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Quarterback Ranking nach Woche 13: Die 32 Starting-Quarterbacks in der Analyse

SPOX-Redakteur sortiert die 32 Starting-Quarterback ein letztes Mal in dieser Regular Season ein.
© getty
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24. DANIEL JONES, NEW YORK GIANTS

Ranking nach Woche 9: 20.

Während der ersten Saisonhälfte hatte ich Jones noch mehrfach verteidigt, und auch rückblickend würde ich es damals so wieder machen. Denn in den ersten Wochen der Saison hat Jones gut gespielt und war eine klare Säule für die Giants. Doch seit nunmehr mehreren Wochen ist das schrittweise zurückgegangen. Jones, der mittlerweile auch mit einem neuen Offensive Coordinator zurechtkommen muss, spielt sehr mittelmäßig, weil die Big Plays mittlerweile auch fehlen. Sollten die Berichte stimmen, wonach Dave Gettleman in New York vor dem Aus steht, Joe Judge aber in prominenter(er?) Rolle bleiben soll, wäre ich mittlerweile nicht mehr so sicher, dass Jones auch 2022 noch in New York ist.

23. MATT RYAN, ATLANTA FALCONS

Ranking nach Woche 9: 12.

Der Vergleich mit vor vier Wochen ist bei kaum einem Quarterback drastischer als bei Ryan: Nach Woche 9 kam er gerade aus dem ganz klar besten 5-Spiele-Stretch seiner bisherigen Saison - und seit Woche 9 ging es für den 36-Jährigen rapide bergab. Deutlich weniger Konstanz im Passspiel, weniger Explosivität, und wo Ryan zwischenzeitlich mit seinem schnellen Release gerade auch gegen Druck einen echten Floor gab, wackelt er mittlerweile - wie schon ganz zu Beginn der Saison - gegen Druck wieder. Und so steht Ryans Saison vielleicht auch sinnbildlich für die der Falcons: Ein kurzes Hoch, als der Schedule seine schwächste Phase hatte, gefolgt von sehr vielen sehr überschaubaren Auftritten; und noch viel mehr Fragen für die nächste Offseason.

22. TUA TAGOVAILOA, MIAMI DOLPHINS

Ranking nach Woche 9: 21.

Der frustrierendste Part dieser Dolphins-Saison ist nicht, dass die meisten Fans in Miami vermutlich höhere Erwartungen hatten. Oder das der Run jetzt in der Mitte der Saison gegen weitestgehend überschaubare Konkurrenz im Draft negativ ins Gewicht fallen wird - während der eigene Pick in der ersten Runde ohnehin nicht mehr den Dolphins, sondern den Eagles gehört. Der frustrierendste Part ist, dass Tua am Ende dieser Saison weit über 300 Pässe geworfen haben wird - und man was seine Evaluierung angeht nur sehr bedingt schlauer sein wird als vor der Saison. Dafür ist die Offense viel zu simpel, maßgeblich weil die Line zu schlecht ist. Tua ist ein guter RPO-Passer mit konstanten Entscheidungen und hoher Präzision. Aber das ist keine Basis für irgendeine ernsthafte Bewertung. Derweil fehlt, auch aufgrund der Umstände, die Entwicklung, was das reguläre Dropback-Spiel angeht. Und dass Tua nicht mit Armtalent oder als Playmaker punktet, das ist kein Geheimnis. Ich denke an diesem Punkt, dass man langfristig betrachtet mit Tua, aber nicht in erster Linie wegen Tua gewinnen kann.

21. JUSTIN FIELDS, CHICAGO BEARS

Ranking nach Woche 9: 23.

Fields sollte diese Woche wieder zurückkommen, und weil Andy Dalton nicht nur nicht die Antwort in Chicago ist, sondern auch nicht die Minimum-Snap-Kriterien erfüllt, habe ich mich entschieden, Fields mit rein zu nehmen, auch wenn Dalton die letzten beiden Spiele wieder bestritten hat - und Nagy sich vor zwei Wochen mal wieder nicht festlegen wollte, wer denn nun sein Starter ist. Das Spiel gegen Arizona könnte eine gute Entscheidungshilfe dabei sein, denn Fields hatte vor seiner Verletzung definitiv positive Ansätze gezeigt. Ein sehr gutes Spiel gegen Pittsburgh, aber auch darüber hinaus hatte er nach einigen schwierigen Spielen zum Start in seine NFL-Karriere mehr und mehr positive Ansätze gezeigt, inklusive der Fähigkeit, einfach Plays zu machen. Ich bin sehr optimistisch, was die langfristige Zukunft von Fields angeht.

20. RUSSELL WILSON, SEATTLE SEAHAWKS

Ranking nach Woche 9: Nicht berücksichtigt.

Kleines Bounceback-Spiel gegen die 49ers, gegen die plötzlich wieder ein paar der Shot-Plays da waren. Aber es bleibt dabei, dass Wilson der Offense im Moment keine Baseline geben kann. Dabei wäre es einfach, Wilson jetzt in den unerwartet schnell eingetretenen Karriere-Spätherbst zu verorten. Vielleicht ist er physisch nicht mehr in der Lage, so zu spielen wie noch vor zwei Jahren; vielleicht wird gerade für ihn die Umstellung hin zu einer - durch defensive Scheme-Entwicklungen ein Stück weit aufgezwungene - horizontaleren Offense schwierig. Denn da kann man auch in die Kritik einsteigen: Wilson ist eben kein konstanter Quick-Passing-Quarterback. Es ist nicht seine Stärke, schnell das ganze Feld zu lesen, und das merkt man aktuell sehr deutlich. Es ist nicht seine Stärke, den Ball akkurat und im Rhythmus zu verteilen. Das limitiert die Offense ohne Frage. Wilson ist noch immer ein exzellenter Deep Passer, und vor seiner Verletzung war das auch noch immer deutlich zu sehen; mittlerweile blitzt es eher vereinzelt auf. Angesichts der unbestreitbaren Accuracy-Probleme, würde ich spekulieren, dass die Fingerverletzung ihm doch noch mehr zu schaffen macht als er zugeben würde. Aber ich bin noch längst nicht an dem Punkt, an dem ich Wilson abschreibe, zumindest perspektivisch nicht. Nur bin ich zunehmend skeptisch dahingehend, dass eine Renaissance seiner Karriere noch in Seattle stattfinden wird.

19. TAYLOR HEINICKE, WASHINGTON FOOTBALL TEAM

Ranking nach Woche 9: 24.

Ich würde nicht viel Geld darauf setzen, dass sich meine grundlegende Einschätzung zu Taylor Heinicke im Laufe seiner Karriere noch verändert. Er ist die neue Version von Ryan Fitzpatrick, und man muss als Head Coach ein entsprechendes Nervenkostüm haben, wenn man mit so einem Quarterback an den Start geht. Heinicke kann in jeder beliebigen Woche eine exzellente Partie abliefern - so gerade gesehen gegen eine starke Panthers-Defense, und auch zuvor gegen Tampa Bay machte er genügend Plays. Doch Konstanz sucht man vergeblich, wenn es darum geht, Woche für Woche zu prognostizieren, welche Version von Heinicke man am nächsten Sonntag bekommen könnte. Wenn Heinicke einen guten Tag hat, kann er jeder Defense Probleme bereiten; weil er dann Risiko-Bälle wirft und seinen Receivern so Chancen gibt, und weil er kein Play aufgibt, auch mit positivem Effekt. Dieser schmale Grat, auf dem er Woche für Woche wandelt, kann aber jederzeit auch in einem Absturz resultieren. Aktuell reitet er unbestreitbar auf einer positiven Welle.

18. JIMMY GAROPPOLO, SAN FRANCISCO 49ERS

Ranking nach Woche 9: 22.

Die 49ers hatten sich seit dem letzten Ranking vor vier Wochen zwischenzeitlich zu einer Top-5-Offense aufgeschwungen - und das lag nur sehr bedingt am Quarterback. Es ist ein Hinweis darauf, wie gut Kyle Shanahan noch immer darin ist, Offense zu kreieren, auf verschiedenen Wegen. Aber um fair zu bleiben: Garoppolo hat - abgesehen vom Seahawks-Spiel, wo er mal wieder nicht aufhören konnte, absurde Picks über die Mitte zu werfen - in dieser Phase selbst deutlich besser gespielt als in den vier Wochen davor, und auch das hat natürlich einen Effekt. Er ist immer noch kein Quarterback, der die Offense trägt, oder der selbst nur auffällig viele Big Plays auflegt. Das ist nicht sein Spiel, und das wird es vermutlich auch nicht mehr werden. Aber über die letzten Wochen hat er die Fehler, die sich ein Game Manager wie er umso weniger leisten kann, doch signifikant runter geschraubt und konnte der Offense als konstanter Ballverteiler wieder einen Floor geben. Das aber ist eben auch sein Ceiling.

17. RYAN TANNEHILL, TENNESSEE TITANS

Ranking nach Woche 9: 9.

Es ist unbestreitbar schwierig, Tannehill aktuell vernünftig zu bewerten; zu gravierend sind die Ausfälle in der Offense. Das aber rechtfertigt natürlich nicht das katastrophale Spiel gegen Houston, in welchem er mit vier Interceptions noch gut bedient war. Auch die Partie gegen die Patriots vor der Bye war wenig ruhmreich. Die erste Saisonhälfte war deutlich besser als die letzten Spiele, denn auch wenn man die Umstände einigermaßen berücksichtigt, so hat Tannehill trotzdem zu viele Fehler gemacht. Ich denke, dass wir gegen Ende der Regular Season und dann in Richtung der Playoffs eine andere Version von Tannehill bekommen werden, genau wie von den Titans insgesamt. Aber im Moment versucht die Offense in erster Linie, den Kopf über Wasser zu halten, und Tannehill ist dabei nicht der Schwimmreifen, den man sich im Idealfall von seinem Quarterback wünschen würde.