NFL

Quarterback Ranking nach Woche 13: Die 32 Starting-Quarterbacks in der Analyse

SPOX-Redakteur sortiert die 32 Starting-Quarterback ein letztes Mal in dieser Regular Season ein.
© getty
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16. TEDDY BRIDGEWATER, DENVER BRONCOS

Ranking nach Woche 9: 15.

Mit Bridgewater bleibt es in erster Linie ein Festklammern am Floor. nach einem unerwartet spektakulären Start in die Saison ist er mittlerweile exakt die Art Quarterback, die man in Denver erwarten konnte: Er verteilt den Ball unaufgeregt und relativ effizient, er gibt seinen Receivern eine Chance, Plays zu machen, und er wirft nur sehr selten mal ein Spiel weg. Im Vergleich der Game Manager gerade zu Wentz ist auffällig, dass Wentz doch nochmal mehr Big Plays auflegt, Bridgewater auf der anderen Seite hat eben weniger katastrophale Fehler. Denvers Kader ist gut genug, dass man mit einem Quarterback wie Teddy Bridgewater gewinnen kann, und insofern hat die Entscheidung für ihn und gegen Drew Lock rein sportlich auf das Hier und Jetzt bezogen auch immer Sinn ergeben. Allerdings kann man eben auch nicht viel mehr von ihm erwarten als das, was er aktuell zeigt.

15. JALEN HURTS, PHILADELPHIA EAGLES

Ranking nach Woche 9: 19.

Hurts hat als Passer noch zwei zentrale Probleme: Er ist teilweise noch "faul" in seinen Reads, sprich er klebt an einem Receiver und erzwingt noch zu häufig dann eher einen Wurf, statt das ganze Feld und alle seine Routes zu lesen. Und er ist sehr auf das Big Play aus, was auch seine Stärke ist. Hurts ist kein guter, geschweige denn konstanter Underneath-Quick-Passer. Das ist insofern in Ordnung, als dass in der Eagles-Offense das Option Run Game viel von dem ersetzt, was bei anderen Teams das schnelle Kurzpassspiel ist. So kann Hurts der Offense dann doch eine Basis geben, als beständiger Faktor - ob er ultimativ den Ball bekommt oder nicht - im Run Game. Das ist absolut Teil seiner Bewertung, und obwohl er der Offense im Passspiel wenig Rhythmus geben kann, so ist die Anzahl an Big Plays und an gefährlichen Shots, die er wirft, doch sehr auffällig.

14. CARSON WENTZ, INDIANAPOLIS COLTS

Ranking nach Woche 9: 17.

Ich bin mir relativ sicher, dass Wentz' Ruf zumindest ein wenig besser wäre, wenn die einzelnen Fehler, die er macht, nicht so häufig direkt in kompletten Katastrophen enden würden. Wentz hatte dieses Jahr zwei katastrophale Spiele, gegen Tennessee und im Regen von San Francisco; ansonsten bewegt er sich genau in dieser Range, in der ich ihn seit nunmehr acht Wochen sehe: Im oberen Mittelmaß, mit leichten Ausschlägen nach oben und nach unten. Dabei hatte Wentz auch schon Spiele, in denen er absolut genügend Big Plays aufgelegt hat, um das Spiel zu gewinnen - die Partie gegen Tampa Bay nicht zuletzt war ein glänzendes Beispiel dafür. Und er profitiert von einem sehr guten Scheme, einem der besten Play-Caller in der NFL und dem Luxus, dass er die Offense nicht Woche für Woche tragen muss. An seinen besten Tagen kann er das, darauf bauen sollte man aber nicht. Und in der Gesamtabrechnung komme ich zu einer Art besseren Version von Jimmy Garoppolo an diesem Punkt.

13. PATRICK MAHOMES, KANSAS CITY CHIEFS

Ranking nach Woche 9: 14.

Mann, die Chiefs-Offense dieser Tage anzuschauen ist eine triste Angelegenheit. Sie erinnert an die frühen Jahre mit Alex Smith, als man komplett auf ein Dink-and-Dunk-Passspiel ausgelegt war, und selbst das funktionierte damals konstanter. Mahomes versucht im Moment wieder einen Zugriff zu finden und bisher fällt das ihm - genau wie der gesamten Offense - schwer. Die positive Nachricht ist, dass Mahomes diese Momente immer noch in seinem Spiel hat - diese Plays, wo er sich Zeit verschafft und dann einen Ball aus schier unmöglichem Winkel zum Receiver feuert. Und in diesen Momenten hat man das Gefühl, dass die Chiefs-Offense doch noch diesen X-Faktor hat, dieses Besondere, um ein Spiel jederzeit aufzubrechen. Aber um ganz ehrlich zu sein: Mahomes spielt aktuell schlechter als diese Platzierung hier; ich habe nur keinen anderen Kandidaten gesehen, den ich eher hier rein setzen würde. Dass Mahomes dennoch an der Top-12 kratzt, sagt mehr über den Zustand des Quarterback-Plays dieser Saison aus als über Mahomes selbst. Mahomes ist - für den Moment - ein Game Manager geworden.

12. DEREK CARR, LAS VEGAS RAIDERS

Ranking nach Woche 9: 7.

Der Drop von 7 auf 12 beschreibt ganz gut Carrs Formkurve - und wer kann es ihm verdenken, nach alledem, was in dieser Raiders-Saison passiert ist? Der kritische Punkt rein was Carrs Leistungen angeht war dabei vermutlich eher der Verlust von Henry Ruggs als der von Jon Gruden, eine der vertikalsten Offenses in der ersten Saisonhälfte musste sich plötzlich neu erfinden. Und entsprechend legte Carr auch weniger Big Plays auf, aber er hat sie immer noch Woche für Woche in seinem Spiel, und das ist mehr als man über die meisten Quarterbacks sagen kann. Carr spielt hinter einer schwachen Line und mit konstant neuen Herausforderungen im Receiving Corps eine absolut respektable Saison.

11. KIRK COUSINS, MINNESOTA VIKINGS

Ranking nach Woche 9: 11.

Vor drei Wochen hätte ich Cousins hier ziemlich sicher im oberen Viertel gehabt, mittlerweile bin ich wieder an dem Punkt, dass Cousins zu viele Fehler macht und dafür zu konservativ spielt, als dass ich ihn höher einordnen würde, und so ist es bei ihm ein wenig Stillstand unter dem Strich. Cousins spielt "okay", er ist immer noch ein guter Deep Passer, aber er ist eben nicht gut genug, um die Schwachstellen in der Offensive Line und ein generell zutiefst mittelmäßiges Team zum gefährlichen Playoff-Contender zu machen. Und diese Kritik wird bei Cousins irgendwo vermutlich immer mitschwingen.

10. LAMAR JACKSON, BALTIMORE RAVENS

Ranking nach Woche 9: 5.

Was für eine merkwürdige Saison dieser Offense. Und vielleicht sind es einfach die Verletzungen, welche zu viel von Baltimores Identität weggenommen haben, sodass die Ravens permanent auf der Suche nach sich selbst sind: Die Ausfälle der Running Backs, eine Line, die besser im Pass- als im Run-Blocking ist - und ein Quarterback, der einfach extrem inkonstant spielt. Jackson hatte ein sehr starkes erstes Saisondrittel, doch seitdem häufen sich die schwächeren Auftritte: Gegen die Chargers reichte ein überschaubares Spiel, weil L.A. an dem Tag kein echter Gegner war. Doch die erste Hälfte gegen die Vikings war ganz schwach, gegen Miami war die Offense insgesamt hilflos und zuletzt gegen Cleveland warf Jackson mehrere horrende Interceptions. Gegen die Steelers verfehlte er abermals viel zu viele Würfe, und es ist teilweise ein QB-Problem, aber es ist auch ein Problem mit Verletzungen und ein Problem mit Route-Designs und dem generellen Passing-Scheme. Jackson hatte dieses Jahr einige spektakuläre Spiele als Passer, und als Runner ist er das Run Game der Ravens; Jackson steht schon jetzt wieder bei über 700 Rushing-Yards. Aber sein Spiel ist von einer Inkonstanz geprägt, die es schwer macht, ihn und damit auch die Ravens noch in der Liga-Spitze einzusortieren.

9. MATTHEW STAFFORD, LOS ANGELES RAMS

Ranking nach Woche 9: 10.

Die Stafford-Rams-Ehe bleibt ein Paradoxon: Wie kann es sein, dass ein Quarterback, der ein klares Upgrade gegenüber seinem Vorgänger ist, unter dem Strich ein ähnlich großes Problem für die Offense darstellt wie besagter Vorgänger? Natürlich ist das etwas provokant formuliert, aber die ganz nüchterne Realität ist, dass die Rams-Offense sich auf einem Kurs befindet, der unter McVay nur allzu bekannt ist - und dass L.A. nach all dem Hype und all der Roster-Building-Aggressivität am Ende vielleicht eine durchschnittliche Offense der Jared-Goff-Ära vorzuweisen hat. Die Probleme sind selbstverständlich unterschiedlicher Natur; während Goff auf zu wenige Probleme selbst Antworten finden konnte und die Offense immer limitierter wurde, sollte Stafford nicht nur diese Antworten bieten, sondern zusätzlich auch die Offense auf eine Art und Weise öffnen können, wie Goff es nie konnte. Und während Stafford im Vakuum betrachtet unbestreitbar ein Upgrade ist, verlangt McVays Offense dieses Jahr auch deutlich mehr von ihrem Quarterback als in all den Goff-Jahren - und dafür spielt Stafford zu inkonstant, dafür macht er zu viele Fehler. Das können dann auch einzelne Big Plays insgesamt betrachtet nicht aufwiegen, und dass Stafford deutlich sichtbar nicht bei 100 Prozent ist, kommt dann noch erschwerend hinzu.