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NFL - Division Previews AFC West: Broncos, Chiefs, Raiders und Chargers im Überblick

Justin Herbert dürfte es 2021 etwas ruhiger in der Pocket haben als in seiner Rookie-Saison.
© getty

Haben die Chiefs ihr größtes Defizit beseitigt, sind die Chargers bereit für den nächsten Schritt? Und was ist den Raiders und Broncos zuzutrauen? Im nächsten Teil der SPOX-Preview-Serie blicken wir auf die AFC West, die einen klaren Favoriten hat.

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NFL-Preview: Denver Broncos

  • Bilanz 2020: 5-11
  • Die wichtigsten Zugänge: QB Teddy Bridgewater, RB Javonte Williams, OL Quinn Meinerz, CB Kyle Fuller, CB Patrick Surtain II, CB Ronald Darby
  • Die wichtigsten Abgänge: RB Phillip Lindsay, OT Ja'Wuan James

Denver Broncos - Darum wird die Saison ein Erfolg

Hauptgrund für eine erfolgreiche Saison in der Mile High City dürfte die Defense sein. Edge Rusher Von Miller ist zurück und könnte in seiner womöglich letzten Saison in Denver nochmal richtig aufdrehen. Zudem wurde die Secondary nachhaltig verstärkt mit Vic Fangios früherem Musterschüler in Chicago, Kyle Fuller, sowie Donald Darby und Rookie Patrick Surtain II. Insgesamt dürfte dieses Personal dem Defensivguru Fangio nun erstmals die Möglichkeit geben, seine Defense nun auch in Denver vollends zur Entfaltung zu bringen.

Grundsätzlich geht es in diesem Defense-Scheme darum, so viel Konfusion wie möglich für den Quarterback zu kreieren. Speziell die Coverage ist dabei äußerst flexibel und variiert häufig zwischen 2-High-Safety-Looks und Cover-3. Es wird hauptsächlich Zone gespielt, um die Augen auf dem QB zu halten. Zudem sorgt die starke Front für Pass Rush, idealerweise ohne übermäßig viel zu blitzen. Hier kommen dann Miller und Bradley Chubb ins Spiel.

Insgesamt ist diese Defense hauptsächlich auf die Passverteidigung spezialisiert, was gerade in der AFC West ein Vorteil sein könnte.

Offensiv wiederum gibt es mit Teddy Bridgewater einen neuen Quarterback, der zwar kaum spektakulärer spielen wird als Drew Lock, der aber auch weniger Fehler fabrizieren wird. Insgesamt ist er ein Game Manager, der es jedoch versteht, Playmaker einzusetzen. Und davon haben die Broncos einige - allen voran Top-Receiver Courtland Sutton, der nach Kreuzbandriss zurück ist. Zudem geht Jerry Jeudy in sein zweites Jahr. Von ihm ist eine Steigerung nach ordentlicher Rookie-Saison zu erwarten.

Ebenfalls hilfreich sein dürfte Tight End Noah Fant, der Bridgewater ebenso wie KJ Hamler im Slot sichere Optionen über die Mitte bietet.

Denver Broncos - Darum wird die Saison ein Misserfolg

Die Quarterback-Problematik wurde nicht überzeugend genug gelöst. Die Broncos haben vieles versucht. Sie fragten bei den Packers wegen Aaron Rodgers an, es soll Interesse an Deshaun Watson gegeben haben und im Draft wurde ihnen Justin Fields gewissermaßen auf dem Silbertablett serviert - oder auch Mac Jones, der nun für New England startet.

Letztlich jedoch entschied sich der neue GM des Teams, George Paton, für die eher ernüchternde Variante mit Bridgewater. Jener Bridgewater, der schon bei den Carolina Panthers niemanden inspirierte und nach einem Jahr zugunsten von Sam Darnold, der ebenfalls ein großes Risiko sein dürfte, bereits wieder abgegeben wurde. Bridgewater wirkt wie die ultimative Zwischenlösung, bereitet dem Trainerstab der Broncos um Offensive Coordinator Pat Shurmur aber offenbar weniger Kopfzerbrechen als Lock, der immer noch in Schwierigkeiten gerät, wenn die Reads zu komplex werden.

Gelingt es Bridgewater erneut nicht, eine zumindest respektable Offense auf die Beine zu stellen, dann wird es sehr schwierig, mit der starken Konkurrenz mitzuhalten.

Was die Defense betrifft, sind hier zwei potenzielle Brandherde zu beachten: Zum einen weiß keiner, wie Miller nach seiner Knöchelverletzung zurückkommt. Hat er noch genug im Tank, um die Defense auf ein höheres Level als im Vorjahr zu hieven? Und wie schnell entwickelt sich Surtain? Das Vorjahr machte deutlich, dass auch die besten Rookie-Corner so ihre Probleme haben können in Sachen Einstieg in die NFL. Immerhin könnte Ronald Darby hier eine Weile den Platzhalter geben.

Denver Broncos - Der Schlüsselspieler: Von Miller

Letztlich kommt vieles dennoch auf Von Miller an. Die Broncos stellten zuletzt eine ausgesprochene Bend-but-don't-break-Defense. Sie waren im unteren Drittel der Liga bei den zugelassenen Yards unterwegs (367,9 pro Spiel), ließen aber kaum Touchdowns zu (47,54 Prozent Opponent Red Zone Scoring Percentage). Das hielt zwar die zugelassenen Punkte meist im Rahmen, doch hielt es eben auch die eigene Offense vom Feld. Entsprechend könnte ein gesunder und fitter Miller mit seiner individuellen Klasse einen großen Anteil daran haben, Gegner durch stärkeren Pass Rush wieder früher vom Feld zu bekommen. Gelingt das aber nicht, droht eine weitere lange Saison.

Denver Broncos - Season-Prognose 2021

Die Defense kommt verbessert daher, die Offense bleibt dagegen eine Wundertüte mit deutlichem Negativ-Potenzial. Unterm Strich ist das keine gute Kombination, um in dieser Division zu bestehen. Am Ende bleibt da wieder nur Rang 4.