159 Yards.
  • Workhorse Saquon Barkley war der einzige Offense-Spieler, der ablieferte: 77 Yards bei 21 Versuchen, dazu drei gefangene Pässe für 41 Yards und einen Touchdown für den Running Back.
  • Commanders-QB Sam Howell (22/42, 249 Yards, 0 TDs, 1 INT) konnte absolut nicht überzeugen - und auch das Laufspiel funktionierte kaum. Gerade einmal 85 Yards und einen TD brachten die drei Running Backs aufs Feld - die zwei Passfänge von Antonio Gibson eingerechnet. Das toppte Barkley ganz alleine.
  • Doch die Defenses dominierten. Die Giants sammelten starke sechs Sacks und eine Interception, die Commanders warteten mit vier Sacks und zwei aufgesammelten Fumbles auf.

Tampa Bay Buccaneers (3-3) - Atlanta Falcons (4-3) 13:16 BOXSCORE

  • Hat sich der Höhenflug von Bucs-QB Baker Mayfield (27/42, 275 Yards, 1 TD, 1 INT) erst einmal in Luft aufgelöst? Nach nur sechs Punkten in der Vorwoche brachte seine Offense diesmal gegen die Falcons-Defense (die nur in einem der sechs Spiele zuvor weniger als 20 Punkte zuließ) gerade einmal 13 Punkte zustande.
  • Auch Atlantas Passing-Offense funktionierte selten, machte jedoch wenige Fehler. Dafür konnte QB Desmond Ridder (19/25, 250 Yards, 0 TDs) beim starken Laufspiel mithelfen. Seine sechs Versuche brachten 38 Yards und einen Touchdown, Tyler Allgeier erlief bei 21 Versuchen 59 Yards und Cordarelle Patterson legte bei zehn Versuchen weitere 56 Yards obendrauf.
  • Einziges Manko bei Ridder: Er ließ drei Mal den Ball fallen, alle drei Fumbles gingen an Tampa Bay. Die Bucs wiederum verloren ebenfalls einen Fumble.
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Sonntag, 22. Oktober, 22.05 Uhr

Los Angeles Rams (3-4) - Pittsburgh Steelers (4-2) 17:24 BOXSCORE

  • Rookie-WR Puka Nacua ist weiter in Topform! Doch seine 154 Yards bei acht Passfängen reichten nicht, um die Rams-Offense so richtig zum Laufen zu bringen. Matt Stafford kam insgesamt bei 14/29 angebrachten Bällen nur auf 231 Yards (1 TD, 1 INT).
  • Obwohl das Laufspiel funktionierte, reichte es selten zu Punkten - auch weil Kicker Brett Maher einen Horror-Tag hatte. Zwei verpasste Field Goals (53 und 51 Yards) und ein verpasster Extrapunkt bedeuteten am Ende genau die sieben Punkte weniger, die den Unterschied machten.
  • Pittsburgh bewegte den Ball eigentlich schlechter (300: 354 Yards; 4: 9 First Downs), doch in den wenigen guten Drives lief es dann - und mit drei Läufen in die Endzone sammelten die Steelers ihre Punkte. Dabei profitierte man vor allem von Rams-Fehlern: Aus den guten Feldpositionen der verpassten Field Goals wurden zehn Punkte (1 TD, 1 FG), zudem trug QB Kenny Pickett selbst den Ball aus guter Feldposition nach einer Interception von TJ Watt von der Sieben-Yards-Linie ins Ziel.

Seattle Seahawks (4-2) - Arizona Cardinals (1-6) 20:10 BOXSCORE

  • Cardinals-QB Joshua Dobbs erlief bei sieben Versuchen 43 Yards und einen Touchdown - und der Rest des Spiels war eine Katastrophe. Er brachte nur 19 seiner 33 Pässe für 146 Yards an, wurde vierval gesackt. Gleich dreimal spielte Arizona einen vierten Versuch aus - alle drei Versuche schlugen fehl. Selbst das Field Goal wurde ihnen geschenkt - eigentlich hatten die Cardinals von der eigenen 15-Yards-Linie aus gepuntet, doch Returner Joey Blunt ließ den Ball fallen. Es folgten nur vier weitere Yards und die drei Punkte.
  • Die Seahawks-Defense sorgte immer wieder für gute Feldpositionen und so reichte ein durchschnittliches Spiel von QB Geno Smith (18/24, 219 Yards, 2 TDs, 1 INT) dank des starken Running Backs Kenneth Walker (26 Läufe für 105 Yards) zum Sieg.

Sonntag, 22. Oktober, 22.25 Uhr

Denver Broncos (2-5) - Green Bay Packers (2-4) 19:17 BOXSCORE

  • Ist Jordan Love der Packers-Quarterback der Zukunft oder nicht? Die Frage bleibt weiter unbeantwortet - viele Argumente konnte Love aber nicht sammeln. Er brachte 21 seiner 31 Pässe für nur 180 Yards an, erwarf dabei zwei Touchdowns sowie eine späte Interception beim Comeback-Versuch innerhalb der letzten zwei Minuten.
  • Trotz eigentlich ordentlichen Laufspiels mit einem Aaron Jones in Teilzeit und einem guten A.J. Dillon kamen die Packers kaum voran. Das Problem: Es klickte in diesem Spiel zwischen keinem Receiver und Love. Dillons 34 gefangene Yards waren die meisten für einen Einzelspieler - TE Luke Musgrave (4/5) und WR Romeo Doubs (2/5) fingen mit jeweils 30 Yards die zweitmeisten.
  • Dabei lief vor allem Broncos-RB Javonte Williams gegen die Packers-Defense, wie er wollte - ein gewohntes Problem in Green Bay (15 Läufe für 82 Yards). Jaleel McLaughlin legte bei fünf Läufen weitere 45 Yards drauf. Da brauchte der teuer bezahlte Russel Wilson (20/29, 194 Yards, 1 TD) kaum noch etwas machen. Ohne die späte Interception Loves in der Feldmitte hätte Green Bay aber fast noch das Field Goal und somit den Turnaround geschafft - gut war die Denvers Offense also erneut nur bedingt.

Kansas City Chiefs (6-1) - Los Angeles Chargers (2-4) 31:17 BOXSCORE

  • Patrick Mahomes ist sowas von in der Saison angekommen! 32 von 42 Pässen angebracht für 424 Yards und vier Touchdowns. Die eine Interception im zweiten Viertel bügelte seine starke Defense aus, die Chargers konnten nicht daraus punkten. Besonders Travis Kelce war - mal wieder - entscheidend beteiligt, fing zwölf seiner 13 Targets für 179 Yards und einen TD. "Der Größte aller Zeiten, Baby!", lobte Mahomes seinen Tight End in einem TV-Interview nach dem Spiel.
  • Mit Marquez Valdes-Scantling, Rashee Rice uund Isiah Pacheco verteilte Mahomes seine vier TDs auf vier unterschiedliche Spieler.
  • Die Chiefs-Defense machte LA-Quarterback Justin Herbert massive Probleme. Immer wieder schlug der Pass Rush bei ihm ein und seine Pässe waren unsauber (17/30, 259 Yards, 1 TD, 2 INTs)
NFL, Philadelphia Eagles, Jalen Hurts
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Montag, 23. Oktober, 2.20 Uhr

Philadelphia Eagles (6-1) - Miami Dolphins (5-2) 31:17 BOXSCORE

  • Beim Spitzenduell zwischen Eagles und Dolphins siegte - am Ende ungefährdet - Philadelphia. Doch bis ins vierte Viertel hinein war das Spiel offen, dort punkteten jedoch nur noch die Eagles.
  • Jalen Hurts (23/31, 279 Yards, 2 TDs, 1 INT) spielte etwas unrund und konnte auch über sein Laufspiel (21 Yards in 11 Läufen, 1 TD) nicht der entscheidende Faktor sein. Seine Interception wurde als Pick-Six zum Touchdown getragen und aus seinem Fumble entstand zumindest ein Field Goal.
  • Doch die Dolphins-Offense rund um Tua Tagovailoa (22/32, 216 Yards, 1 TD, 1 INT) funktionierte sonst kaum. Der Pass Rush war zu gefährlich - vor allem Josh Sweat tauchte immer wieder im Backfield auf, holte zwei Sacks - und die Laufverteidigung hielt Raheem Mostert bei 45 Yards (in 9 Versuchen).
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Dienstag, 24. Oktober, 2.15 Uhr

Minnesota Vikings (3-4) - San Francisco 49ers (5-2) 22:17 BOXSCORE

  • Zweite Pleite in Folge für die Niners, deren gute Form der ersten Wochen erst einmal verschwunden ist: Ohne Receiver Deebo Samuel und Left Tackle Trent Williams lag man zwischenzeitlich mit 7:19 zurück, eine späte Aufholjagd ging ebenfalls in Rauch auf, weil Quarterback Brock Purdy (21/30, 272 Yards) zwei späte Interceptions warf. Das Running Game war uncharakteristisch schwach (22 Carries für 65 Yards), zudem schaffte man gegen Kirk Cousins keinen einzigen Sack und Kicker Jake Moody verschoss ein Field Goal aus 40 Yards.
  • Running Back Christian McCaffrey war bei San Francisco dabei und schaffte zwei Touchdowns, verlor aber auch einen Fumble. "Ich habe einen bösen Fehler gemacht, der uns in meinen Augen das Spiel gekostet hat", sagte er zerknirscht. Immerhin: Seine Serie liegt jetzt bei 16 Spielen in Serie mit mindestens einem Score - nur noch ein Spiel fehlt zum Rekord von Lenny Moore aus den Jahren 1963/64.
  • Die Vikings bleiben durch den Sieg weiter im Playoff-Rennen. "Wir hatten diese Saison schon ein paar bittere Niederlagen", sagte Cousins nach seiner guten Leistung (35/45, 378 Yards, 2 TDs, INT). "Heute haben wir einen Weg gefunden."
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